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München
Abwarten bei Corona-Regeln: Wieso Bayern bei Kultur und Sport noch nicht lockert
Änderungen sind vertagt: Über mehr Besucher in Theatern und Stadien sowie neue Hotspot-Regeln will die Staatsregierung erst nächste Woche entscheiden. Warum das Kabinett abwartet.
Werden die Corona-Regeln gelockert? Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (rechts) und Staatskanzleichef Florian Herrmann wollen erst die Situation in den Krankenhäusern beobachten.
Foto: Sven Hoppe, dpa | Werden die Corona-Regeln gelockert? Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (rechts) und Staatskanzleichef Florian Herrmann wollen erst die Situation in den Krankenhäusern beobachten.
Henry Stern       -  Obermeier/ Henry Stern
Henry Stern
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:54 Uhr

Die Bayerische Staatsregierung hat die angekündigte Entscheidung über neue Schwellenwerte für einen regionalen Hotspot-Lockdown vertagt. Auch über Erleichterungen für die unter strengen Corona-Regeln leidende Kultur und für den Sport wurde in der Kabinettsitzung am Montag in München noch nicht entschieden. Die Begründung: Derzeit gebe es noch keine belastbare Antwort auf die Frage, wie sich die stark ansteigende Zahl der Neuinfektionen mit der Omikron-Variante auf die Situation in den Krankenhäusern auswirke, erklärte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU).

Die Regierung von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will deshalb vorerst abwarten. "Wir machen heute weder Verschärfungen noch Lockerungen", sagte Herrmann. Das bedeute: "Also weiter auf Sicht fahren und nächste Woche eine Neubewertung der Lage vornehmen."

In Aussicht gestellt: Erhöhung der Sitzplatzkapazität in Theater und Kinos

Sollte die Situation in den Krankenhäusern in Bayern stabil bleiben, stellte Herrmann jedoch für kommende Woche Lockerungen in den Bereichen Kultur, Sport und Jugend in Aussicht: So könnte die erlaubte Auslastung bei Kulturveranstaltungen von derzeit 25 auf 50 Prozent der maximalen Sitzplatzkapazität angehoben werden. Auch bei Sportveranstaltungen könnten wieder mehr Zuschauer zugelassen werden. Für ungeimpfte Jugendliche könnten zudem Angebote der Jugendarbeit nach der 3G-Regel geöffnet werden.

Welche Voraussetzungen für diese Lockerungen genau erfüllt sein müssen, blieb an diesem Montag  offen: "Die Parameter müssen so sein, dass wir uns das leisten können", erklärte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) vieldeutig. Entscheidend sei "die Entkoppelung der Krankenhauszahlen von der Dynamik der Neuinfektionen".

Voraussetzungen für mögliche Lockerungen in Kultur und Sport bleiben unklar

Genau dies ist angesichts der inzwischen dominierenden Omikron-Variante jedoch schwierig: So sank in Bayern laut offizieller Statistik in den vergangenen Tagen trotz Rekord-Infektionszahlen die Zahl der Covid-Intensivpatienten deutlich. Gleichzeitig nahm aber erstmals wieder die Zahl der auf Normalstationen in den Kliniken eingelieferten Corona-Patienten zu. Unklar ist jedoch, wie viele der positiv getesteten Patientinnen und Patienten ursächlich wegen anderer gesundheitlicher Probleme ins Krankenhaus kamen.

Eine neue Corona-Ampel, die ab einer bestimmten Zahl von Corona-Patienten in den Kliniken schärfere Regeln zur Folge hat, soll es laut Holetschek deshalb wohl nicht geben. Notwendig sei vielmehr "ein Monitoring der gesamten Lage". Der Gesundheitsminister wies am Montag zudem die Forderung von Wirtschaftsminister und Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger zurück, etwa in der Gastronomie auch wieder getestete Ungeimpfte zuzulassen: "Ich halte nichts davon, 2G jetzt abzuschaffen", entgegnete Holetschek. Auch bei Omikron biete eine Impfung den besten Schutz vor schweren Erkrankungen.

