Für Falk war es jedoch nicht damit getan, für Kleider, warmes Essen, Schulbildung und ein Dach über dem Kopf zu sorgen. Die Erziehung im „Lutherhof“, so der Name der Einrichtung, war auch stark religiös geprägt. Und so suchte der Theologe in der Adventszeit 1816 nach einem Weg, seinen Schützlingen mit möglichst einfachen Worten, die Bedeutung der drei großen Feste der Christenheit näher zu bringen: Weihnachten, Ostern, Pfingsten.
„'O du fröhliche' war eine Art Gelegenheitsdichtung“, erzählt Professor Fuchs. Nur dass die erste Strophe dieser Gelegenheitsdichtung, die Falk „Allerdreifeiertagslied“ nannte, heute fast jeder Deutsche auswendig kennt:
„O du fröhliche, o du selige gnadenbringende Weihnachtszeit./Welt ging verloren,/Christ ward geboren./Freue, freue dich, o Christenheit.“