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Würzburg
Samstagsbrief: Danke, dass Sie gekommen sind und unser Gesundheitswesen am Laufen halten, liebe Frau Ibrahim!
Ohne Migrantinnen und Migranten würde in unserer Gesellschaft vieles nicht mehr funktionieren. Wir sollten Menschen wie Shaza Ibrahim dankbar sein, findet unser Autor.
Die aus Syrien stammende Shaza Ibrahim hat zweieinhalb Jahre lang in den OP-Sälen der Würzburger Uniklinik geputzt. Jetzt macht sie eine Weiterbildung zur OP-Assistentin.
Foto: Thomas Obermeier | Die aus Syrien stammende Shaza Ibrahim hat zweieinhalb Jahre lang in den OP-Sälen der Würzburger Uniklinik geputzt. Jetzt macht sie eine Weiterbildung zur OP-Assistentin.
Andreas Jungbauer
 |  aktualisiert: 15.07.2024 19:01 Uhr

Liebe Frau Ibrahim,

wir kennen uns erst seit Kurzem. Diesen Brief schreibe ich Ihnen nicht, weil Sie ein Amt oder eine Funktion hätten. Sondern weil Sie mich persönlich sehr beeindrucken. Und weil es an der Zeit ist, Menschen wie Ihnen einmal in aller Form Danke zu sagen. Ohne Migrantinnen und Migranten wie Sie wäre unsere Gesellschaft nicht nur ärmer. Sie würde in vielen Teilen nicht mehr funktionieren.

Ohne Menschen wie Sie wären Gesundheitssystem, Pflege und Gastronomie längst zusammengebrochen. Ich will das in aller Deutlichkeit aussprechen – jetzt, wo weltfremde, bornierte Rassisten davon schwurbeln, massenhaft Menschen aus dem Land zu vertreiben, die ihnen nicht deutsch genug sind. Derlei Pläne – sprachlich als "Remigration" verharmlost – und die geistige Haltung dahinter: Sie widern mich an.

Menschen mit Migrationshintergrund fühlen sich verunsichert

Dieser Tage habe ich eine aus Äthiopien stammende Freundin getroffen. Sie ist Hebamme, lebt und arbeitet seit über 30 Jahren in Würzburg. Ungezählten Kindern hat sie auf die Welt geholfen, ungezählten Müttern beigestanden. Sie schaute mich fragend an: "Was bedeutet das? Hier ist doch meine Heimat!" Da wurde mir klar, wie sich Menschen mit Migrationshintergrund dieser Tage fühlen müssen. Verunsichert, verängstigt. Irgendwie vielleicht doch nicht ganz dazugehörig.

Liebe Frau Ibrahim, bitte lassen Sie sich nicht beirren. Sie sind willkommen in unserem Land, wir brauchen Sie! Auch dies ist eine Botschaft der zahlreichen Demonstrationen gegen Rechtsextremismus und für Demokratie.

Sie sind erst 25 – doch was Sie in den vergangenen Jahren geschafft haben, verdient allerhöchste Anerkennung. Sie haben Ihre syrische Heimat 2019 zurückgelassen, sind Ihrem Mann nach Deutschland gefolgt. Er ist Lehrer, floh vor dem Krieg und arbeitet heute in einer Druckerei. Die akademische Ausbildung...  sei's drum.

Oft genug sind Zuwanderer überqualifiziert, übernehmen wegen der Sprachbarriere einfache Jobs. Sie wollen sich hier eine Zukunft aufbauen, so wie Sie, liebe Frau Ibrahim. In Syrien haben Sie als Anästhesieschwester im Krankenhaus gearbeitet. An der Würzburger Uniklinik landeten sie ebenfalls im OP-Saal: als Reinigungskraft, zweieinhalb Jahre lang. Sie waren sich nicht zu schade dafür.

