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Marktheidenfeld
Warema glänzt: Rund zehn Prozent Wachstum in Pandemiezeiten
Für den Hersteller von Sonnenschutztechnik mit Stammsitz in Marktheidenfeld war 2021 ein sehr erfolgreiches Jahr. Beim Thema Nachhaltigkeit will das Unternehmen Vorbild sein.
Das im November 2020 eröffnete 'Sun-Forum' der Warema am Almosenberg in Wertheim-Bettingen hatte aufgrund des Corona-Lockdowns einen schweren Start, kam aber trotzdem auf beachtliche Besucherzahlen.
Foto: Carolin Schulte | Das im November 2020 eröffnete "Sun-Forum" der Warema am Almosenberg in Wertheim-Bettingen hatte aufgrund des Corona-Lockdowns einen schweren Start, kam aber trotzdem auf beachtliche Besucherzahlen.
Joachim Spies
Joachim Spies
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:48 Uhr

Die Warema-Gruppe mit Stammsitz in Marktheidenfeld hat 2021 ihre Erfolgsgeschichte fortgeschrieben. Die Vorstandsvorsitzende der Warema Renkhoff SE, Angelique Renkhoff-Mücke, und Christian Steinberg, Vorstand Global Market, informierten am Dienstag anlässlich der digitalen Messe "Sunlight Interactive" über aktuelle Unternehmensentwicklungen, Produktneuheiten und Investitionen. Renkhoff-Mücke sprach von einem "sehr erfolgreichen Jahr" mit rund zehn Prozent Wachstum auf einen Umsatz von nun 690 Millionen Euro. 

Die Zahl der Auftragseingänge sei weiter gestiegen, was die Vorstandsvorsitzende unter anderem auf den Bauboom, aber auch auf die Corona-Pandemie zurückführte. Nicht wenige hätten das ursprünglich für Urlaubsreisen vorgesehene Geld ins Eigenheim investiert, meinte sie. Allerdings habe auch die Warema-Gruppe mit "teils erheblichen Lieferengpässen und Materialknappheit" zu kämpfen gehabt. Die trotzdem guten Zahlen führte sie auch auf den "Warema-Spirit" der Belegschaft und dessen tolle Leistungen zurück. 

"SunAcadamy": eine imposante Trainingswelt

Gegenwärtig beschäftigt die Gesamtgruppe über 5300 Personen, davon rund 2600 am Standort Marktheidenfeld und etwa 300 am 2021 in Betrieb gegangenen Standort am Almosenberg in Bettingen. Im Juli wurde hier auf 31 000 Quadratmetern ein neues Zentrum für Logistik und Pulverbeschichtungen eingeweiht. Außerdem entstand auf weiteren 26 000 Quadratmetern ein neues Gebäude, in dem Outdoor-Produkte und Insektenschutz gefertigt werden, und hier werde noch "etwas ganz Besonderes" eingerichtet: die sogenannte "Sun Academy".  

Diese Akademie soll die bisherigen Trainingszentren ergänzen und vervollkommnen, führte Christian Steinberg aus. Innerhalb des Gebäudes werde "eine imposante Trainingswelt" mit mehreren kleinen Häusern gestaltet, an denen Warema-Produkte nach Themenbereichen sortiert nicht nur bestaunt werden können, sondern wo Fachhändler und Monteure sich auch praktisch "so richtig ausleben können" dürfen. Die Eröffnung ist für Sommer 2022 geplant.

Die digitale Transformation ist seit Jahren bei Warema ein Thema, das forciert wird. Das wird auch 2022 einen Schwerpunkt setzen. Dieses Archivfoto zeigt den Simulator für die Warema Designer App per Augmented Reality – so lassen sich Sonnenschutzlösungen konfigurieren und virtuell betrachten.
Foto: Elfriede Streitenberger | Die digitale Transformation ist seit Jahren bei Warema ein Thema, das forciert wird. Das wird auch 2022 einen Schwerpunkt setzen.

Der neue Baustein ergänzt außerdem das im November 2020 in Bettingen fertiggestellte "SunForum". Obwohl es aufgrund des Corona-Lockdowns erst am 26. April 2021 eröffnet werden konnte, sprach Angelique Renkhoff-Mücke von einem gelungenen Start. Es werde von den Fachpartnern und den Endverbrauchern sehr gut angenommen. Zwischen April und Dezember habe es rund 2300 Beratungsgespräche gegeben. "Es waren etwa 12 000 Besucher vor Ort", berichtete sie. 

