Jetzt lautet die Ansage, wenn man jemanden sieht, der nicht ansprechbar ist: Sofort Oberkörper freimachen und 30 Mal drücken. Dann zwei Mal beatmen und wieder 30 Mal drücken. In einem Zeitfenster von fünf Minuten muss etwas passieren, dann sterben erste Gehirnzellen ab. Am Roßmarkt oder in der Stadtgalerie gibt es Defibrilatoren, mit denen man am einfachsten helfen kann.
Gab es ein Schlüsselerlebnis, dass Sie 1975 ehrenamtlich beim Roten Kreuz angefangen haben?
Greubel: Ich arbeitete in der SKF im betriebsärztlichen Dienst, damals zwar schon auf einem Betriebs-Krankenwagen. Den hat die Feuerwehr gefahren und wir vom Ambulanzdienst sind zugestiegen. Aber mir fehlte die Notfallerfahrung. In der Industrie der 1970er gab es ähnlich wie im Straßenverkehr viele Arbeitsunfälle. Die Maschinen waren noch nicht so abgesichert. Den Stanz-Bau nannten wir nur „Fingerfabrik“… (lacht) Die Firma hat in jedem Fall von meiner Einsatzerfahrung beim BRK profitiert. Dem Rettungssystem, wie es heute bei SKF besteht, sind meine grauen Haaren geschuldet. Arbeiter sollten genauso gut versorgt werden wie vor den Werkstoren. Ohne Unterstützung des Betriebsrates wäre manches nicht möglich gewesen.