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Würzburg
Kommentar: Putin hat es getan - und wir alle zahlen den Preis dafür
Die russischen Bomben und Raketen haben unsere Hoffnung zerstört, dass Europa gelernt hat, Konflikte anders zu lösen als durch Kriege. Auf uns kommen schwere Zeiten zu.
Proteste gegen Putin: Mehrere Hundert Menschen demonstrierten am Donnerstag unter anderem in Köln gegen den Angriff Russlands auf die Ukraine.
Foto: Federico Gambarini, dpa | Proteste gegen Putin: Mehrere Hundert Menschen demonstrierten am Donnerstag unter anderem in Köln gegen den Angriff Russlands auf die Ukraine.
Michael Reinhard
Michael Reinhard
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:02 Uhr

Er hat es getan. Russlands Präsident Wladimir Putin hat seine Truppen in die Ukraine geschickt und ein souveränes Land überfallen. Einen solchen Angriffskrieg erlebte Europa seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Obwohl sich die Invasion in den vergangenen Tagen abgezeichnet hatte, löste der Einmarsch auf der ganzen Welt Fassungslosigkeit, Entsetzen und auch Angst aus. Angst vor dem Ausmaß, das dieser Krieg - keine zwei Flugstunden von Berlin entfernt - annehmen wird.

Denn der wahnsinnige Diktator im Kreml scheint zum Äußersten entschlossen zu sein. Anders sind seine Drohungen nicht zu verstehen. Unverhohlen warnt er jene Länder, "die versuchen, sich bei uns einzumischen": Russland werde sich mit Mitteln zur Wehr setzen, "wie Sie sie in ihrer Geschichte noch nie erlebt haben". Gemeint ist unzweifelhaft der Einsatz von Atomwaffen.

Den Menschen in der Ukraine gebührt unser Mitgefühl und unsere Unterstützung

Die russischen Bomben und Raketen haben die Hoffnung der Europäer zerstört, dass unser Kontinent aus den leidvollen Erfahrungen des vergangenen Jahrhunderts gelernt hat, Konflikte anders zu lösen als durch Kriege. Den höchsten Preis für diese Fehleinschätzung zahlt das ukrainische Volk. Viele unschuldige Menschen werden sterben, andere durch Flucht oder Vertreibung ihre Heimat verlieren. Ihnen gebührt unser Mitgefühl und unsere Unterstützung.

Auch bei uns in der Region blicken viele Menschen mit ukrainischen Wurzeln voller Sorge auf die dramatische Situation in ihrem Heimatland. Sie fürchten um Familienmitglieder und Freunde vor Ort. So wie die 58-jährige Larissa aus dem Landkreis Würzburg. Sie hat unserer Redaktion am Donnerstag geschildert, wie ihre Verwandten den russischen Einmarsch erlebt haben. "Mein Bruder hat um 5 Uhr schon gehört, wie die Bomben in Odessa einschlagen - und das, obwohl er 70 Kilometer entfernt wohnt." Enttäuscht ist sie vor allem über die Sanktionen des Westens. "Putin lacht darüber. Das tat ihm bisher kein bisschen weh."

Die westlichen Verbündeten haben Putins Kaltschnäuzigkeit und Entschlossenheit unterschätzt

Bundeswirtschaftsminister und Vize-Kanzler Robert Habeck (Grüne) hat am Donnerstag eingeräumt, "dass der Westen und auch Deutschland naiv war". Im Klartext: Die westlichen Verbündeten haben Putins Kaltschnäuzigkeit und Entschlossenheit unterschätzt. Ob ihn nun die angekündigten "härtesten Sanktionen" zur Besinnung bringen können, darf bezweifelt werden. Trotzdem sind sie die einzige Möglichkeit, Druck auf den Kriegstreiber in Moskau auszuüben. Ein militärisches Eingreifen hat die Nato ausgeschlossen. Die Folgen werden wir alle tragen - nicht nur durch höhere Energiekosten. Auch die Nachkriegsordnung von 1945 ist seit Donnerstag Geschichte.

