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Fußball: Toto-Pokal
Würzburger Kickers: Die Lehren aus dem 5:1 in Aschaffenburg
Das Toto-Pokal-Finale in München ist für die Rothosen der letzte Test vor dem Ernstfall - dem DFB-Pokal-Spiel gegen Hannover.
Vorbereiter Arne Feick (links) und Torschütze Luca Pfeiffer (Mitte) bejubeln zusammen mit Leroy Kwadwo das erste von fünf Toren in Aschaffenburg. 
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Vorbereiter Arne Feick (links) und Torschütze Luca Pfeiffer (Mitte) bejubeln zusammen mit Leroy Kwadwo das erste von fünf Toren in Aschaffenburg. 
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 08.02.2024 14:37 Uhr

Es war die von den Würzburger Kickers erhoffte klare Angelegenheit. 5:1 (2:0) siegte der Fußball-Zweitliga-Aufsteiger am Dienstagabend bei Regionalligist Viktoria Aschaffenburg und zog damit in das Endspiel um den bayerischen Toto-Pokal gegen 1860 München am Samstag (14 Uhr) ein. Die Löwen stehen durch den Würzburger Halbfinalerfolg bereits als DFB-Pokal-Teilnehmer fest und treffen in Runde eins auf Eintracht Frankfurt.

Für die Kickers ist die Erstrundenpartie am Montag, 14. September, gegen den neuen Liga-Rivalen Hannover 96 der Ernstfall, auf den es sich vorzubereiten gilt. Das Finale an der Grünwalder Straße am Samstag ist, da gibt es kein Vertun, letztlich ein gutes Vorbereitungsspiel, bei dem es um einen Pokal geht. Und so zählten auch am Dienstag die Erkenntnisse wohl noch etwas mehr als das blanke Ergebnis. Aber was nehmen die Kickers nun mit von diesem Abend am Schönbusch?

Für Trainer Michael Schiele war der Vergleich mit dem Regionalligisten, der seit März kein Pflichtspiel bestritten und inzwischen mit Björn Schnitzer (SC Hessen Dreieich) einen seiner prägenden Spieler der letzten Jahre verloren hat, auch ein Charaktertest. Das sein Team die Aufgabe mit der nötigen Ernsthaftigkeit angegangen war, stellte den Rothosen-Coach hörbar zufrieden, als er nach dem Spiel auf dem Rasen sein Statement zum Spiel aufzeichnete. „Man hat ganz klar den Unterschied gesehen“, sagte er vor allem mit Blick auf den souveränen Würzburger Auftritt in der ersten Spielhälfte.

Gefallen haben dürften Schiele auch die Standards von Robert Herrmann, der mit seinen Freistoßflanken zwei der drei Treffer von Luca Pfeiffer (15., 21. 57.) einleitete. Das 1:0 bereitete Arne Feick mit einer klasse Flanke vor. Dass Zweitliga-Routinier Feick, er besitzt im Kickers-Kader mit 248 Partien über die mit Abstand größte Erfahrung in dieser Spielklasse, und Herrmann auf der linken Außenbahn wohl einstweilen erste Wahl sein dürften und gut harmonierten, war eine der Erkenntnisse aus Aschaffenburg. Zumal Herrmann per Strafstoß noch einen eigenen Treffer drauflegte (61.). Das fünfte Würzburger Tor erzielte der eingewechselte Dominik Baumann (63.).

Weil der Linksverteidiger-Posten nun an Feick vergeben zu sein scheint, dürfte Leroy Kwadwo wieder eher als Alternative auf seiner Stammposition in der Innenverteidigung in Frage kommen. In Abwesenheit des muskulär angeschlagenen Neuzugangs Douglas bildeten Kwadwo und Hägele das Innenverteidigerduo. Dass Hägele, wie schon in den Testspielen zuvor, erneut die Kapitänsbinde trug, ist durchaus ein Hinweis darauf, dass der 31-Jährige weiterhin in Schieles Überlegungen eine wichtige Rolle spielt. Auch wenn ein Ballverlust Hägeles in Aschaffenburg zum einzigen Gegentor führte (Beinenz, 55.), der Coach traut Hägele durchaus zu, im Herbst seiner Karriere den Sprung zu einem Führungsspieler in der Zweiten Liga zu schaffen. Die endgültige Entscheidung, wer Kapitän bei den Rothosen wird, lässt noch auf sich warten.

Spannend dürfte auch werden, ob am Samstag in München Vincent Müller noch eine Bewährungschance im Kampf um den Stammposten zwischen den Pfosten erhält. In Aschaffenburg hütete Fabian Giefer den Kickers-Kasten. Er dirigierte lautstark die Abwehr, wirkte, bei den wenigen Szenen in denen er gefordert war, sehr aufmerksam beim Herauslaufen. Gegen Drittligist 1860 dürfte der Würzburger Keeper sicher ein bisschen mehr gefordert werden.

Die größte Überraschung der gesamten Vorbereitungsphase bleibt freilich Dominik Meisel. Der 21-Jährige, in der Vorsaison mit lediglich drei Drittliga-Kurzeinsätzen, hat sich während der Vorbereitung im zentralen Mittelfeld festgespielt, eben auf jener Position, für die die Würzburger Verantwortlichen derzeit noch nach einer Verstärkung suchen und auf der der Verletzte Niklas Hoffmann (Rücken) noch länger fehlen wird. Selbst wenn in Kürze ein neuer Mittelfeldmann verpflichtet wird, dürfte es noch etwas dauern, bis er vollends integriert ist. Meisel darf sich also berechtigte Hoffnungen, machen in der Zweitliga-Startphase seine Bewährungschancen zu erhalten.

 
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