Sprache, Kultur, Beruf: Zuwanderer zeigen beeindruckende Integrationsleistungen

Irgendwann muss dann aufgefallen sein, was Sie auf dem Kasten haben. Wie schnell Sie die deutsche Sprache lernten – und dass Sie auch fachlich mitreden konnten. Ich ziehe meinen Hut, wenn Menschen wie Sie die hohe sprachliche und kulturelle Hürde überwinden und sich in komplexe Materien hineinfinden. Leider wurde Ihre syrische Ausbildung in Deutschland nicht voll anerkannt, "immer wieder fehlte was", haben Sie mir gesagt.

Deshalb fangen Sie jetzt nochmal von vorne an und machen die dreijährige Ausbildung zur Operations- und Anästhesietechnischen Assistentin. Das Würzburger Uniklinikum betreibt eine eigene Berufsfachschule dafür. Sie werden also künftig nicht mehr den OP-Saal putzen, sondern dort den Ärzten assistieren, wenn es um Leben und Tod geht. Am Klinikum ist man heilfroh, dass es Leute wie Sie gibt.

Menschen aus 87 Nationen sind in der Würzburger Universitätsmedizin beschäftigt. "Diese Vielfalt ist eine Stärke", sagt der neue Ärztliche Klinikdirektor Tim von Oertzen. Ohne diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wäre das medizinische Angebot nicht aufrechtzuerhalten. Noch deutlicher wurde dieser Tage Gerald Gaß, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krankenhausgesellschaft: "Vor dem Hintergrund des ohnehin bestehenden Personalmangels stünde ohne Zuwanderung das gesamte Gesundheitswesen vor dem Kollaps."

Auch Ärztinnen und Ärzte aus der Region Schweinfurt/Haßfurt gehen in die Offensive. In einem Offenen Brief stellen sie sich gegen Rassismus und Diskriminierung von Mitbürgerinnen und Mitbürgern mit Migrationshintergrund. Ohne sie, heißt es, wäre das Gesundheitssystem nicht mehr funktionsfähig – weder ambulant, noch in Krankenhäusern und Pflegeberufen. Und weiter: "Spätestens bei der Einlieferung in eine Notaufnahme werden das auch verfassungsfeindliche Rassisten merken." Nach Zahlen des Sachverständigenrats für Integration und Migration stammen mittlerweile jede dritte Pflegekraft und mehr als jeder fünfte Arzt, jede fünfte Ärztin aus dem Ausland.

Im Gesundheitswesen, in der Wissenschaft, in der Industrie: Zuwanderung nötig!

Und wir sprechen eben nicht nur über das Gesundheitswesen. Von der Wissenschaft bis zur Müllabfuhr, vom Transportgewerbe bis zur Fabrik, von hochqualifizierten Experten bis zum Hilfsarbeiter: Ohne Zuwanderung könnte Deutschland zusperren. Laut Bundesagentur für Arbeit sank die Zahl der Beschäftigten mit deutschem Pass im vergangenen Jahr um 77.000. Nur durch Migrantinnen und Migranten kann der Arbeitskräftebedarf noch aufgefangen werden.

Liebe Frau Ibrahim, Sie danken der Würzburger Uniklinik und Ihrer Schule dafür, dass Sie in Deutschland eine Chance bekommen haben. Ich danke Ihnen, dass Sie gekommen sind – und hier einen so wertvollen Beitrag für unsere Gesellschaft leisten!

