Klar, das Diskriminierungspotenzial in dieser Münchner Mannschaft liegt naturgemäß bei null. Aber wie sieht's mit den Gegnern aus? „Leider Gottes muss ich hier gängige Klischees bemühen. Insbesondere durch Mannschaften mit besonders hohem Ausländeranteil kommt es zu Anfeindungen, nicht körperlich, aber da sind schon Beleidigungen weit unter der Gürtellinie dabei. Wir haben selbst drei Türken bei uns, die schämen sich für das Verhalten vieler Landsleute“, so Müller, der aber auch eine Erklärung parat hat: „Südländische junge Männer werden anders sozialisiert, da sind Schwule im Alltag bereits tabu, erst recht natürlich auf dem Sportplatz. Da geht es, gerade wenn solche Teams gegen uns verlieren, auch um verletzten Stolz.“ Und es verlieren viele gegen das „Team München“ – die Saison 2016/17 beendete es als Vierter, punktgleich mit dem letztlich aufgestiegenen Zweiten. Und in der aktuelle Runde rangieren die Jungs, denen sich vor Saisonbeginn drei Neuzugänge angeschlossen haben, nach sieben Spielen auf dem dritten Tabellenplatz.
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Der Fußball ist nicht bunt
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