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Corona: Söder will Schulen so lange wie möglich offen halten
Die Söder-Regierung beschließt neue Hilfen für Künstler, eine Leistungsprämie von 500 Euro für ausgewählte Lehrer sowie ein Konzept für eine mögliche Corona-Impfung.
Will Schulen und Kitas auch bei steigenden Corona-Neuinfektionen so lange wie möglich offen halten: Ministerpräsident Markus Söder (CSU)
Foto: Peter Kneffel, dpa | Will Schulen und Kitas auch bei steigenden Corona-Neuinfektionen so lange wie möglich offen halten: Ministerpräsident Markus Söder (CSU)
Henry Stern       -  Obermeier/ Henry Stern
Henry Stern
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:24 Uhr

Wie reagieren auf die flächendeckend stark gestiegenen Zahlen von Corona-Neuinfektionen in Bayern? Die Bayerische Staatsregierung hat in ihrer Kabinettssitzung am Dienstag neue Hilfen für die Kultur, Leistungsprämien für Lehrer sowie ein Konzept für eine mögliche Corona-Schutzimpfung auf den Weg gebracht.

Fiktiver Unternehmerlohn für Künstler und Solo-Selbstständige

Künstler und Solo-Selbständige in Bayern sollen künftig bessere staatliche Hilfen erhalten: Bezogen auf den Einkommensausfall zum Vorjahresmonat ist für freiberufliche Künstler als Überbrückungshilfe ein "fiktiver Unternehmerlohn" von bis zu 1180 Euro im Monat geplant. Das Programm soll zunächst bis zum Jahresende laufen. Die bisherigen bayerischen Kultur-Hilfen waren als zu kompliziert kritisiert und nur wenig nachgefragt worden.

Darüber hinaus sollen junge Künstler 5000 Stipendien von jeweils einmalig 5000 Euro bekommen können, um "Freiraum für ihre künstlerische Entfaltung und Weiterentwicklung" zu erhalten. Von der staatlichen Förderung für Spielstätten sollen zudem ab Mitte November auch Konzert-Veranstalter profitieren können. 

Länger staatliche Hilfe für Laienmusik und Kinos

Verlängert bis 30. Juni 2021 wird das staatliche Hilfsprogramm für Laienmusik-Vereine. Auch die Kino-Anlaufhilfen sollen bis Sommer 2021 verlängert werden. An der Beschränkung von kulturellen Veranstaltungen in Hot-Spots auf maximal 50 Besucher wird festgehalten. Viele Theater halten unter diesen Bedingungen einen Spielbetrieb nicht mehr für rentabel.

Söder: Schulen und Kitas kein starker Ort der Ansteckung 

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bekräftigte, Schulen und Kitas in Bayern so lange wie möglich offen zu halten: "Die Schulen werden in Bayern notfalls als letztes geschlossen und als erstes wieder geöffnet." Schulen und Kitas seien bislang "kein starker Ort der Ansteckung".

Die Entscheidung für Schul-Schließungen oder auch für Schicht-Unterricht sei zudem ab bestimmten Inzidenzien "kein Automatismus", betonte Schulminister Michael Piazolo (Freie Wähler). Die Entscheidung über solche Maßnahmen orientiere sich immer am konkreten Infektionsgeschehen vor Ort und müsse deshalb von Landräten oder Oberbürgermeistern getroffen werden. 

Als "kleines Zeichen der Wertschätzung" sollen die rund 4000 Schulleiter in Bayern sowie etwa 14 000 Lehrer, "die sich durch besondere Leistungen insbesondere bei der Digitalisierung des Unterrichts" ausgezeichnet haben, eine Leistungsprämie von einmalig 500 Euro bekommen.

Wer hat Vorrang bei möglichen Corona-Impfungen?

Für eine mögliche Corona-Schutzimpfung hat die Staatsregierung nun ein Konzept festgelegt: Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) betonte, dass jede Impfung immer nur freiwillig erfolgen wird. Auf dieser Basis sollen zunächst ältere Menschen und chronisch Erkrankte sowie Bewohner von Alten- und Pflegeheimen geimpft werden. Hinzu kommen beruflich besonders gefährdete Personen, vor allem Mediziner und Pfleger, aber auch Polizisten oder Lehrer. Als dritte Gruppe sind Menschen mit hohem Infektionsrisiko etwa wegen "beengter Wohnverhältnisse" vorgesehen.

Impfungen sollen in regionalen Impfzentren "analog zu den lokalen Testzentren" erfolgen. Für Alten- und Pflegeheime soll es mobile Impfteams geben. Wann eine Impfung verfügbar sein wird, ist noch offen. Klar ist, dass ein Impfstoff nicht sofort flächendeckend zur Verfügung stehen wird.

Söder: Keine neuen Placebos gegen Corona 

Söder beteuerte, einen neuen Lockdown in Bayern verhindern zu wollen. Notwendig dafür sei jedoch, dass jetzt bei der für Mittwoch geplanten Ministerpräsidenten-Konferenz in Berlin "keine Placebos" beschlossen werden. Für Corona-Einschränkungen gelte immer "lieber gleich und richtig, als spät und halbherzig", sagte Söder.