Mit großem Respekt und besten Wünschen grüßt Sie

Andreas Jungbauer, Redakteur

Persönliche Post: der Samstagsbrief

Jedes Wochenende lesen Sie unseren "Samstagsbrief". Was das ist? Ein offener Brief, den eine Redakteurin oder ein Redakteur unserer Zeitung an eine reale Person schreibt – und tatsächlich auch verschickt. An eine Person des öffentlichen Lebens, die zuletzt Schlagzeilen machte. An jemanden, dem wir etwas zu sagen haben. An einen Menschen aus der Region, der bewegt hat und bewegt. Vielleicht auch mal an eine Institution oder an ein Unternehmen. Oder ausnahmsweise an eine fiktive Figur. Persönlich, direkt und pointiert formuliert soll der "Samstagsbrief" sein. Mal emotional, mal scharfzüngig, mal mit deutlichen Worten, mal launig – und immer mit Freude an der Kontroverse. Der "Samstagsbrief" ist unsere Einladung zur Debatte und zum Austausch. Im Idealfall bekommen wir von der Adressatin oder dem Adressaten Post zurück. Die Antwort finden Sie dann bei allen "Samstagsbriefen" hier. Und vielleicht bietet sie auch Anlass für weitere Berichterstattung.
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  • Stefan Wolz
    Bei aller Romantik. Bitte nicht vergessen es gibt auch andere Flüchtlinge mit Bilungsniveau der 7.Klasse und kein Interesse an Integration und der deutsche Sozialstaat steht im Vordergrund. Aber wenn es das Anfebot gibt fängt das Versagen in der Politik an
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  • Martin Deeg
    Das haben ja nun denke ich alle verstanden: auch (!) unter Migranten gibt es die ganze Bandbreite an Bildung, Intellekt und "Niveau".

    Die Frage ist doch, warum Leute wie Sie offenbar zwanghaft versuchen müssen, selbst eindeutig vorbildliche und positive Narrative, wie hier von Herrn Jungbauer BEISPIELHAFT aufgezeigt, sofort wieder in den pauschalen Schmutz von "...aber", von vorgeblichem Sozialschmarotzertum und Fremdenhass zu ziehen? Vermutlich wissen Sie das selbst nicht.

    Ich gebe Ihnen einen Tip: es hat vor allem mit einem selbst zu tun.

    Und am Rande: Grundrechte und Menschenrechte sind universell, d.h. nicht (!) abhängig von Bildung, Intellekt, Charakter oder "Leistungsbeurteilungen" eines Herrn Stefan Wolz oder Manfred Englert.

    Wäre das so, sähe es für viele nämlich düster aus, Ur-Deutsche meine ich.
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  • Jutta Nöther
    Danke!
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  • Stefan Wolz
    Wir sind halt noch lange nicht am Ziel. Hier braucht es noch mehr solcher guter Beispiele.
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  • Jutta Nöther
    Genau wie unter den Deutschen...

    Vielleicht sollte man die Abschiebungskriterien mal ein wenig anpassen: Alle Dummköpfe und Arbeitsfaule raus. Egal welcher Herkunft.
    Sehen Sie Ihren Unsinn?
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  • Stefan Wolz
    Das wird bestimmt noch kommen.
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  • Stefan Wolz
    Stop! Von Abschiebung habe ich kein Wort geschrieben. Es geht darum wie und welcher Aufwand es bedeutet auch solche Menschen zu integrieren. Bleiben Sie bitte bei der Wahrheit und der Realität
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  • Hiltrud Erhard
    Danke Herr Jungbauer für ein vorzügliches Deutsch! Ohne Gendern ist es ein sehr gelungener Beitrag für ein Beispiel einer gelungenen Integration, wenngleich ich es eher auf die Eigeninitiative zurückführen würde!
    Respekt vor dieser Einstellung und Leistung!
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  • Peter Koch
    Leider wieder ein mal ein Beispiel wie man es in Deutschland eingewanderten Fachkräften unnötig schwer macht.
    Eine fremdenfeindliche Tradition der Bürokratie die ich schon mehrmals direkt mitbekommen habe. Da könnten die Dampfplauderer, die ständig vom Fachkräftemangel schwätzen, mit einfachen Verwaltungsvorschriften ganz schnell was ändern.
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  • Ralf Eberhardt
    Ein ebenso positives wie nachdenklich machendes Beispiel für die Integration von Menschen aus anderen Ländern. Offensichtlich sind beide - Frau und Herr Ibrahim - bereit, sich in Deutschland zu integrieren, sogar mit Tätigkeiten, bei denen Sie von der Ausbildung und vor allem von der Bezahlung her Abstriche akzeptieren (müssen). Gleichzeitig zeigt der Bericht, dass gleichermaßen bürokratische Hemmnisse dazu führen, dass Frau Ibrahim nochmals 3 Jahre "Anlauf nimmt", um dann in ihrer angestammten Umgebung tätig werden zu können. Mir ist bewusst, dass derartige Anerkennung(en) von ausländischen Ausbildungen und Qualifikationen schwierig sind, aber unlösbar können die wohl auch nicht sein. Oder?
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  • Martin Deeg
    Mal kurz auf den Punkt gebracht, wie wahnhaft die "Pläne" der politischen Rechten sind.

