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München
Unterricht bis Weihnachten: Bayerisches Kultusministerium gegen vorgezogene Ferien
Die regelmäßigen Tests hält das Ministerium für "sehr effektiv". Wie viele Schülerinnen und Schüler in Bayern wegen Corona oder Quarantäne aktuell im Unterricht fehlen.
Frühere Weihnachtsferien an Bayerns Schulen wegen der aktuellen Corona-Lage? Das zuständige Kultusministerium in München hält von dieser Idee offenbar wenig.
Foto: Bodo Schackow, dpa | Frühere Weihnachtsferien an Bayerns Schulen wegen der aktuellen Corona-Lage? Das zuständige Kultusministerium in München hält von dieser Idee offenbar wenig.
Henry Stern       -  Obermeier/ Henry Stern
Henry Stern
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:00 Uhr

Das Kultusministerium steht einem Vorziehen der Weihnachtsferien, das Ministerpräsident Markus Söder (CSU) in die Diskussion gebracht hat, sehr skeptisch gegenüber: "Die Ferien vorzuziehen wäre nicht unser Wunsch", sagte Amtschef Stefan Graf am Donnerstag im Bildungsausschuss des Landtags. Söder hatte einen früheren Beginn der Ferien am Dienstag erst ausdrücklich nicht mehr ausgeschlossen.

Höchste Positivrate bei Schultests am Tag nach den Allerheiligenferien

Das von den Freien Wählern (FW) geführte Ministerium sieht allerdings keinen Sinn in coronabedingt früheren Ferien: So sei der insgesamt höchste Positivwert bei den PCR-Pooltest an Grund- und Förderschulen just am 8. November, dem ersten Schultag nach der Allerheiligenferien, festgestellt worden. Dies lasse nur den Schluss zu, dass die Ansteckungsgefahren in den Ferien höher und die intensiven Tests in den Schulen "sehr effektiv" seien, so der Ministerialbeamte: "Wir können in den Schulen die Infektionssituation sehr gut unter Kontrolle halten."

"Die Ferien vorzuziehen wäre nicht unser Wunsch."
Der Ministerialbeamte Stefan Graf im Bildungsausschuss des Landtags 

Laut Ministerium waren bayernweit an diesem Mittwoch, 1. Dezember, gut 23 800 Schülerinnen und Schüler wegen eines positiven Coronatests nicht in der Schule. Dies entspricht rund 1,5 Prozent aller insgesamt rund 1,64 Millionen Schüler in Bayern. 31 200 Schüler waren zu diesem Zeitpunkt in Quarantäne – also knapp zwei Prozent. Weitere 0,2 Prozent der Schüler sind dem Ministerium zufolge aufgrund eines ärztlichen Attests oder wegen der Verweigerung der verpflichtenden Corona-Tests aktuell nicht in der Schule. Zu Schulschließungen, so Graf, sei es aber selbst in extremen Corona-Hotspots nur "sehr singulär" gekommen.

Von den rund 122 000 Lehrerinnen und Lehrern in Bayern sind aktuell gut vier Prozent krank gemeldet. Dies liege auch an der Anweisung, derzeit selbst bei einer Erkältung nicht in den Unterricht zu kommen, erklärte der Ministerialbeamte. Knapp ein Prozent der Lehrkräfte sei wegen einer Corona-Infektion derzeit nicht in den Schulen, 0,28 Prozent seien in Quarantäne. Außerdem seien gut 2400 Lehrerinnen aktuell wegen einer Schwangerschaft vom Präsenzunterricht freigestellt, umgerechnet gut 1,4 Prozent aller bayerischen Lehrkräfte.

Ministerium: Präsenzunterricht soll im laufenden Schuljahr erhalten bleiben

Zur Impfquote unter den Lehrerinnen und Lehrern hat das Ministerium keine eigenen Zahlen. Nach Angaben der Lehrerverbände liegt diese aber bei rund 95 Prozent. "Der Schwerpunkt liegt deshalb aktuell bei den Booster-Impfungen", so Amtschef Stefan Graf.

Eine Ausweitung der sichereren PCR-Pooltests auch auf die fünften und sechsten Klassen hänge vor allem von den aktuell knappen Laborkapazitäten ab, erklärte er im Bildungsausschuss. In dieser Altersgruppe ist bislang noch keine Impfung möglich. "Wir wollen aber alles daran setzen, dass der Präsenzunterricht über das weitere Schuljahr erhalten bleiben kann", beteuert Graf.

 
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  • K. F.
    Hiermit wird allen Familien in Bayern die Gelegenheit genommen, vor dem Weihnachtsfest mit Großeltern und anderen auch trotz Impfung noch gefährdeten Gruppe sich selbst ein paar Tage in Quarantäne zu begeben. So werden wieder viele unnötige Ansteckungen heraufbeschwören, wenn nicht sogar wieder das nächste Weihnachtsfest quasi ausfallen muss, weil man die Familie (aus eigener Vorsicht oder gleich wegen bis dahin nötigem Lockdown) wieder nicht besuchen kann. - Die Kinder müssten schon die Faschingsferien durcharbeiten. Kann man nicht einmal ein paar Tage auf Unterricht verzichten, um die Sicherheit aller zu erhöhen? Dort, wo eine Betreuung daheim dann nicht möglich ist, kann man ja wie früher schon freiwillige Notfallbetreuung aufrechterhalten.
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