
Gerade mal 1,58 Meter groß, trug Prince grundsätzlich High Heels
In der Muppet Show spielte er in Latzhosen und mit Redneck-Akzent den Hillbilly oder schüttelte mal eben zwei Songs aus dem Ärmel – mit der Speisekarte des dänischen Kochs als Text. Jimmy Fallon, den Moderator der Tonight Show, forderte er spätnachts zum Pingpong-Duell, und in der Sitcom „New Girl“ gab er den Beziehungsberater. Princes androgyne Sexyness nahm auf keinerlei Konventionen Rücksicht. Gerade mal 1,58 Meter groß, trug er grundsätzlich High Heels, in früheren Jahren auch mal Strapse. Outfits irgendwo zwischen Rokoko und Freakshow, die wohl mehr als einen Fan der Rolling Stones nachhaltig verstörten, in deren Vorprogramm er 1981 zweimal mit sehr überschaubarem Erfolg auftrat.
Spätestens mit „Purple Rain“ 1984 war er ein Superstar. Spätestens ab da konnte er tun und lassen, was er wollte. Das muss man sich erstmal trauen: Den eigenen Namen, die hart erarbeitete Marke einfach gegen ein obskures Symbol austauschen, weil man sich mit der Plattenfirma überworfen hat. Jeder Künstler geringeren Formats wäre unwiderruflich in der Versenkung verschwunden. Nicht aber The Artist Formerly Known As Prince.