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München
Bayern lockert Corona-Einschränkungen
Ministerpräsident Markus Söder legt einen Plan für den stufenweisen Abbau der Beschränkungen vor. Die Umsetzung steht aber unter dem Vorbehalt weiter niedriger Corona-Infektionen.
Hat einen Fahrplan für die Lockerung der Corona-Maßnahmen in Bayern vorgelegt: Ministerpräsident Markus Söder (CSU).
Foto: Sven Hoppe, dpa | Hat einen Fahrplan für die Lockerung der Corona-Maßnahmen in Bayern vorgelegt: Ministerpräsident Markus Söder (CSU).
Henry Stern       -  Obermeier/ Henry Stern
Henry Stern
 |  aktualisiert: 06.06.2020 02:11 Uhr

Bayerns Staatsregierung hat einen "Bayern-Plan" für weitreichende Lockungen der Corona-Einschränkungen beschlossen: So sollen etwa Kitas und Schulen stufenweise wieder ihren Betrieb aufnehmen. Ab 25. Mai können etwa Vorschulkinder in die Kitas zurückkehren. Weitere Kinder sollen nach Pfingsten folgen.

Viertklässler ab kommendem Montag wieder in den Schulen

In die Schulen sollen bis Pfingsten rund die Hälfte der Kinder zurück. Nach den Abschlussklassen, die seit 27. April wieder in den Schulen sind, sind zunächst ab 11. Mai die Vor-Abschlussklassen plus die vierten Klassen der Grundschulen dran. Am 18. und 25. Mai sollen die fünften und sechsten Klassen in Gymnasien und Realschulen sowie die fünften Klassen in Mittelschulen folgen, nach den Pfingstferien Mitte Juni dann die restlichen Jahrgangsstufen. Geplant sind Kleingruppen von maximal 15 Schülern sowie ein Wechsel zwischen Präsenz-Unterricht in der Schule und digitalem Unterricht zuhause. 

Besuch von Familienangehörigen ist ab sofort wieder erlaubt

Bereits ab diesem Mittwoch sollen Spielplätze wieder öffnen. Auch der Besuch von Familienangehörigen außerhalb des eigenen Haushalts ist ab sofort wieder erlaubt. Außerhalb der Familie bleibt es jedoch dabei, nur eine weitere Person im Freien treffen zu dürfen. "Partys sind weiter nicht möglich", betonte Söder. Auch Museen, Bibliotheken oder Tierparks sollen ab kommender Woche wieder öffnen. Erlaubt ist dann auch "kontaktfreier Individualsport mit Abstand", beispielsweise Tennis oder Golf.

Ab dem Wochenende wird unter strengen Hygiene-Vorgaben der Besuch von Angehörigen in Alten- und Pflegeheimen sowie Behinderteneinrichtungen und Krankenhäusern wieder möglich. Trotz der besonderen Gefährdung der Patienten und Bewohner gelte es gerade hier, "die Isolation der Menschen zu durchbrechen", so Söder.

Gaststätten sollen unter Auflagen ab 18. Mai im Außenbereich und ab 25. Mai auch im Innenbereich wieder öffnen. Die Zahl der Gäste wird begrenzt. Eine Maskenpflicht gilt für das Personal und Gäste auf dem Weg zum Tisch.

Hotels und Campingplätze dürfen ab 30. Mai wieder öffnen

Ab 30. Mai sollen Hotels, Pensionen und Campingplätze unter Auflagen wieder öffnen dürfen. Wellnessbereiche und Schwimmbäder bleiben zu. Bereits ab kommenden Montag können zudem alle Geschäfte unabhängig von der Verkaufsfläche wieder öffnen, auch Kaufhäuser und Einkaufszentren.

Jetzt sei die richtige Zeit für weitere Lockerungen, erklärte Söder: "Die Zahlen lassen den Mut zu, vorsichtige Schritte zur Öffnung zu gehen." Derzeit seien noch rund 6400 Menschen in Bayern am Coronavirus erkrankt – 0,05 Prozent der Bevölkerung. Vorsicht bleibe aber oberste Maxime der bayerischen Politik. Es handle sich zudem um eine "atmende Strategie", die unter dem Vorbehalt auf Dauer niedriger Infektionen steht. "Wir machen einen Pfad der Vernunft", beteuerte Söder.

In Sachen Urlaubsplanung erklärte Söder, er unterstütze bei der Frage der Grenzöffnungen den restriktiven Kurs von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU). Auch in Bayern sei ein Urlaub möglich. Zudem habe die Bundesregierung unter großem Aufwand erst viele Bürger aus dem Ausland zurückgeholt: "Jetzt sind alle da. Und jetzt sollten alle auch mal dableiben", findet er.

