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Wollbach
Kolumne: Hingucker der Woche in Mainfrankens Wirtschaft
Ein kleiner Laden in der Rhön hat rund um die Uhr geöffnet: Das ist neu in Bayern. Was Mainfrankens Wirtschaft in dieser Woche noch Außergewöhnliches zu bieten hat.
Vielleicht ein Erfolgsrezept: An solchen automatischen Kassen im rund um die Uhr geöffneten Dorfladen von Wollbach zahlen Kunden ihren Einkauf.
Foto: Klaus-Dieter Hahn | Vielleicht ein Erfolgsrezept: An solchen automatischen Kassen im rund um die Uhr geöffneten Dorfladen von Wollbach zahlen Kunden ihren Einkauf.
Jürgen Haug-Peichl
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:02 Uhr

Einkaufsadresse der Woche

Dorfläden sind in Mainfranken populär geworden, wenn es darum geht, die ausgedünnte Infrastruktur auf dem Land wieder aufzupeppeln. Doch betriebswirtschaftlich sind Dorfläden ein dünnes Eis.

Im kleinen Wollbach bei Bad Neustadt (Lkr. Rhön-Grabfeld) hat vor wenigen Tagen ein Dorfladen den Betrieb aufgenommen, der dem unternehmerischen Risiko ein Stück weit die Brisanz nehmen könnte. Und das, obwohl das Geschäft die ganze Woche rund um die Uhr geöffnet hat – ein Novum in Bayern.

Der Rundum-Betrieb ist möglich, weil der Laden mit seinen 4000 Waren kaum Personal braucht. Die Kunden zahlen an einer automatischen Kasse mit speziellen Karten, mit denen sie auch die Ladentür öffnen können. Angeschlossen ist das kameraüberwachte Geschäft der Enso-Kette aus Bremen, die solche Dorfläden logistisch unterstützt. Keine Frage: ein Modell der Zukunft, gerade auf dem Land.

Geschäftszahlen der Woche

Viel ist über Verlierer der Corona-Krise berichtet worden, wenig über Gewinner. Es gibt sie natürlich, auch in Mainfranken. Der Sonnenschutzanbieter Warema aus Marktheidenfeld (Lkr. Main-Spessart) zählt sich dazu.

690 Millionen Euro Umsatz im Corona-Jahr 2021 und damit zehn Prozent mehr als 2020, so lauten die in dieser Woche verkündeten Geschäftszahlen. Das Unternehmen mit seinen 2900 Beschäftigten in Marktheidenfeld und im benachbarten Wertheim hat davon profitiert, dass viele Menschen hierzulande wegen der Corona-Einschränkungen offenbar beim Urlaub sparten, das Geld dafür lieber in Haus und Wohnung gesteckt haben.

Freilich wirft der wirtschaftliche Sonnenschein für Warema auch Schatten: Wer wächst, braucht Personal – und dem steht der allgegenwärtige Fachkräftemangel entgegen. Vorstandsmitglied Christian Steinberg hat deshalb "ein mulmiges Gefühl" mit Blick auf die Zukunft. Eines ist klar: Damit steht der Manager in der Region nicht allein da.

Projekt der Woche

Großes ist für Belectric in Kolitzheim (Lkr. Schweinfurt) Alltag. Denn das kürzlich vom tschechischen Stromkonzern CEZ gekaufte Unternehmen mit seinen 500 Beschäftigten baut, betreibt und wartet riesige Solarparks in aller Welt.

Nun bewegt sich Belectric damit auch auf dem Wasser: In Israel wollen die Kolitzheimer Ende des Jahres 30 000 Solarstrom-Module auf einem Wasserreservoir in Betrieb nehmen. Einer der Vorteile aus Firmensicht: Es wird für die Anlage kein wertvolles Ackerland verbraucht, was ja seit geraumer Zeit in Mainfranken für Streit rund um Freiflächen-Solaranlagen sorgt. Stromerzeugung auf dem Wasser: Da zeichnet sich offenbar ein Trend ab.

 
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