Mittlerweile ist es halb zwölf. Zeit zum Mittagsessen. Alle gehen wieder in den Speisesaal. Ich kann kaum die Gabel halten. Manchmal bekomme ich Hilfe. Aber nur wenn Zeit ist. Manchmal helfen mir auch die anderen Bewohner beim Essen. Nach dem Essen geht es wieder in den Flur, die Wand anschauen.
Es ist gerade einmal halb fünf. Die Schwestern fangen jetzt schon an, manchen Patienten das Essen zu reichen. Sonst schaffen sie es nicht, alle zu Bett zu bringen. Manche gehen dementsprechend um fünf ins Bett. Ob sie wollen oder nicht. Meistens die, die sich nicht mehr äußern können. Für alle Anderen gibt es gegen halb sechs das Abendbrot. Danach gehen alle – sogar die Fitten – freiwillig zu Bett. Es gibt schließlich nichts Neues zu sehen an der altbekannten Wand.
Ich liege im Bett. Starre die Decke an. Es ist viel zu früh, um schlafen zu gehen. Aber was soll ich sonst machen? Du gibst hier deine Persönlichkeit am Eingang ab. Hier sollst du keine Wünsche haben. Du sollst einfach das tun, was von dir verlangt wird. Und so liege ich hier und warte auf den Morgen. Damit wieder ein neuer Tag beginnt. Welchen Tag wir haben? Weiß ich nicht mehr, denn hier ist jeder Tag gleich.