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München
Schulstart nach den Sommerferien in Bayern: Was Schüler und Eltern wissen müssen
Zum Schulstart in Bayern soll es wieder "mehr Normalität" geben. Schulminister Michael Piazolo beantwortet die sechs wichtigsten Fragen.
Mehr Normalität verspricht Schulminister Michael Piazolo (Freie Wähler) den Schülern zum Schulstart in Bayern. Doch viele Corona-Einschränkungen gelten in den Schulen nach wie vor.
Foto: Silvia Gralla | Mehr Normalität verspricht Schulminister Michael Piazolo (Freie Wähler) den Schülern zum Schulstart in Bayern. Doch viele Corona-Einschränkungen gelten in den Schulen nach wie vor.
Henry Stern       -  Obermeier/ Henry Stern
Henry Stern
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:59 Uhr

Am Dienstag, 14. September beginnt für rund 1,64 Millionen Schülerinnen und Schüler in Bayern das neue Schuljahr – darunter rund 121.000 Schulanfänger. "Alle wünschen sich Präsenzunterricht, das ist auch meine oberste Maxime", beteuert Schulminister Michael Piazolo (Freie Wähler). Die Staatsregierung habe "alles getan, um Präsenzunterricht möglich zu machen". Was aber sagt der Minister zu den wichtigsten Fragen zum Schulstart?

1. Ist die Rückkehr in den Präsenzunterricht dauerhaft garantiert?

"Wir haben ein dichtes Sicherheitsnetz für die bayerischen Schulen geknüpft", sagt Piazolo. Denn stabiler Unterricht im Klassenzimmer sei "auch ein pädagogisches Gebot". Die wichtigste Änderung zum vergangenen Schuljahr: Präsenzunterricht ist ab sofort unabhängig von der regionalen Corona-Inzidenz geplant. Eine Präsenz-Garantie für das ganze Schuljahr will Piazolo dennoch nicht geben: Dafür sei Corona schlicht zu unberechenbar.

2. Welche Corona-Tests wird es an den Schulen geben?

Ab der zweiten Schulwoche sollen laut Piazolo rund 500 000 Grundschüler an gut 3000 Schulen zwei Mal pro Woche mit den sicheren PCR-Pooltests getestet werden. Das Ergebnis soll jeweils spätestens am nächsten Morgen allen Eltern digital vorliegen. Die Test-Organisation sei sehr komplex, deshalb werde man in der ersten Woche noch mit den bekannten Schnelltests beginnen, erklärt der Minister.

An weiterführenden Schulen soll künftig drei Mal pro Woche ein Schnelltest stattfinden. Voll geimpfte oder genesene Schüler sind davon ausgenommen. Schüler, die keinen negativen Testnachweis vorlegen können, dürfen weiter nicht am Unterricht teilnehmen. Die Schul-Tests gelten auch als 3G-Nachweis für Restaurants, Kinos oder Schwimmbäder. Zunächst bis Anfang Oktober gilt zudem ab Klasse 5 eine Maskenpflicht auch im Klassenzimmer. 

3. Wie hoch ist zum Schulstart die Impfquote von Lehrern und Schülern?

Eigene Zahlen zur Impfquote bei Lehrern hat das Kultusministerium nicht. Erhebungen von Lehrerverbänden zeigen aber offenbar eine Impfquote von über 90 Prozent. Piazolo verweist zudem darauf, dass ungeimpfte Lehrer sich regelmäßig testen lassen müssen, um im Klassenzimmer unterrichten zu dürfen.

Von den über 12-jährigen Schülern sind laut Piazolo inzwischen mehr als 30 Prozent zumindest einmal geimpft. Möglichst alle Schulen in Bayern sollen zudem in den nächsten Wochen einfach zugängliche Impfangebote für ihre impffähigen Schüler organisieren. Eine Pflichtvorgabe gebe es hier zwar nicht, so Piazolo. Dies sei aber "der Wunsch und dringende Appell" des Ministers an die Schulleiter.

4. Was ist aus dem Versprechen "Luftfilter für alle Klassenzimmer" geworden?

Im Frühsommer hatte die Söder-Regierung für September einen Luftfilter für alle rund 75 000 Klassenzimmer versprochen. Dieses Ziel wird offenbar weit verfehlt: Nach den Zahlen des Kultusministeriums wurden bislang rund 26 000 Luftfilter staatlich gefördert. Einige Klassenzimmer haben zudem fest installierte Belüftungsanlagen. Zum Schulbeginn wird damit wohl nur gut ein Drittel der Klassenzimmer Luftreiniger haben.

