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München
Mehr Zeit für die Grundsteuererklärung in Bayern: Abgabefrist für Eigentümer von Grundstücken wird verlängert
Bayerns Finanzminister hat mitgeteilt: Bundesweit wird die Frist für die Grundsteuererklärung verlängert. Bis wann Grundbesitzer jetzt Zeit für die Angaben haben.
Frist verlängert, mehr Zeit für die Grundsteuererklärung: Albert Füracker (CSU), Bayerns Finanzminister, teilte den Beschluss der Länder bei der Finanzministerkonferenz am Donnerstag mit.
Foto: Lino Mirgeler, dpa (Archiv) | Frist verlängert, mehr Zeit für die Grundsteuererklärung: Albert Füracker (CSU), Bayerns Finanzminister, teilte den Beschluss der Länder bei der Finanzministerkonferenz am Donnerstag mit.
Benjamin Stahl
 und  Jonas Keck
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:15 Uhr

Am 31. Oktober 2022 sollte eigentlich Schluss sein. Jetzt aber wird die Abgabefrist für die Grundsteuererklärung bis zum 31. Januar 2023, also um drei Monate, verlängert. Das teilte das Bayerische Finanzministerium am Donnerstag mit. "Damit entlasten wir unsere Bürgerinnen und Bürger, die Wirtschaft sowie die Steuerberaterinnen und -berater deutlich", sagte Finanzminister Albert Füracker (CSU) anlässlich des Beschlusses der Länder bei der Finanzministerkonferenz.

Bis einschließlich diesen Mittwoch, 12. Oktober 2022, waren bayernweit – elektronisch und auf Papier – rund 2,1 Millionen Grundsteuererklärungen abgegeben worden, heißt es in der Mitteilung. Dies entspreche rund 32,5 Prozent der abzugebenden Erklärungen. Der Anteil der elektronisch abgegebenen Grundsteuererklärungen liegt den Angaben zufolge in Bayern derzeit bei über 76 Prozent.

Frist sollte ursprünglich Ende Oktober auslaufen

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) begrüßte die Entscheidung: "Das gibt den Steuerpflichtigen, den Finanzbehörden und den Steuerberatern Luft. Gegenwärtig gibt es auch andere Sorgen und Aufgaben, um die wir uns kümmern müssen", twitterte er.

Anzeige für den Anbieter X über den Consent-Anbieter verweigert

Der Hintergrund: Ab 2025 soll eine neue Grundsteuer-Berechnung gelten. Dafür müssen fast 36 Millionen Grundstücke in Deutschland neu bewertet werden. Das geschieht auf Grundlage von Angaben, die alle Eigentümer einreichen müssen. Selbst die Besitzer von Kleingärten müssen diese Erklärung abgeben, zusätzlich zu Millionen Hausbesitzern und Eigentümern einer Wohnung.

Seit dem 1. Juli nehmen die Finanzbehörden die geforderten Daten entgegen. Ursprünglich sollte die Abgabefrist Ende Oktober auslaufen. Jetzt soll der letzte Termin bundesweit verlängert werden, entschieden die Finanzminister der Länder an diesem Donnerstag.

Schleppender Rücklauf und Ärger mit Elster

Denn dass der Rücklauf schleppend läuft, hatte sich früh in allen Bundesländern abgezeichnet. Hinzu kam Ärger über das Steuer-Portal Elster über das die Steuererklärungen abgegeben werden sollen. Tagelang war Elster im Juli nicht erreichbar. "Aufgrund enormen Interesses an den Formularen zur Grundsteuerreform kommt es aktuell zu Einschränkungen bei der Verfügbarkeit", hieß es damals auf der Elster-Seite. 

Dennoch gab man sich in Bayern noch Ende August optimistisch. "Es ist damit zu rechnen, dass gegen Ende der Abgabefrist, Ende Oktober, die Zahl der abgegebenen Erklärungen stark ansteigt", erklärte ein Sprecher des Finanzministeriums gegenüber der Redaktion. Zu diesem Zeitpunkt hatte schon Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) laut über eine Fristverlängerung nachgedacht und der Bund der Steuerzahler forderte eine Verlängerung der Frist "auf jeden Fall bis Ende Januar 2023".

Wichtige Einnahmequelle für die Kommunen

In München sah man das jedoch anders und lehnte eine Fristverlängerung ab. Die Finanzverwaltung müsse nämlich "zeitnah die Grundsteuermessbeträge festsetzen", hieß es aus dem bayerischen Finanzministerium, da die Kommunen "die Grundsteuermessbeträge möglichst frühzeitig" bräuchten, "um die ab 2025 geltenden Hebesätze festlegen und die Grundsteuerbescheide versenden zu können".

Für die Kommunen ist die Grundsteuer eine der wichtigsten Einnahmequellen. Es ist eine jährliche Steuer auf den Besitz von Grundstücken und Gebäuden – doch ein Vermieter kann sie über die Nebenkostenabrechnung auch auf die Mieter umlegen. Bei den meisten Wohnungseigentümern geht es um einige Hundert Euro im Jahr, bei Eigentümern von Mietshäusern dagegen oft um vierstellige Beträge.

