„Viele Kollegen sind massiv unzufrieden“, sagt die Mittzwanzigerin. „Teilweise brechen sie in der Schicht zusammen und weinen.“ Das hat Beer nicht nur einmal erlebt. Viele Kollegen flüchten daher in die Teilzeit. Anders würden sie die Arbeit nicht aushalten, meint Beer. Vor allem im Krankheitsfall werde es fast unerträglich. Dann wird Beer schon mal aus dem Urlaub geholt. Entziehen könne man sich dem nicht. Ihre Chefin rufe nicht nur an, sondern schreibe auch Whats App Nachrichten. In der Berufsschule wurde sie teilweise aus dem Unterricht geholt, erzählt die junge Frau. Ihren Mitschülern ging es oft nicht anders. Es werde gedroht und gefleht. Meike Beer sagt, man brauche in diesem Beruf eine sehr hohe Frustrationsgrenze und müsse unglaublich viel von seinem Privatleben abgeben.
Keine Zeit zum Helfen
„Ich stürze, dabei wollte ich nur alleine zur Toilette gehen. Weil ich nicht schon wieder ,wegen jeder Kleinigkeit klingeln wollte' und ,schon wieder zur Toilette muss'. Dass ich aber mehrere Medikamente nehme, die harntreibend sind, sieht keiner. Ich bin nur die nervige Oma, die ständig pinkeln muss. Und jetzt das: Ich bin gestürzt. Die Schwester kommt und schimpft mit mir.