Tesar diskutiert gerne und kann sich viel merken: „Auswendig konnte ich schon als Achtjähriger viel. Ich war einfach zu faul, alles nochmal zu lesen.“ Das Schwierigste für den Erblindeten war, „die Welt nur noch anders wahrnehmen“ zu müssen. „Klar habe ich früher vor einem Wasserfall auch mal die Augen geschlossen, aber jetzt kann ich mir alles nur noch vorstellen – zum Beispiel auch die Pfirsichblüte“. Spontantreffen „ohne Planung irgendwohin“, das vermisst er.
Dann spricht Tesar von Aura – die zu spüren, gestehe er sich zu, und von Resonanz auf Bilder, Stimmungen und Klänge. Vor Issings Bildern stehend, „habe ich mir eingebildet, ich sehe etwas“. Sie erkläre ihm, um was es geht, dann entstehe ein Bild in ihm. Seine Lyrik hat er als „Sternenfunken“ 2014 veröffentlicht, ein Jahr zuvor, brachte er die „Lebensfunken“ heraus.
Eine Labrador-Retriever-Hündin, die er von 2004 bis 2006 als Führhund hatte, war wohl noch zu jung und zu neugierig, als dass sie ihr Herrchen zuverlässig geführt hätte. Sie konnte von einem Sehbehinderten, nicht Blinden, übernommen werden.