Zwei Sorgen: Rohstoffverknappung und Fachkräftemangel

Für das neue Jahr ist der Warema-Vorstand voller Zuversicht. Man setze auf weiteres Wachstum, auch wenn es einige Unwägbarkeiten gebe. "Die Entwicklung auf den Rohstoffmärkten stellt uns jeden Tag vor neue Herausforderungen", sagte Vertriebsvorstand Steinberg. Die Verknappung relevanter Materialien und die zunehmenden Lieferzeiten würden sich letztlich im Preis niederschlagen müssen, machte Steinberg keinen Hehl daraus, dass dies auch die Endkunden tangieren dürfte.   

Der Fachkräftemangel ist ein weiteres Sorgenkind, das Steinberg "ein mulmiges Gefühl" bereitet. In unserer Region herrsche quasi Vollbeschäftigung, es sei schwer Leute zu bekommen – das gelte für den Hersteller Warema ebenso wie für die Fachfirmen, die die Produkte weiterverarbeiten und einbauen. Deshalb arbeite das Unternehmen auch daran, die Montagen weiter zu vereinfachen, damit die Firmen auch mehr auf angelernte Kräfte zurückgreifen können.

Bei den Auszubildenden – es sind insgesamt 94 – sei man gut aufgestellt, ergänzte Renkhoff-Mücke. Aber auch Warema spüre einen deutlichen Rückgang bei den Bewerberzahlen. "Man muss viel bieten, um Fachkräfte zu bekommen und zu halten", sagte sie. Die Vorstandsvorsitzende kündigte auch an, dass das Unternehmen weiter Personal aufbaue, nachdem dies 2021 schon deutlich geschehen ist. 2020 zählte die Gruppe noch 4800 Beschäftigte, inzwischen sind es gut 500 mehr.

Unternehmen will Vorbild bei Nachhaltigkeit sein 

Ein wichtiges Thema in diesem Jahr wird Nachhaltigkeit sein, wobei dies laut Renkhoff-Mücke mehrere Aspekte habe und unter anderem auch soziales Engagement und die Art der Unternehmensführung umfasse. "Wir haben als Familienunternehmen dieses Thema in den Genen", verwies sie auf das Engagement ihres Vaters Hans-Wilhelm Renkhoff zu dessen Zeit als Firmenchef. "Wir wollen auch eine Vorbildfunktion hier einnehmen", betonte die Vorstandsvorsitzende, die bei jedem Einzelnen die Sensibilität für Nachhaltigkeit schärfen und diese vom Anfang bis zum Ende des Wertschöpfungsprozesses beachtet haben will. 

Dass Nachhaltigkeit ein Warema-Thema ist, soll nicht nur bei den Produkten und Betriebsabläufen deutlich werden, sondern auch bei den Firmengebäuden. So wurde der Neubau in Bettingen mit rund 2000 Solarpaneels bestückt, die an normalen Werktagen bis zu 80 Prozent des Energiebedarfs abdecken können. Renkhoff-Mücke kündigte an, dass auf allen Firmengebäuden, wo immer das möglich sei, Photovoltaikanlagen installiert werden sollen. 

 
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  • S. W.
    wer gut bezahlt bekommt auch gute facharbeiter. warema bezahlt nach baden-württemberger tarif. das ist ein unterschied von knapp 190 euro zu bayerntarif bei der EG5 (facharbeiter EG)
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  • A. H.
    @daneben: Wenn man wenig weiß von dem Tarif schweigt man besser..

    In Bayern ist die Eckentgeltgruppe die EG 5.
    In Baden-Württemberg ist es die EG 7.
    Das wichtigste - Anspruch haben nur Gewerkschaftsmitglieder!
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  • M. M.
    Wenn man Personalprobleme hat muss, man sich selbstkritisch fragen woran das liegt und das nicht mit "Vollbeschäftigung" begründen.
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  • I. S.
    Klar wenn die neuen Rolläden nur noch 5 - max. 10 Jahre halten, braucht die Kundschaft wieder einen neuen Rolladen. So kann man den Umsatz auch steigern. Die Alten haben 50 Jahre auf dem Buckel und funktionieren immer noch.
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  • B. S.
    Na lupus, man kann auch übertreiben. Ich glaube nicht das die Fa. Warema so schlechtes Material hat.
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