Die Bayerische Staatsregierung will die neuen bundesweiten Corona-Regeln bereits an diesem Freitag, 3. Dezember, für Bayern beschließen. "Die Berliner Beschlüsse ändern für Bayern aber nicht viel", sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Ab wann die neuen Regeln im Freistaat genau gelten blieb zunächst jedoch offen.

Was genau sind Läden "für den täglichen Bedarf"?

Neu eingeführt wird in Bayern laut Söder vor allem die nun bundesweit vorgeschriebene Zugangsbeschränkung im Einzelhandel auf Geimpfte und Genesene nach der 2G-Regel. Ausgenommen davon bleiben Geschäfte "für den täglichen Bedarf" – welche Läden jenseits von Supermärkten oder Bäckereien genau unter diesem Begriff zu verstehen sind, will Söders Kabinett am Freitag bekanntgeben.

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Ebenfalls neu: Private Feiern werden trotz 2G-Regel auf maximal 50 Personen in Innenräumen und 200 Personen draußen beschränkt. "Wir raten auch Geimpften dringend von größeren Feiern ab", sagte Söder. Davon nicht betroffen sind etwa Kinos oder Theater: Hier gilt wie bisher für Besucherinnen und Besucher eine 2G-Plus-Regel mit aktuellem Schnelltest und einer Obergrenze von 25 Prozent der maximalen Zuschauer-Kapazität.

Söder: Geisterspiele in den Fußball-Profiligen in Bayern schon ab diesem Wochenende

Für den Profisport wird Bayern über die bundesweiten Einschränkungen hinausgehen und bereits ab diesem Wochenende etwa in den Fußball-Profiligen Geisterspiele ohne Zuschauerinnen und Zuschauer vorschreiben. Dies sei notwendig, weil vor allem der Profi-Fußball von vielen durch das Land reisenden Fans begleitet werde, erklärte Söder. Auch dürfe es hier keinen "Systembruch" im Vergleich zum Verbot etwa von Weihnachtsmärkten in Bayern geben.

Verschärft werden nach den bundesweiten Vorgaben zudem die Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte. Statt wie bisher maximal fünf Personen aus zwei Haushalten gilt künftig: Ein Ungeimpfter darf sich nur noch mit maximal zwei Personen aus einem anderen Haushalt treffen. Damit ist laut Söder etwa auch der Besuch einer Party von sonst ausschließlich Geimpften für Ungeimpfte künftig nicht mehr möglich.

Über diese Änderungen hinaus gelten alle aktuellen bayerischen Regeln zunächst bis zum 15. Dezember weiter. Damit bleiben etwa Discos und Bars vorerst landesweit geschlossen, auch wenn ein Landkreis unter dem bundesweiten vereinbarten Grenzwert einer Sieben-Tage-Inzidenz von 350 bleibt. In Unterfranken ist dies aktuell etwa im Landkreis Main-Spessart der Fall.

Vorgezogene Weihnachtsferien: "Kein Anlass, das jetzt zu entscheiden"

Ob es zu vorgezogenen Weihnachtsferien an Bayerns Schulen kommt, ließ Söder zunächst offen: "Es gibt aktuell keinen Anlass, das jetzt zu entscheiden", sagte er. Er sei aber "offen, dies zu diskutieren, wenn die Corona-Zahlen sich verschlechtern".

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Söder zeigte sich zudem sehr zufrieden, dass eine allgemeine Impfpflicht in Deutschland von Bund und Ländern nun einhellig unterstützt wird. Ob diese Impfpflicht auch für Jugendliche gelten soll, müsse diskutiert werden: "Ich hab mich da noch nicht entschieden", sagte er. Man müsse allerdings bedenken, dass ohne eine Impfpflicht an Schulen auch in Zukunft Einschränkungen wie eine Maskenpflicht gelten könnten.

In Würzburg sprach sich auch Alexander Schraml, der Vorsitzende des Bundesverbandes kommunaler Senioren- und Behinderteneinrichtungen, für eine allgemeine Impfpflicht aus. Diese sei "das Gebot der Stunde". Eine beschränkte Impfpflicht etwa allein für Pflegekräfte lehnte Schraml dagegen ab: Diese sei "weder moralisch noch juristisch" zu rechtfertigen.

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