Es kommen schwere Zeiten auf uns zu.

 
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  • b.werthmann@web.de
    ICH GLAUBE ES NICHT! Habe soeben im Internet folgende Schlagzeile gelesen: "Purin zu Verhandlungen mit er Ukraine bereit."
    Meine ganz persönliche Meinung : DAS kann ich nicht Ernst nehmen. Jetzt, wo er seine Truppen dort hat, will er verhandeln. Und wenn ihm was nicht passt, legt er die Ukraine in Schutt und Asche. Was soll man dazu noch sagen? Die Ukraine würde dann mit einem Regime verhandeln müssen, zu dem sie die diplomatischen Beziehungen längst abgebrochen hat. Wie soll man das noch einschätzen, zumal wenn man weiß .,wo Putin herkommt (aus dem KGB=lügen und betrügen) Ich traue Putin nicht .
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  • giacomo
    Das Gesprächsangebot ist eine Falle!!! Schließlich soll das in Belarus(!) stattfinden. Kein ukrainischer Politiker kommt da lebend zurück! Außerdem: Mit wem will Russland denn verhandeln? Die erkennen doch die demokratisch gewählte Regierung gar nicht an!
    Wenn Gespräche, dann in einem neutralen Land. Hoffentlich fällt Selenskyj nicht auf die Falle rein!!
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  • FischersFritz
    Lawrow hat dazu gesagt, dass Gespräche jederzeit möglich sind, sobald die Ukraine die Waffen niederlegt.

    Was will man dazu noch sagen?

    Russland hat der Nato wieder eine Daseinsberechtigung gegeben ...

    Hat eigentlich mal jemand erforscht, was Corona in Verbindung mit Wodka für Langzeitfolgen verursacht?
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  • b.werthmann@web.de
    Auf "Microsoft Start" habe ich eine Bilderserie gesehen, wie Polizisten einer vermummten Spezialeinheit friedliche Demonstranten gewaltsam inhaftieren. Es gibt den Protest der Bevölkerung, aber... Brutalität gegen das eigene Volk... Feige Herr Putin!
    PS: die Bilder wurden von der Deutschen Presseagentur überspielt!
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  • giacomo
    Genauso wie Trump ist Putin ein totaler Narzisst, der in seiner eigenen Lügen- und Intrigenwelt lebt! Ein kleiner, verbitterter Mann, der seine geliebte Sovjetunion wieder aufbauen möchte. Die Ukraine ist nur der erste Schritt. Dass die baltischen Staaten extreme Angst haben ist nachvollziehbar, wenn man weiß wie die Russen damals dort gewütet haben. Ich habe gute Kontakte nach Litauen. Daher kann ich das beurteilen! Durch ihr Verhalten und ständiger Manöver haben die Russen die einstmals guten Böden in diesen Ländern völlig zerstört. Die Menschen lebten in extremer Armut.
    Wer aber jetzt die Ampelregierung beschimpft und mitverantwortlich macht, hat vergessen, wer in den letzten 16 Jahren die Regierung stellte.
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  • Oldtimer51
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  • b.werthmann@web.de
    Hier kommt vielleicht etwas Unbekanntes für alle:
    Als der Kalte Krieg zu Ende war hat die NATO Russland sogar angeboten, NATO -Mitglied zu werden und Beitrittsgespräche geführt. Aber das haben die Russen abgelehnt. Das mal für alle, die die NATO für irgendetwas in jetzigen Konflikt kritisieren.
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  • giacomo
    @minnimouse: Da haben Sie absolut recht!!!
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  • Arcus
    Wie kommen wir dazu durch unseren Konsum an Erdöl, Kohle und Erdgas (da ist Russland Hauptlieferant Deutschlands) den Krieg Putins mitzufinanzieren?
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  • Lebenhan1965
    @ hentinger

    Niemand hat den Ostblock Staaten und dem Baltikum vorgeschrieben der Nato beizutreten. Das haben diese Länder vermutlich deshalb so schnell nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion getan weil sie Erfahrungen mit der russischen Diktatur hatten. Stalins harter Besen hatte in all diesen Ländern fürchterlich gewütet.

