Er, der leidenschaftliche Bücherwurm, der sich sehr gern mit Philosophen und Religionstheoretikern wie Soren Kierkegaard, Jean-Paul Sartre, Albert Camus, Paul Tillich und Ernst Bloch auseinandersetzte, griff nun zunächst auf Bücher für Blinde zurück. Die seien aber „hässlich mit stabilen Blättern und haben die Pünktchen (Brailleschrift).“ Er habe sich die Bücher zunächst ausgeliehen, fand das aber schrecklich: „Du weißt, da hat schon einmal einer drübergelangt und vorher den Kaffee drübergeschüttet oder in der Nase...“ Also habe er sie jeweils von Sehenden anschauen lassen, bald aber eigene Bücher, teils auch Hörbücher, angeschafft. „Wer bin ich? Wo will ich hin?“ In der Tradition der Philosophen denkt er viel über Existenzielles nach und kritisiert an jungen Leuten heutzutage „zu viel Gleichheit“, statt dass sie Kreatives, Eigenes schaffen würden.
WÜRZBURG
Ein Blinder, der Bilder und Wege sieht
Volker Tesar: Als Erwachsener hat der Theologe sein Augenlicht verloren. Von seinem Schicksal lässt er sich nicht aufhalten.
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