
Um Auslandseinsätze als Foodwarrior hatte sich Ansgar Zänglein nach 2014 nicht mehr gekümmert. „Eigentlich wollte ich einen ruhigen Lebensabend mit meiner Freundin Kristina im Dorfwirtshaus verbringen“, sagt er. Doch dann piepste 2017 das Telefon. Ein Headhunter sprach von China, und vor dem geistigen Auge von Ansgar Zänglein bauten sich die Bilder von der großen Mauer auf, von Marco Polo, vom Boxeraufstand und von Mao. Schon beim ersten Telefonkontakt sagte Zänglein zu.
Im Sommer ging es dann nach Wuzhen, eine Großgemeinde der kreisfreien Stadt Tongxiang in der Provinz Zhejiang. Das Wasserdorf Wuzhen liegt 120 Kilometer südwestlich der Stadtmitte von Shanghai, ungefähr auf halbem Weg zwischen Suzhou und Hangzhou. In dem Museumsdorf wird ein ehemaliges Landgut der Ming-Dynastie zu einem Hotel für „richtig reiche Chinesen“ umgebaut, so Zänglein. Zwischen den Gebäuden und direkt am Pool wirkte der Botschafter der fränkischen Küche, der ganz schnell herausgefunden haben will, was der Chinese will: „Essen mit Messer und Gabel, nicht immer nur das zusammengeschnittene Zeug.“