    Sie verstehen, wie viele Kommentatoren hier die Tatsachen.
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  • Lebenhan1965
    Nachsatz @ hentinger

    Sollte natürlich heißen "Sie verdrehen die Tatsachen."
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  • kh070656
    Eine Sichtweise, die eindeutige Denkstrukturen erkennen lässt. Trotz eigener Interessen, die auch der Westen selbstverständlich vertreten darf, wurde kein Land gezwungen der Nato beizutreten. Ihre Ansicht zeugt davon, dass Sie die Realität absichtlich verdrehen wollen. Falls Sie jetzt auch noch behaupten möchten, dass Putin im Recht ist, kann ich nur noch den Kopf schütteln. Die Appeasement-Politik der EU hat doch wesentlich zur derzeitigen Lage beigetragen.
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  • b.werthmann@web.de
    Ich glaube, dass viele im Westen, besonders die Politiker, eines voll vergessen haben oder überhaupt nicht wussten: Lange Zeit war Putin KGB-Offizier in der DDR. Als Geheimagent hat er von der Pieke auf gelernt, sich zu verstellen, zu lügen und so zu tun, als ob (= Ich sage "A", meine aber doch "B"; um "B" zu erreichen, verstelle ich mich ). Und wenn die Politiker des Westens über Putins Geheimdienstarbeit Bescheid wussten: Warum haben sie ihm nicht ein gewisses Maß an Misstrauen entgegengebracht, schon von Anfang an?
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  • DFR4
    Oh Gott, nun auch noch hier, diese dumme Kriegsrethorik, die an die Zeit vor dem 1. Weltkrieg erinnert. Der ewig böse Russe usw. Was hat man denn seitens des Westens in den letzten Jahrzehnten getan, um mit Russland zu einem Ausgleich zu kommen? Nichts! Man hat die Nato nach Osten ausgedehnt entgegen aller Versprechungen. Man hat in der Ukraine einen Regimechange initiiert. Man wollte die Ukraine in die Nato bringen und dort vor der Tür Moskaus Raketen stationieren. Genauso so, wie die USA 1962 die sowjetischen Raketen auf Kuba nicht lustig fanden, findet Putin es nicht lustig, wie die Nato Russland auf den Pelz rückt. 1974 hat die Türkei Nordzypern annektiert und hält es immer noch besetzt. Interessiert hier keine Sau. 1999 hat die Nato Serbien bombardiert damit der Kosovo sich von Serbien abspalten kann. Die mehrheitlich von Russen bewohnte Krim, muss aber bei der Ukraine bleiben, selbst wenn man den Russen nicht mal den Gebrauch der eigenen Sprache gestattet. Das sollen die Werte de
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  • kh070656
    Ihre Geschichtsdeutung ist vollkommen daneben. Sie sollten sich die Verträge, die geschlossen wurden mal durchlesen, dann würden Sie erkennen, dass Ihre Äußerungen ganz weit an der Realität vorbeigehen.
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  • warth4
    Der einzige der den Krieg will und wollte ist der Amerikaner.

    Die EU und die NATO sind die Marionetten

    Bearbock will Russland Sanktionieren?

    Russland sanktioniert uns. 20 Jahre lang hat sich Deutschland von Russland abhängig gemacht
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  • Lebenhan1965
    Das @ warth4

    ist eine völlige Verdrehung der Tatsachen.

    Wer hat denn die Truppen aktuell in Marsch gesetzt!
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  • gowell70@yahoo.de
    warth4 hat schon recht.
    Bundes-Scholz setzt das um, was Old Joe von D'schland erwartet.
    Und das ist nicht mehr im Sinn guter Nachbarschaft, sondern D macht sich zum willfähigen Gehilfen des USimperialen Globalismus.
    Dummerweise geschieht das auf Kosten der einfachen Leute in der Ukraine, in Russland und in Europa.
    Amerika fühlt sich überlegen und die eingebrockte Suppe löffeln, wie immer, die Anderen aus!
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