Hauptbotschaft: Weniger ist mehr
Dass der Europäische Antibiotika-Tag jedes Jahr am 18. November stattfindet, kommt nicht von ungefähr: Gegen Jahresende wird gehustet und geschnieft, Infekte der oberen Atemwege häufen sich. Doch die (Virus-)Erkrankungen werden noch immer oft falsch mit Antibiotika behandelt, was das Problem der entstehenden Resistenzen verstärkt. Noch immer fehlen Schnelltests, mit denen der Hausarzt Vireninfektionen von bakteriellen Infektionen sicher unterscheiden kann. Die Hauptbotschaft des Antibiotikatages deshalb: Weniger ist mehr. Je sorgsamer, sparsamer und kritischer die antimikrobiellen Medikamente eingesetzt werden, desto effektiver bleiben sie als hochwirksame Arzneimittel bei ernsten und lebensbedrohlichen Infektionen.
Resistenzen: Das Rennen zwischen Keim und Medikament
Resistenzen gehören zur Evolution. Bakterien bevölkern die Erde seit zwei Milliarden Jahren, sie bekämpfen sich untereinander, sie verändern sich fortwährend, sie entwickeln in ungeheurer Geschwindigkeit neue Abwehrmechanismen gegen Bedrohungen. Und so entstehen – seit der Entdeckung der Antibiotika vor rund 100 Jahren und seit des flächendeckenden Einsatzes des Penicillins – immer neue Varianten, die widerstandsfähig sind gegen die antibakteriellen Wirkstoffe.