 
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  • M. R.
    Alle diejenigen, die sich abfällig über Lehrkräfte auslassen und sich über die horrente Bezahlung derer aufregen, sollen erst einmal die Augen aufmachen. Der Lehrberuf als solcher macht eigentlich viel Spaß. Allerdings wird man in der Coronakrise gänzlich allein gelassen und wenn etwas schief geht, wird man noch zur Rechenschaft gezogen. Einzige Sicherheitsvorkehrung und Schutzvorrichtung sind Fenster, die man, wenn es gut geht, öffnen kann und Waschbecken mit kaltem Wasser und Seife. Alle, die einer anderen Arbeit nachgehen, sollten sich einmal diesen Arbeitsschutz vor Augen führen und dann entscheiden, ob sie unter diesen Umständen zusammen mit 25 weiteren Personen in einem viel zu kleinen Raum beruhigt arbeiten möchten. Wenn ja - Schulen benötigen weitere Lehrkräfte.
    Und zum Thema digitaler Unterricht: Wer von den ganzen großmäuligen Kritikern kann mir sagen, wie man ohne Internet und mit zu wenigen digitalen Endgerät einen vernünftigen Online-Unterricht anbieten soll.
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  • J. G.
    Da nur ein Teil der Lehrer die Prämie bekommen soll, ist Ärger vorprogrammiert. Da bekommen bestimmt nur die die Prämie, wo der "Nasenfaktor" passt.
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  • J. G.
    Leistungsprämien für Lehrer? Die eh meistens daheim waren und mit der Digitalisierung hapert es auch noch. Fragt doch mal auf den Schulen auf dem Land nach, wie es damit aussieht. Zudem kommt noch, dass manche Lehrer geradezu unfähig sind, mit der Digitalisierung zu arbeiten. Ohne diesem Personenkreis die Prämie zu missgönnen, sollte man doch mal lieber schauen, dass das Pflege-/Krankenhauspersonal gleich behandelt wird und alle den Bonus bekommen. Das war bisher nicht so und die Lehrerzulage ist ein Schlag ins Gesicht aller Beschäftigten in den Pflegeeinrichtungen/Krankenhäusern. Schulen sind übrigens kein Kinderbetreuungsproblem, sondern staatliche Pflicht! Wenn der Staat nicht überall die gleichen Voraussetzungen schaffen kann (wozu er eigentlich verpflichtet ist), dann muss eben Präsenzunterricht stattfinden. Außerdem sagte der Söder auch, dass von Kindern eine geringere Ansteckung ausgeht.
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  • S. P.
    Leistungsprämien für eh schon gut bezahlte Lehrer? Und wer entscheidet denn bitte, wer digital besonders fleißig war? Haben wir keine wichtigeren Probleme? Bitte gebt das Geld lieber für mehr Pflegepersonal aus...
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  • G. K.
    Die Kids sitzen mit Maske und in Decken gemummelt im Unterricht. Der Lehrplan wird trotzdem ebenso knallhart durchgezogen wie die Leistungsnachweise. Diejenigen, die in Quarantäne müssen, schauen in die Röhre. Das Leistungsniveau sinkt. Das Risiko eine Infektion nach Hause zu tragen, steigt von Tag zu Tag.

    Wir sollten aufhören, uns einzureden, dass wir die Schulen zum Wohle der Kinder offen lassen. Es geht hier nur und ausschließlich darum, ein Kinderbetreuungsproblem bei den Eltern zu vermeiden.

    Für die Kids wäre ein gut organisierter, digitaler Fernunterricht überhaupt kein Problem. Aber bei den überwiegend analogen Lehrern sieht das ganz anders aus. Und den Rest erledigen dann die Eltern, die ihre Lebensführung gerne mal auf ein Teilzeitkind ausrichten (und in vielen Fällen leider ausrichten müssen).

