Theater und Kinos zu? Restaurants und Hotels zu? Schulen und Kitas weiter offen? Nach den stundenlangen Diskussionen zwischen Bund und Ländern am Mittwoch will Ministerpräsident Markus Söder (CSU) an diesem Donnerstag nach einer Kabinettssitzung in München die neuen Corona-Einschränkungen für Bayern vorstellen. Am Freitag soll das Paket erstmals auch im Landtag diskutiert werden.
Dass der Ministerpräsident an seinem strikten Kurs festhalten will, machte er bereits am Dienstag deutlich: "Es wird nicht einfach und es wird auch nicht schön", warnte Söder. Doch zu harten Einschnitte gebe es keine Alternative, wenn man bei der Zahl der Neu-Infektionen eine Trendumkehr erreichen wolle: "Der größte Schaden für die Wirtschaft wäre, die Situation zu verschleppen."
Theater-Macher: Schließung wäre übers Ziel hinausgeschossen
Warum aber ausgerechnet die Theater und Musikbühnen wohl zu den ersten Einrichtungen gehören, die erneut schließen sollen, kann Markus Trabusch, Intendant am Mainfranken-Theater Würzburg, nicht verstehen: "Den sichersten Ort der Freizeitgestaltung als Erstes ins Visier zu nehmen, ist übers Ziel hinausgeschossen." Dies gelte umso mehr, als ein Theater "nicht einfach ein Laden ist, den man zuschließt und drei Wochen später wieder aufschließt".
Eine erneute Schließung sei für viele Mitarbeiter und Künstler eine Existenzfrage, warnt auch Christian Kreppel, Direktor des Stadttheaters Schweinfurt. Längst sieht Kreppel aber auch das komplette kulturelle Leben in Frage gestellt: "Da entsteht ein Flurschaden, den man nicht einfach wiederherstellen kann."
Einzelhändler wegen Einschränkungen nervös
"Natürlich ist Nervosität da", beschreibt Volker Wedde, Bezirksgeschäftsführer beim Einzelhandelsverband in Unterfranken, die Lage der Geschäftsleute. Offenbar müssen die Läden wegen der aktuellen Corona-Lage zwar nicht schließen, aber deutliche Einschränkungen hinnehmen: maximal ein Kunde pro 25 Quadratmeter Ladenfläche, so lautete ursprünglich die Regel. Der deutsche Handelsverband hat dies bereits als "unverhältnismäßig" kritisiert. Das könne etwa vor Lebensmittelgeschäften zu Warteschlangen führen. Wedde schließt sich dieser Kritik an. Seiner Meinung nach "ist Einkaufen sicher", bislang sei aus dem Einzelhandel kein Corona-Hotspot bekannt.
Gaststätten-Verband fürchtet weitere Insolvenzen
Auch die möglichen Schließungen von Gaststätten und Hotels stoßen bei den Betroffenen auf heftige Kritik: "Wir wären sehr enttäuscht, weil wir in den letzten Monaten gezeigt haben, dass wir mit den Vorgaben der Politik umgehen können", erklärt Michael Schwägerl vom Hotel- und Gaststättenverband Dehoga Unterfranken. Mit weiteren Insolvenzen in der Region sei zu rechnen. Staatliche Zuschüsse orientiert am Umsatz des Vorjahres seien unabdingbar, so Schwägerls Forderung.
Zu einem "selektiven und intelligenten Lockdown" rät derweil der Würzburger Infektiologe Professor August Stich, Chefarzt an der Missio-Klinik im Klinikum Würzburg-Mitte (KWM). Dieser müsse vor allem dort greifen, wo die meisten Infektionen stattfinden. "Schulen und Kindergärten gehören nicht dazu", sagt Stich. Zu unterbinden seien dagegen private Feiern mit viel Alkohol: "Das ist wirklich gefährlich."
Infektionsmediziner Stich: Speisegaststätten "weniger kritisch"
Die Gastronomie könne man nicht über einen Kamm scheren, sagt Stich. Problematisch seien Bars, in denen Gäste bei Musik nah zusammen sitzen, um sich zu unterhalten. Für weniger kritisch hält der Infektionsmediziner Speisegaststätten, die sich an Hygiene-Konzepte halten.
Stich zufolge kommen zunehmend wieder ältere Corona-Erkrankte in die Klinik – am Klinikum Würzburg-Mitte würden derzeit neun Patienten versorgt, zwei davon auf der Intensivstation. Dass die Gesundheitsämter wegen der hohen Fallzahlen die Infektionsketten nicht mehr nachvollziehen können, mache die Corona-Situation aktuell "gefährlicher als im Frühjahr", so Stich. Deshalb sei ein "starkes Abbremsen des öffentlichen Lebens" aus infektiologischer Sicht sinnvoll.
