Die großen Folioformate stehen unten im Regal mit dem Schnitt nach vorne, auf dem in Gold der Besitzer „Jvlivs“ aufgeprägt ist, die Jahreszahl und der Kurztitel. Die kleineren Bände zeigen ihren Buchrücken.
In den Vitrinen an der Museumswand liegen aufgeschlagene Bände. Einige Themen sind ungewöhnlich, man vermutet sie nicht in der Buchsammlung eines Fürstbischofs, der als Verwaltungsgenie galt und antrat, die marode Finanzkasse zu sanieren sowie alle seine Untertanen wieder zum alten Glauben zurückzuführen. Dazu gehört etwa der Band über Kindermedizin und -pflege. Eine Abbildung zeigt ein Kleinkind im vergitterten Laufstall auf Rädern.
Kriegsbeute der Schweden
Der Ursprung der Mythenbildung rund um die Echtersche Hofbibliothek liegt jedoch nicht in diesen Themen, vielmehr im Jahr 1631. Fast ein Vierteljahrhundert nach dem Tod des Fürstbischofs wurden die kostbaren Bände im Dreißigjährigen Krieg von Schwedenkönig Gustav Adolf als Kriegsbeute konfisziert. Und nicht nur sie. Mehrere fränkische Buchsammlungen wurden damals geplündert.