Greubel: Das war damals so, überall im Bundesgebiet. Das BRK war in Schweinfurt schon immer aktiv gewesen, immer auch mit hauptberuflichem Personal. Außerdem war der ASB an Wochenenden aktiv, die Johanniter haben in Schweinfurt noch gar keine Rolle gespielt. Die Malteser sind dann auch mit Ehrenamtlichen nach Feierabend oder Wochenenden aufgetreten. Den ersten Rettungswagen hat das Rote Kreuz eingeführt, so um 1973. Entscheidend hat Chefarzt Reichert vom St.-Josefs-Krankenhaus das System geändert: Den Notarzt zum Patienten vor Ort bringen. Dr. Otto Reichert ist für mich der Vater des Notarztdienstes in Schweinfurt.
Sie machen seit 1978 Erste-Hilfe-Ausbildung fürs BRK. Was hat sich an den Standards geändert?
Greubel: Die Stabile Seitenlage ist einfacher geworden. Ein Arm wird angewinkelt, statt am Körper gelassen, schwergewichtige Personen sind so einfacher auf die Seite zu rollen. Die Amerikaner und Engländer haben das schon immer so gemacht. Auch Verbände sind heute zweckmäßiger und gewinnen keinen Schönheitspreis mehr. Und die Reanimation hat sich geändert. Früher hat man mit der zweimaligen Beatmung begonnen, dann 15 Mal Drücken. Auch das Pulsfühlen gehörte zum Vorabprogramm.