Der Würzburger FV hat bei hochsommerlichen Temperaturen am Samstagnachmittag mit 2:1 (1:0) gegen den ASV Cham gewonnen. Trainer Philipp Eckart nannte die Partie ein schwaches Bayernliga-Spiel an der Mainaustraße, das am Ende noch von einer Verletzung überschattet wurde. Rückkehrer Calvin Gehret, der sein erstes Spiel nach einer Kreuzbandverletzung machte, blieb im Anschluss an eine Rettungsaktion liegen und musste gestützt vom Feld geführt werden.
Nach Gehrets gab es so das zweite Debüt. Der ehemalige Kickers-Akteur Hendrik Hansen war der letzte verbliebene Innenverteidiger im Würzburger Aufgebot und absolvierte die ersten Minuten in Blau. Mit der Verletzung Gehrets verschärft sich die eh schon angespannte Personalsituation im Kader der Würzburger. Am Samstag fehlte auch Simon Schäffer, der nach seiner Roten Karte im Spiel gegen Hof zwei Spiele gesperrt ist. Eckart ersetzte ihn durch Konstantinos Ntolaptsis. Den Griechen, der laut Eckart manchmal noch mit der Sprachbarriere zu kämpfen hat, wechselte Eckart schon in seiner ersten Partie als FV-Trainer ein. Der Gegner damals: ebenfalls der ASV Cham.
Moritz Lotzen trifft per Freistoß
Über die gesamten 90 Minuten merkte man den Akteuren auf dem Feld an, dass sie mit den Temperaturen zu kämpfen hatten. "Gefühlt war es das heißeste Spiel, das ich je gespielt habe", erklärte Moritz Lotzen nach dem Erfolg, den die Würzburger in der Schlussphase auch ein bisschen nach Hause zitterten. Die meisten der 336 Zuschauerinnen und Zuschauern waren sich einig: Im vergangenen Jahr hätten die Würzburger die Partie noch verloren.
Doch beim dritten Sieg in Folge hatten die Nullvierer eben auch das nötige Spielglück auf ihrer Seite. Beispielsweise beim 1:0-Treffer, als Moritz Lotzens Freistoß von Adrian Istrefi nach einer guten halben Stunde so entscheidend abgefälscht wurde, dass Chams Keeper Julio Peutler keine Chance mehr hatte.
Philipp Eckart ärgern die vielen Standards
Die Würzburger hatten bis dahin zwar das Spiel kontrolliert, aber sich zu viele Ballverluste, gerade in der eigenen Hälfte, geleistet. "Wir haben nicht die richtige Intensität und das richtige Tempo aufs Feld gebracht. Genau das wollten wir eigentlich vermeiden", beschrieb Trainer Philipp Eckart das Geschehen auf dem Feld. Immer, wenn es seiner Mannschaft gelang, mit Tempowechseln zu arbeiten, sei es direkt gefährlich geworden.
Die Gäste aus der Oberpfalz sorgten vor allem bei Standardsituationen für Gefahr. "Wir hatten uns vorgenommen, Eckbälle zu vermeiden und produzieren stattdessen massenweise Standards", meckerte Eckart. Mehrmals brannte es im FV-Strafraum lichterloh. Der Ausgleich fiel direkt nach der Pause aber aus dem Spiel heraus, als Chams Außenspieler Konstantin Landstorfer ein Solo souverän ins lange Eck abschloss.
Hock erzielt den Siegtreffer
Insgesamt verdiente sich der WFV aber den Erfolg. Steffen Krautschneider, Ntolaptsis und nochmal Krautschneider hatten gute Einschussgelegenheiten. Das 2:1 erzielte dann aber Fabio Hock. Der Doppeltorschütze vom vergangenen Wochenende kam nach Krautschneiders Abschluss im Strafraum an den Ball und feuerte mit viel Wucht aufs Tor von Peutler. Der hatte zwar eine Hand an Hocks Schuss, doch der Ball trudelte im Anschluss ins Eck zum Siegtreffer, der die Würzburger auf Rang sechs der Tabelle katapultierte.
Fußball: Bayernliga Nord, Männer
Würzburger FV – ASV Cham 2:1 (1:0)
Würzburg: Koob – Vierneisel (70. Gobbo), L. Breunig (70. Gehret, 87. Hansen), Fischer, Reinhart – Ntolaptsis (82. Sicaja), Lotzen – Krautschneider, Istrefi, Hock – Wild (61. Herbert).
Schiedsrichter: Marcel Krauß (Fladungen). Zuschauende: 336. Tore: 1:0 Moritz Lotzen (32.), 1:1 Konstantin Landstorfer (46.), 2:1 (80.).