    Leider, fürchte ich, dass solche Berichte für den "harten Kern" nichts ändern:
    denn gerade starke Persönlichkeiten wie Frau Ibrahim, die "überqualifizierten" stillen Leistungsträger, die sachlich nicht angreifbar sind, halten den aus Komplexen, Neid, Missgunst und im Ergebnis aus Hass bestehenden widerwärtigen Rechtsextremen mit ihren schwachsinnigen Plänen der Ausgrenzung und "Remigration" permanent den Spiegel und die eigenen Defizite vor - und müssen (!) daher bekämpft und ausgegrenzt werden.

    Menschen wie Frau Ibrahim bedrohen schlicht die Identität und das gesamte magische Weltbild, das sich Rechtsextreme aufgebaut haben.

    So gesehen ist eine Freude mitzuerleben, wie die Mehrheitsgesellschaft, die Medien und die Arbeitgeber endlich Zivilcourage zeigen.

    Anstatt ständig auf die wirren Debatten der Rechten anzuspringen, muss nun auch konservative Politik "Migration" positiv besetzen.
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  • Manfred Englert
    Da irren Sie aber gewaltig, Herr Deeg, daß Konservativ sich vom Weg abbringen läßt und Migration ungeprüft positiv besetzt.

    Migration in erster Linie für alle, die berechtigte Asylgründe vorweisen können und regelgerecht mit Ausweispapieren hier einreisen!

    Migration für Fachkräfte aller Art, die die geforderten Standarts erfüllen!

    Anfangs Ihres Kommentars sprechen Sie von politischen Rechten und werfen mit widerlichen Eigenschaften um sich.
    Irgendwo steht dann mal etwas von Rechtsextremen, das aber im Ergießen Ihrer widerwärtigen Vorwürfe untergeht.
    Remigration bedeutet Rückführung und rückgeführt muß werden wer keinerlei Anspruch auf reguläre Einreise aufweisen kann.
    Es dauerte lange, bis Frau Faeser oder Herr Scholz diese Ansicht übernahm. Aber sie hat sie übernommen.
    Zu recht bezweifle ich eine schnelle Einbürgerung.
    Besitzt jemand die deutsche Staatsbürgerschaft, kann dieser wegen noch so viel begangener Straftaten auf unser Grundgesetz vertrauen.
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  • Martin Deeg
    Herr Englert, ich bin ein Konservativer. Was Sie meinen bezeichnet man als strukturkonservativ oder auch als reaktionär....

    Zitat Jungbauer:

    ...."Ich will das in aller Deutlichkeit aussprechen – jetzt, wo weltfremde, bornierte Rassisten davon schwurbeln, massenhaft Menschen aus dem Land zu vertreiben, die ihnen nicht deutsch genug sind. Derlei Pläne – sprachlich als "Remigration" verharmlost – und die geistige Haltung dahinter: Sie widern mich an."....

    Was genau haben Sie daran nicht verstanden?
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  • Manfred Englert
    Guten Morgen Herr Jungbauer

    Sie führen hier offensichtlich gut integrierte, sich für unsere Gesellschaft einsetzende Menschen, mit oder ohne deutschem Paß (was auch völlig egal ist), an, so wie sich unsere Gesellschaft das vorstellt. So weit so gut.
    Dieses Anerkennen von Leistungen wird von der überwiegenden Mehrheit unserer Bevölkerung anerkannt, respektiert und honoriert.
    Aber: Darf man dieses Engagement nicht auch erwarten?
    Auf einer meiner Zugfahrten nach Berlin saß ein junger Mann neben mir, der fleißig lernte und mir erklärte, er habe in Syrien Medizin studiert, sei fertiger "Bauchchirurg" und bereite sich nun gemeinsam mit seinem Bruder, ebenfalls Arzt, auf die letzte Anerkennungsprüfung vor. Und das in reinstem deutsch, welches ich als Franke nicht zu sprechen vermag.
    Diese Menschen gibt es, jedoch fehlt mir in Ihrem Brief die Aufforderung an jene Migranten, die, oftmals ohne Asylgrund, sich einer Integration verweigern, kein Deutsch lernen , diesen pos. Beisp. zu folgen!
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  • Georg Wohlfart-Mitznegg
    Herr Englert,