Hotspot-Lockdown: Kriterien bleiben offen

Ebenfalls aufgeschoben wurde eine Entscheidung über neue regionale Hotspot-Regeln in Bayern.  Auch hier will die Regierung zunächst die Entwicklung beobachten. Die aktuelle Regel, die einen weitgehenden regionalen Lockdown bei einer Landkreis-Inzidenz über 1000 vorsieht, bleibt ausgesetzt. "Ich halte die Hotspot-Regel grundsätzlich für vernünftig und würde sie weiter entwickeln wollen", sagte Holetschek.

Nach den neuen gesetzlichen Vorgaben des Bundes wäre die bisherige bayerische Hotspot-Regel jetzt gar nicht mehr möglich. Sie geht auf eine Sonderregel zurück, die es erlaubt, bereits Ende November gültige Maßnahmen in den Bundesländern aktuell fortzuführen. Eine Aufhebung der Hotspot-Regel würde deshalb laut Holetschek die Option regionaler Lockdowns in Bayern wohl dauerhaft beenden.

 
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  • tabima
    2G+ im Theater bei 25 Prozent Auslastung - Voller Präsenzunterricht in den Schulen - die Inzidenzen der Kinder und Jugendlichen stehen nach nur einer Woche Schule auf einem Rekordplatz...wann werden endlich die Kinder geschützt? Da ist Fußball wichtiger als jedes Klassenzimmer. Hauptsache der Ball rollt wieder vor Publikum...
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  • burott
    Denn sie wissen nicht was sie tun
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  • familie.diener@gmx.net
    Schimpfen ist ganz schön in geworden !
    Richtig ist das man in Bayern nicht mehr nachvollziehen kann , was die Politik sprich
    bayr. Staatsregierung und das geht in vielen Bereichen so. Da lässt sich auch kein
    Markus Söder blicken und das er sich mit den anderen Ländern abspricht , lebt der
    bayrische Sonnenkönig aus Franken immer noch in einer anderen Welt.
    Entschieden wird nach Gutdünken und sehr oft nicht nachvollziehbar und den Kredit
    bei der Bevölkerung haben sie schon längst verspielt.
    Nur wer sagt es Ihnen ! Anscheinend sind viele Parteien absolut beratungsresistent
    geworden und haben den Überblick verloren .
    Sporthallen werden zu Impfzentren obwohl es andere Lösungen gibt, Zuschauer
    werden zugelassen nur Bayern macht immer die Ausnahme , Kulturveranstaltungen
    finden nicht statt weil sie wieder abwarten müssen , aber ihre eigene Veranstaltung
    in Berlin hält die CSU ab mit ihren ehemaligen Möchtegern - Minister .
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  • Arcus
    Team Maulheld, rund um Söder hat jede Orientierung verloren. Den Zick Zack Kurs der söderCSUgeführten bayr. Staatsregierung ist nicht mehr nachzuvollziehen.
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  • Was ist das für ein bayerisches Kasperletheater?🚩 Bei der Kultur sind wir vorsichtig wegen der "etwas unklaren Lage" aber in der Gastronomie ist das völlig egal! Ich fass es nicht! Ich liebe die Gastronomie, und ich finde es auch sehr gut, dass man vorsichtig ist. Mit Corona/Omnikron ist nicht zu spaßen. Ich möchte keine leichfertigen Lockerungen, aber 50% Auslastung mit 2Gplus und Maske wäre wirklich drin gewesen! Diese eklatante, ungerechte Ungleichbehandlung Kultur (25%, 2G-PLUS, Maske) und Gastro (Keine Auslastungsbeschränkungen und nur 2G) ist wirklich unmöglich. Ich bin stinksauer!! Das ist nur noch peinlich und gefährlich, da so die Politikverdrossenheit wächst. Liebe bayerische Staatsregierung, ihr habt da was verwechselt. Ihr sollt doch vernünftige Politik machen, für das Kasperletheater bin doch ich/sind doch wir zuständig. Kann ja mal passieren...
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  • FischersFritz
    Lesen Sie doch mal hier: https://www.tagesspiegel.de/politik/schnelltests-kein-zuverlaessiger-schutz-wer-sich-jetzt-in-ein-restaurant-setzt-riskiert-eine-corona-infektion/27965908.html
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