
Für die Brennereien, die weiter den Weg der Rohstofferzeugung gehen wollen, könnte es wirtschaftlich eng werden, befürchtet Fröhlich. Zwar gebe es bekannte Ankäufer. Doch wie sich der Marktpreis entwickelt, sei ungewiss. „Einige denken, dass der Preis sogar steigen könnte, weil der Rohstoff gebraucht wird“, sagt Fröhlich. Vor allem, wenn viele kleine Brennereien ganz aufhören würden, das Angebot also knapp wird. Wenn man den Arbeitsaufwand mit einrechne, lohne sich der Rohstoffverkauf nämlich kaum, sagt der Brenner aus Gemünden. Die Marktpreise seien nicht mit den Subventionen des Monopols vergleichbar.
Der Fränkische Klein- und Obstbrenner-Verband besteht seit 1914. Momentan gibt es in Franken laut Fröhlich etwa 2000 Klein- und Obstbrennereien, „manche davon ruhen jedoch“. Rund 1700 Brennereien seien im Verband, davon beschäftigen sich momentan rund 500 mit dem Thema Direktvermarktung. „Die restlichen Kollegen überlegen noch und wollen die Entwicklung der Marktpreise abwarten“, sagt der Vorsitzende. Er sei aber sicher, dass am Ende viele Kleinbrenner das Handtuch werfen und ein paar große Spezialisten übrig blieben.