Die wenige Zeit für die Patienten bringe die Pflegekräfte in ein Dilemma. Sie seien zwar angehalten ,aktivierend zu pflegen‘, also die Bewohner so viel wie möglich selbst machen zu lassen, dafür fehle allerdings die Zeit. Also machen die Pflegekräfte alles selber. Das gehe dann zwar schneller, aber der Patient werde dadurch noch pflegebedürftiger, sagt Meike Beer. Vor allem die Dokumentationspflicht sieht sie als großes Problem. Die Hälfte ihrer Zeit sei sie damit beschäftigt, jede Kleinigkeit der Patienten aufzuschreiben. Alles soll und muss lückenlos dokumentiert sein. Aber auch dafür fehle eigentlich die Zeit. Also werden Dinge unterschrieben, die nicht stattgefunden haben. Meike Beer erzählt, wie beispielsweise auf der Liste des Bewohners ein Haken hinter „Stützstrümpfe tragen“ gesetzt wird, obwohl der Bewohner diese gar nicht getragen hat.
WÜRZBURG
Albtraum Altenheim - Was Pflegekräfte in der Region leisten
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