Dass Schulen und Kitas davon zunächst nicht betroffen sein sollen, hat Ministerpräsident Markus Söder bereits am Dienstag klargestellt: So viel Präsenz-Unterricht wie möglich bleibe das Ziel. Dafür erwarte er aber "maximale Flexibilität in den Schulen".
Lehrerverband fordert besseren Schutz im Klassenzimmer
"Mehr Eigenverantwortung mit der Grundlinie, Schule stattfinden zu lassen", will auch Gerhard Bleß vom Unterfränkischen Lehrer- und Lehrerinnenverband ULLV. So könnte der Präsenz-Unterricht etwa auf jüngere Schüler konzentriert werden, während ältere auch zuhause lernen. Die Aussage, dass Schulen kein Ort für Infektionen seien, könne er aber nicht nachvollziehen, so Bleß: "Ich halte es deshalb für dringlich den Schutz der Lehrer etwa durch bessere FFP2-Masken zu verbessern."
Wie Söder den Präsenzunterricht zum Dogma zu erklären, sei "eine populistische Forderung, die unerfüllbar ist", kritisiert derweil Jörg Nellen von der Gewerkschaft GEW. Auch Nellen komplette Schulschließungen ab. Mit geteilten Klassen, Heimunterricht oder Live-Unterricht per Video habe man bereits gute Erfahrungen gemacht.
Bei nahezu 75% der Infizierten wissen wir nicht wirklich wo sie sich angesteckt haben. Das ist ja auch der Grund warum Prof. Drosten sagt, besser das Fahrrad aus dem Keller holen, statt mit dem ÖPNV oder zusammen mit anderen im Auto fahren. 1x pro Woche einkaufen statt jeden Tag.
In meinem Bekanntenkreis geht jetzt eh keiner mehr in das Restaurant. Die Gastwirte sollen also froh sein, wenn sie 75% dessen bekommen was sie vor einem Jahr bekamen.
Egal welcher Bereich benannt ist, die mittelbar bzw. unmittelbar Betroffenen finden eine Begründung, warum Maßnahmen hier unterbleiben sollen. Wenn man das alles aufgreift, gibt es überhaupt keine Einschränkung und wir leben weiter wie ohne Corona. Gleichzeitig schießen die Zahlen durch die Decke. Wie soll denn sonst dem Virus Einhalt geboten werden?
Eines ist aber wohl klar: nichts zu tun, ist das dümmste, was man machen kann.
Zitat: Bitte beachten Sie:
Wir haben an unserer Schule (Klasse 3a) ein positiv getestetes Kind.
Das Gesundheitsamt hat aber entschieden, dass kein Kind und auch keine Lehrkraft in Quarantäne muss.
Quelle
http://www.gartenstadt-grundschule.de/
Da frage ich mich, was das soll.....
Aber dann wundern wenn die Zahlen steigen und andere es ausbaden müssen....das ist nicht Vernunft sondern Dummheit.....
...schon klar was ein "Ermächtigungsgesetz" für Deutschland und die Welt gebracht hat, oder?
Es ist infam, dies im Zusammenhang mit dem Versuch eine weltweite Pandemie einzudämmen, hier populistisch anzubringen!
(Nur kurz; "Ermächtigungsgesetz vom 24. März 1933 war ein vom Deutschen Reichstag beschlossenes Gesetz, mit dem die gesetzgebende Gewalt faktisch vollständig an Adolf Hitler überging. Die Folgen sind bekannt!)
Wo sind denn Ihre konkreten Vorschläge, wie dem Virus (beim derzeitigen Wissensstand) am Besten bei zu kommen ist?
Bisher hört man von Ihnen nur wogegen Sie sind ohne einen besseren Vorschlag zu machen.
Ich wünsche niemandem diese Krankheit und versuche alles mir mögliche die unkontrollierte Ausbreitung und dadurch eine Überlastung des Gesundheitssystems einzudämmen.
Also bleiben sie alle gesund und denken bitte auch an ihre Mitmenschen wenn Einschränkungen (AHA-Regeln und nun leider auch ein kleiner Lockdown) für dieses Ziel notwendig sind.
...nicht auf in Foren verlinkte Seiten!
Teilen Sie doch Ihre "leichten" Ansichten hier mit
Bleiben Sie trotzdem gesund!
Kenne Cafes da musste ich hartnäckig nach der Liste zum eintragen fragen ?
es gab einen Kellner, der hat gelacht, als sich am Nebentisch jemand mit Donald Trump eingetragen hat?
in einer anderen Wirtschaft musste ich darum bitten, dass nach dem Wegräumen des Geschirrs auch desinfiziert wurde ?
Sicher, die meisten haben wirklich versucht das gut umzusetzen, aber es gab eben auch schwarze Schafe.
https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/id_88831184/verfassungsrechtler-ueber-corona-politik-ist-sie-verfassungskonform-.html