    glauben Sie tatsächlich, daß die von Hass zerfressene und oftmals nicht besonders schlaue rechtsradikale Minderheit in Deutschland tatsächlich in der Lage oder gar Willens ist,
    das Spiel "gute*r Ausländer* in,
    schlechte*r Ausländer*in" zu betreiben?

    Im Zweifelsfall wird halt erstmal gepöpelt oder draufgehauen,
    und dabei spielt es keine Rolle,
    ob der anders aussehende Mensch hochqualifiziert ist oder ein Taugenichts.

    Dieser Samstagsbrief zeigt tatsächlich erstklassig auf,
    wie das doppelmoralische Verhalten in Deutschland strukturiert ist.

    Und ich wünsche mir obendrein,
    daß jede Art von Nationalismus zeitnah von einer globalen humanistischen Sichtweise verdrängt wird.

    Wenn wir alle zusammen Menschen sind, dann endlich erübrigt sich die Differenzierung zwischen Ausländer* innen, Migrant* innen, guten und schlechten Fachkräften, Einheimischen und Fremden.

    Die Sichtweise macht den Unterschied.

    Und wenn ich Zahnschmerzen habe,
    dann ist es mir egal, wer mich behandelt.
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  • Martin Deeg
    ..."Dieser Samstagsbrief zeigt tatsächlich erstklassig auf, wie das doppelmoralische Verhalten in Deutschland strukturiert ist."....

    Ja, allerdings nicht nur der Samstagsbrief - nicht ganz so klar aber in ihrer Berechenbarkeit fast noch schönder sind die auf dem Fuß folgenden gönnerhaften Selbstentlarvungen, relativierenden Projektionen und oft kaum zu zügelnden Affekte....

    Wenn ich das nächste Mal zu meiner Zahnärztin (Vereinigte Arabische Emirate) gehe, darf ich jedenfalls nicht vergessen, Sie dafür zu beglückwünschen, dass sie so "fleißig" gelernt hat und so gut deutsch spricht....
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  • Hubert Endres
    Herr Englert. Top Beitrag. Da könnte sich dieser Herr Deeg mal eine Scheibe abschneiden.
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  • Martin Deeg
    Sicher nicht!
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  • Stefan Wolz
    Bravo. Hoffentlich folgende viele Migrantinnen und Migranten diesem Beispiel. Die Statistiken sprechen leider noch eine andere Sprache... Aber das kann sich ja ändern. Arbeit ist die einzige Integration. Deutschland braucht Steuerzahler.
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  • Johannes Metzger
    Wer glaubt, wir könnten ohne Migration unseren Wohlstand aufrechterhalten ist auf einem morschen Holzweg. Wir brauchen Menschen wie Frau Ibrahim.
    Angst macht mir allerdings die Rethorik von CSU/CSU über FDP bis hinein in die SPD, die zum Teil den AfD Sprech übernommen haben und uns weis machen wollen, dass mit einer Abschiebung von Migranten oder der Ausgliederung von Asylverfahren in 3.Staaten, die Flüchtlingsströme zu reduzieren seien. Wenn überhaupt, dann hat die EU einen Einfluss darauf. Aber die wird ja von der AfD und ihr nahestehender Parteien bis hinein in Teile der CSU abgelehnt oder zumindest diskreditiert. (Obwohl Bayern von der EU massiv profitiert)
    Die dringend benötigten Fachkräfte aus dem außereuropäischen Bereich werden durch so eine Rethorik aber abgeschreckt. Die gehen dann lieber nach Großbritannien und USA. Dort brauchen sie keine schwere Sprache zu lernen und die Willkommenskultur ist auch ausgeprägter.
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