Am Mittwoch sprechen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder abermals über den weiteren Corona-Kurs. Laut Söder soll es unter anderem um Großveranstaltungen, Kultur und Sport gehen. So könnte etwa der Weg für Geisterspiele der Fußball-Bundesliga freigemacht werden.

 
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Kommentare
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  • nkestler@aol.com
    Fehlt nur noch endlich das Ende der Maskenpflicht
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  • schuema@web.de
    Darth Söder ist ein Maskenfetischist. Da seh ich schwarz...
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  • Arcus
    Jetzt kennen wir alle schon den Bayrischen Flickenteppich. Hätte Söder bis zur Konferenz mit den anderen MPs und der Kanzlerin gewartet und deren Überlegungen mit einfließen lassen, hätte möglicherweise sogar Etwas einigermaßen vernünftiges entstehen können.
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  • attheendoftheday
    "Hätte ist rum." Einerseits lamentiert er über andere MP, die vorpreschen, andererseits ist er der erste gewesen, der es vormachte und gestern wiederholte ... das unabgestimmte Bestimmen.
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  • jebusara@web.de
    Da können Kinder nach den vielen Wochen die sie Zuhause zubringen mussten endlich wieder zur Schule und statt intensivst Unterricht abzuhalten um den versäumten Schulstoff nachzuholen bekommen sie Ferien!
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  • Werner12
    Es gibt vielleicht Leute die schon vergangenen Herbst Urlaub in Deutschland gebucht haben.
    Wie soll das gehen wenn plötzlich keine Ferien sind ?
    Stornieren könnte man aus diesem Grund nicht.
    Unser Urlaub an Pfingsten ist möglich.
    Und im Sommer an der Nordsee auch, außer die Infektionszahlen steigen wieder.
    Dann darf man ja stornieren.
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  • jebusara@web.de
    @werner12

    Wie das geht? Man bleibt Zuhause!

    Die zahlreichen Rückholaktionen wurden Grossteils auch durch "wir haben gebucht und müssen die Reise antreten" verschuldet. So etwas wie Vernunft scheint es nicht mehr zu geben, schon gar nicht wenn es um das eigene Vergnügen geht.
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  • Werner12
    Richtig lesen. Ich rede von Urlaub in Deutschland, da muss ich nicht zurückgeholt werden.
    Aber ich lasse mir gerne von ihnen die 1500 Euro Stornokosten bezahlen.
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  • attheendoftheday
    Böse Zungen würden behaupten, dass sie sich schon an das rumlungern in der Arbeitslosigkeit aufgrund der kommenden Depression gewöhnen können. Ich finde solche Aussagen aber nicht gut.
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  • Warum erfährt man nichts über die Berufsschulen?
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  • engert.andreas@gmx.de
    Hören Sie sich die Pressekonferenz der Staatsregierung von heute an - da wurden auch die Regelungen für die Berufschulen genannt
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  • MatsBlues
    Weshalb 54% der Bürger die Lockerungen für zu viel halten, ist für mich unverständlich, zumal Herr Söder ja auch angekündigt hat, Einschränkungen der Grundrechte dann regional erneut zu beschränken, wenn die Entwicklung der Infektionszahlen es erforderlich macht. Im übrigen haben die 54% ja auch jederzeit die Möglichkeiten, auf die Wahrnehmung ihrer Grundrechte freiwillig zu verzichten. Niemand wird dazu gezwungen, z.B. in einen Biergarten zu gehen usw....
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  • Ente29
    Naja. Aber man ist schon gezwungen, sein Kind in die Schule zu schicken, mehr Kontakt auf der Arbeit in Kauf zu nehmen.... Oder nicht?
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  • vfhb
    Den Kontakt auf der Arbeit habe ich jetzt schon! Man darf nicht einfach der Arbeit fern bleiben, bloß weil man ein Grundschulkind zu Hause hat! Man muss nur alles unter einen Hut bringen (Arbeit, Kind und Home-Schooling), der Tag hat ja 24 Stunden. Das sollte doch locker ausreichen (dies bekommt man jedenfalls oft von Leuten zu hören, die kein KITA- oder Grundschulkind haben).
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  • attheendoftheday
    Umfrageportal GMS von Sat1. Wie repräsentativ ist dies? Wo würden wann welche Leute wie befragt? Wurden hier Bots eingesetzt? Wie validiert sind diese Aussagen? Kann die Redaktion hier weiterhelfen?
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