5. Müssen auch geimpfte Schüler bei einem Corona-Fall in der Schule in Quarantäne?

"Wir wollen Quarantäne mit Augenmaß und Sachverstand", beteuert Piazolo. Neben dem Infizierten sollen deshalb möglichst nur Banknachbarn in Isolation, aus der man sich nach fünf Tagen freitesten kann. Geimpfte und genesene Schüler müssen nicht in Quarantäne. Allerdings soll die gesamte Klasse eine Woche lang jeden Tag getestet werden.

6. Gibt es genug Lehrer, um die Corona-Lücken der Schüler auszugleichen?

"Nie gab es in Bayern mehr Lehrkräfte, als in diesem Schuljahr", sagt Piazolo. Insgesamt stünden rund 150 000 Lehrkräfte zur Verfügung. Der Freistaat hat laut Piazolo rund 1250 Lehrerstellen neu geschaffen. Rund 800 "Team-Lehrer" werden als Corona-Verstärkung weiter beschäftigt. Die Zahl der Schul-Berater stieg um zehn Prozent auf rund 1800, dazu kommen etwa 970 Schulpsychologen.

Für Brückenkurse und individuelle Förderung sei zusätzliches Geld vorhanden, so Piazolo. Ein allzu enges Korsett will der Minister dafür aber nicht schnüren: "Ich habe hier großes Vertrauen in den pädagogischen Sachverstand unserer Lehrkräfte", sagt er. Auch im neuen Schuljahr könnten jedoch zum Beispiel im Lehrplan Schwerpunkte gesetzt werden, "um zusätzliche Zeit für Vertiefung und Wiederholung zu gewinnen".

Ausbauen will Piazolo den "Schwung der Digitalisierung" in den Schulen durch die Corona-Krise. Dafür sollen neue pädagogische Konzepte entstehen und die technische Ausstattung weiter verbessert werden: "Die Schüler werden damit mehr als früher aktive Gestalter im Unterricht." Erste Pilotprojekte seien bereits geplant.

 
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Kommentare
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  • traumfrau
    Wenn sich schon ein kinderloser Jurist und Politikwissenschaftler um unsere KINDER kümmern will... Ich werde es nie begreifen, nach welchen Kriterien man Ministerämter vergibt.

    Man hat zwei Jahre im Tiefschlaf verbracht und noch nicht mal die Klassenräume Corona- entsprechend ausgestattet. Leider "bringen" Kinder (noch) nichts für die Wahlurnen, Steuereinnahmen, etc., deshalb haben sie eben leider keine Lobby!
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  • popp.58
    Dafür hat jeder Minister seine Knechte, sprich Ministerialbeamte.
    Kaum ein Minister hat eine Ahnung von seinem Ressort.
    Siehe z.Bsp v.d.L Familie, Arbeit, Sozial, Verteidigung und von nichts eine Ahnung
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  • jhuller@gmx.de
    Ich hätte noch eine 7te Frage:

    Weiß man im Kultusministerium eigentlich schon, dass wir eine Pandemie haben?

    Nach über eineinhalb Jahren Corona beginnt nächste Woche nun das dritte Corona Schuljahr und noch nicht mal auf Länderebene hat man es geschafft, ein einheitliches Konzept für alle Schulen zu erstellen. Stattdessen überlässt man Konzepte komplett den einzelnen Schulen, welche wiederum es den einzelnen Lehrern überlassen.

    Wenn man Glück hat und im einem Jahr im einem Fach eine engagierte Lehrkraft erwischt, funktioniert der Unterricht super, falls nicht, läuft nicht viel. Ich habe Kinder auf zwei verschiedenen Schulen und beobachte das jeden Tag.

    Stattdessen steckt man im Kultusministerium in bester Unionsmanier den Kopf im Sand und wartet darauf, dass die Pandemie endlich vorübergeht. Sind Sie sicher, Herr Piazolo, dass Sie in der richtigen Partei sind? Mehr als alle paar Wochen eine salbungsvolle Durchhalte-EMail kommt nicht aus dem Kultusministerium.
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  • popp.58
    Piazolo kann oder will nicht Fragen richtig beantworten

    Siehe Punkt 6

    Typischer Politiksprech
    ob genügend Lehrer vorhanden sind wurde nicht beantwortet.
    Stattdessen wird mit Zahlen herum jongliert
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  • Mamavon3F
    Total logisch ist das für mich nich:
    Bei der Einschulung darf der Elternbeirat keinen Kaffee anbieten (auch nicht im Freien). Aber am Main darf „Sommergarten“ und „Mini-Kiliani“ dürfen stattfinden……
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  • tinawue@gmail.com
    Man muss halt Prioritäten setzen...
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  • Ironic
    Denn stabiler Unterricht im Klassenzimmer sei "auch ein pädagogisches Gebot"
    Will der Mann uns verarschen?
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