    Um die Schüler geht es hier gerade am allerwenigsten …
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  • J. G.
    Schulen und Kitas müssen so lange wie möglich offen bleiben. Die sozialen Kontakte sind für die Kinder wichtig. Wenn die Einrichtungen zu sind, leidet die Bildung und die Kinder treffen sich sowieso. Egal was die morgen mit der Merkel auskaspern, es ist wichtig, dass endlich mal Einigkeit herrscht und das alles den Bürger verständlich rübergebracht wird. Bei dem Misch-Masch bisher blickt eh keiner durch und viele haben krin Verständnis für die Maßnahmen. Im Gegenteil, wenn man wie Söder droht und schwarz malt, stumpft das irgendwann ab und die Ignoranz wächst. Ganz normaler Vorgang beim Menschen, fängt schon in der Kindheit an.
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  • M. B.
    Ich finde jeder sollte die Möglichkeit bekommen sich einmal eine Woche unter den derzeitigen Umständen in ein Klassenzimmer zu setzen.
    Es ist dort ar....kalt - lernen macht so keinen Spaß und ist auch schwer, wenn man mit Zähneklappern beschäftigt ist. Alternativ in Jacke und Handschuhe ist auch nicht viel besser....KEIN Arbeitnehmer würde solche Voraussetzungen akzeptieren, Schülern und Lehrer wird es aber zugemutet....mal ganz abgesehen davon, dass kaum Hygieneregeln konsequent umgesetzt werden. Maske werden unter der Nase getragen, teilweise gar nicht- Husten einfach mal so ohne Ellbogen davor - Abstand, was ist das - jedem sollte selbst überlassen werden, ob er dieses Gesundheitsrisiko eingeht. Es gibt auch reichlich Risikopersonen unter den Schulmitarbeitern, aber das ist der Politik und einigen Eltern völlig egal - genauso wie die Gesundheit der eigenen Kinder!!!
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  • G. R.
    Die Schulze ist ein echtes Placebo. In Bezug auf Lösungsvorschläge zwinkern
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  • H. R.
    Sind die Schulen offen wird gemeckert, sind sie zu ist das Geschrei groß, müssen die Kinder Masken tragen wird prodestiert. Die Regierung macht es immer falsch. Was wollt ihr eigentlich? Vorschläge kommen keine. Wegklicken kann man Corona eben nicht. Wir müssen alle zusammen halten um gut durch zu kommen. Jeder hat Risikopatienten im Verwandten -und Bekanntenkreis die er schützen muss.
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  • M. B.
    Schulen so lange wie möglich offen halten - ist die Gesundheit der Schüler und Lehrer/Betreuer gar nichts wert? Sind dort denn alles Menschen zweiter Klasse?

    Klar sind Schulen keine Infektionstreiber bisher gewesen, da lagen ja auch ganz andere und viel niedrigere Zahlen vor. Nun aber ist dies anders.....
    also was macht die Politik nun....sie verschweigt Schulschließungen - es werden, so geschehen in SW, nicht einmal mehr die Klassen in Quarantäne geschickt....was niemand weiß ist auch kein Problem....
    Fragt doch auch mal die Betroffenen, also die die jeden Tag als Schüler oder Mitarbeiter in die Schulen gehen müssen....
    auch diese Menschen haben Eltern oder Großeltern, die vielleicht noch versorgt werden müssen - aber ja Schule muss laufen... Da machen wir doch auch locker erst mal die Gastro oder sonstige Dienstleistungen kaputt - Hauptsache die Schule läuft....
    Und die lieben Eltern sitzen daheim und warten dann bis der Nachwuchs aus der Schule kommt - was für eine verrückte Welt!!
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  • N. K.
    Haben Sie die Schulschließung beim Lockdaown mitgemacht?
    Das war suboptimal und Semiprofessionell, was da abgelaufen ist.
    Lieber Unterricht mit Maske für die Kinder und Lehrer, als Distanzunterricht ohne Plan
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  • M. B.
    Bitte mal in Klassenzimmer schauen, was unter Unterricht mit Maske verstanden wird.....nicht einmal die Hälfte hält sich ordentlich daran....ganz zu schweigen von den anderen Hygieneregeln!!!!
    Gaststätten würde man sofort schließen würde dies dort so geschehen. Aber ja, alle Außenstehende wissen es wohl besser, als die, die täglich diesen Wahnsinn in den Schulen mitmachen.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Naja. Für Placebos stand ja bisher vor allem Söder. Wie sonst wäre es zu erklären, daß gerade in dem relativ dünn besiedelten Bayern die Landkreise liegen, die die bundesweit höchsten Inzidenzen aufweisen.
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  • I. E.
    Falsch!
    In einem dünn besiedelten, von der Einwohnerzahl her kleineren Landkreis machen 10 Infizierte einen deutlich höheren Inzidenzwert als in einem größeren
    Und wenn - wie in BGL wohl tatsächlich der Fall gewesen- ne private Party mit Infizierten deutlich schlimmere Auswirkungen als in München
    Oder um es mal transparent zu machen
    50 Infizierte (alleine bei einer Party möglich) machen einen Inzidenzwert
    in BGL 47,62
    In München 3,40
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Aha, damit wollen Sie jetzt wohl begründen, dass Söder alle Feriengäste ohne Tests zurück in ihre Heimat jagte. Das Virus im Gepäck. Mir fiel dazu nur der Spruch....und wenn Du glaubst es geht nicht blöder...(ersetzen Sie sinngemäß)
    BTW Das steckt hinter der 7-Tage-Inzidenz
    Der Wert gibt an, wie viele nachgewiesene Corona-Neuinfektionen es in einem bestimmten Gebiet – etwa in einem Landkreis oder in einem Bundesland – in den jeweils vergangenen sieben Tagen gab. Die errechnete Summe der Neuinfektionen wird dann auf 100.000 Einwohner umgerechnet. Warum das Umrechnen? Damit die Werte besser vergleichbar sind.

    Sie Rechenkünstler haben ganz vergessen, dass in München deutlich mehr Menschen leben. In Berlin noch mehr. Auf engeren Raum als in BGL.
    Den engen Raum berücksichtigt die 7 Tages Inzidenz nicht.
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