So viel Adel war noch nie! Gleich 20 ehemalige Weinköniginnen und die amtierende Eva Brockmann kamen nach Münsterschwarzach (Lkr. Kitzingen) zur Präsentation einer neuen Krone für die Fränkische Weinkönigin.
Die allermeisten von ihnen dürften unter dem alten Kopfschmuck auch etwas gelitten haben. Dass die Krone etwas drücke, hatte Brockmanns Vorgängerin Carolin Meyer berichtet. Und die muss es wissen, hatte sie doch coronabedingt mit drei Jahren die bislang längste Amtszeit aller Weinköniginnen. Und somit auch die Krone am längsten getragen.
Im Kloster Münsterschwarzach geschmiedet
Als auch Eva Brockmann nach ihrer Wahl zur 65. Fränkischen Weinkönigin einen gewissen Druck unter der Krone verspürte, versprach Weinbaupräsident Artur Steinmann: "Wir lassen uns da was einfallen." Jetzt ist es soweit, eine Krone wurde geschmiedet.
Die neue, leichtere Krone kommt aus der Goldschmiede des Klosters Münsterschwarzach. Goldschmiedin Sabine Bechtel und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die auch schon einen Bischofsstab geschmiedet haben, haben sie gefertigt. Dabei legte Bechtel Wert auf einen höchstmöglichen Tragekomfort. Die neue Weinkrone, gefertigt aus Gold und Silber, ist nicht nur leichter, sondern trägt sich nun auch angenehmer.
Seit 48 Jahren getragen
Die aufrechtere Haltung ähnelt mehr einem Diadem und spielt damit elegant mit der historischen Herkunft einer Krone. Eva Brockmann wird sie fortan bei offiziellen Anlässen tragen und dabei hoffentlich keine Kopfschmerzen mehr bekommen. Allerdings wird auch die alte Krone gut aufbewahrt und käme im Notfall als Ersatzkrone zum Einsatz.
Die bisherige Krone wird von den Fränkischen Weinköniginnen übrigens schon seit 1975, also seit 48 Jahren getragen. Erstmals waren Perlen eingearbeitet. Die 63. Fränkische Weinkönigin und ehemalige deutsche Weinprinzessin Klara Zehnder berichtete von dem Weg zur Kronenfindung: Die neue Krone sei aus einem Designprozess der Hamburger Agentur von Designer Peter Schmidt entstanden, die sich schon für die Form des Bocksbeutel PS verantwortlich zeichnete.
Mit sechs goldenen Weinblättern an geschwungenen Verästelungen und einem Dreiklang aus Trauben symbolisiert durch 33 Süßwasserperlen zeige die Fränkische Weinkrone die weinbaulichen Insignien. Der Kronreif deute mittig die Form des Bocksbeutels an.
Weinkönigin wirkt über Franken hinaus
Vor rund 70 Gästen, darunter 20 frühere Fränkische Weinköniginnen, warf Weinbaupräsident Artur Steinmann auf dem Kirchplatz vor der Abteikirche einen Blick in die Geschichte der fränkischen Weinkrone.