 
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  • R. A.
    Ein Schreiben: keine Veränderung..,
    Den Rest erledigt das Fi-amt.
    Deren Job!
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  • E. S.
    Im Ernst jetzt?
    Wenn das so wäre würde das ja bedeuten das die Finanzbeamten nur zu faul wären das selber zu machen.
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  • G. S.
    Habe im Vorfeld Die Daten ermittelt, dauerte ca 1h für 3 Immobilien, dann am 1 Juli auf Elster eingegeben nach 2 Wochen bereits Info vom Finanzamt erhalten.
    Bin kein Spezialist, wurde auch alles gut erklärt
    Verstehe das Gejammer nicht, denke viele haben nur keine Lust dazu.
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  • J. F.
    Meine "Hütte" ist jetzt über 40 Jahre alt. Ich hab die Baupläne und Genehmigungen rausgesucht und die vom Landratsamt genehmigten Daten übernommen. Hat ca 1 Stunden gedauert, dann war das drin. Überfordert sind die, die wirklich alte Häuser und noch ein paar Äcker haben. Ist aber auch lösbar.
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  • U. S.
    Kein Steuerberater freut sich wenn er damit beauftragt wird. Viel Arbeit bis er endlich alle Daten zusammen hat und wenig Entlohnung. Viele nehmen diese Eintagsfliegen-Mandanten gar nicht an.

    @Ironic:
    Wer die Angaben unbedingt im Sommer machen wollte hat das freiwillig getan. Immerhin war bekannt, dass die Frist erst Ende Oktober abläuft.
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  • E. S.
    Auch diejenigen die das schon im Sommer gemacht haben sind/waren dazu verpflichtet, von wegen freiwillig.
    Die Abgabefrist ist nur der offizielle letztmögliche Abgabetermin.
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  • T. F.
    Das Problem ist, dass sich ein Grossteil überbordert fühlt...einfach keine Lust hat, sich damit zu beschäftigen, über Elster ist die Sache so einfach zu erledigen...auch die Steuerberater benötigen die Daten, die jeder Eigentümer liefern muss.....bei schriftlicher Eingabe, muss ein Finanzbeamter die Anträge in die Hand nehmen und bearbeiten.....drumherum kommt keiner.
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  • J. H.
    Sie haben es richtig beschrieben:
    Die meiste Arbeit hat man, die Daten, oder besser gesagt, die Maße der Wohnung/des Hauses bei zu bringen.

    Dabei ist es egal, ob man das dem Steuerberater gibt oder direkt bei Elster eingibt. Daher ist in diesem Fall der Steuerberater tatsächlich rausgeworfenes Geld.

    Die wichtigsten Daten zum Grundstück gibt's direkt im Bayernatlas https://atlas.bayern.de/. Einfach auf das eigene Grundstück klicken und ablesen.

    Ebenso gibt es im Internet massig Anleitungen, die einem wirklich jeden Klick beschreiben, den man im Elster Portal vornehmen muss. Wer das dann noch falsch macht, ...

    Inklusive Einarbeitung ins Thema war ich in unter einer Stunde fertig. Allerdings muss ich zugeben, dass mir der Architekt des Hauses seinerzeit die Arbeit des Ausmessens komplett abgenommen hat, indem er die Flächenmaße aller Räume säuberlich in einer Tabelle aufgelistet hatte, inkl. der korrekten Berechnung der Flächen unter den Dachschrägen.
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  • G. B.
    Der Minister stellt sich jetzt hin, als würde er was gutes tun ("Entlastung...."). Eigentlich knickt er ein, weil noch zu wenige Leute die Erklärung abgegeben haben. Was ist denn, wenn bis Januar immer noch 50 Prozent die Grundsteuererklärung nicht gemacht haben?
    Der Dumme ist der, der sich die Mühe gemacht hat, alles rechtzeitig abzugeben. Derjenige, der zu bequem oder zu doof dazu war, wird jetzt erst mal belohnt.
    Ich hätte auch was besseres mit der Zeit anzufangen gewusst, als im Sommer eine Steuererklärung zu machen.
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  • J. H.
    "Der Dumme ist der,.."
    Soweit würde ich jetzt nicht gehen. Die anderen kommen ja nicht drum herum. Wir, die die Erklärung bereits abgegeben haben, können die Sache vergessen, abhaken und uns wieder wichtigeren und schöneren Dingen widmen. grinsen
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  • R. E.
    Wo ist oder war das Problem? Ich denke, dass diese Verlängerung eher der Tatsache geschuldet ist, dass die Finanzämter überfordert sind. Und dass Steuerberater Probleme damit haben ist mir klar. Die müssen sich ja auch alle Daten erst bei den Eigentümern holen. Das macht die Sache noch langwieriger. Na ja, ist ja noch Zeit bis 2025......
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  • G. L.
    Sehe ich ganz genau so wie Sie 👍
    Der Bürger steht ganz, ganz hinten an.
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