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WÜRZBURG/GEMÜNDEN
Branntweinmonopol: Alkoholsubvention wird trockengelegt
Branntweinmonopol: Ende des Jahres ist endgültig Schluss mit einem fast 100 Jahre alten Gesetz. Viele Kleinbrenner werden wohl das Geschäft mit dem Rohalkohol aufgeben, erwartet der Fränkische Brennerverband. Er sieht aber eine Chance – auch für die Streuobstwiesen.
Alkoholsubvention wird trockengelegt       -  _
Daniela Arndt
Daniela Arndt
 |  aktualisiert: 16.12.2020 10:42 Uhr

Alkohol beim Staat abzuliefern, statt Steuergelder zu zahlen und dafür auch noch Fördermittel zu bekommen: Das steckt hinter dem Branntweinmonopol. Seit fast 100 Jahren gibt es das Gesetz in Deutschland, jetzt ist damit endgültig Schluss. Die Förderungen, die die landwirtschaftlichen Brennereien bislang noch erhalten haben, werden zum Jahresende eingestellt.

„Der Unterschied ist, dass man ab 2018 den Geldbeutel aufmachen muss, um die Steuern abzugleichen“, erklärt Hubert Fröhlich, 1. Vorsitzender des Fränkischen Klein- und Obstbrennerverbandes Würzburg. Branntwein herstellen und als Rohstoff verkaufen dürfen die Brenner auch weiterhin. Ab Januar müssen sie ihre Abnehmer dafür dann allerdings selbst suchen.

Fast 80 Millionen Euro jährlich steckte der Staat in das Monopol. Landwirtschaftliche Brennereien, die Rohalkohol aus Kartoffeln oder Getreide gewinnen, mussten ihren Branntwein an die Monopolbehörde abliefern. Im Gegenzug erhielten sie eine Ausgleichszahlung von 150 Euro pro Hektoliter. Der Staat reinigte und veredelte den Rohalkohol in der monopoleigenen Werkshalle in München, von wo aus er dann entweder in der Schnapsflasche, der Pharmaindustrie oder der Essigproduktion landete.

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