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BASKETBALL: BUNDESLIGA
Würzburg Baskets in Tübingen: Was der Ex-Würzburger Eric Detlev beim nächsten Baskets-Gegner macht
Als Sportdirektor der Tigers Tübingen ist Eric Detlev nicht mehr so nah am Bundesliga-Team. Aber er hat den Überblick über Mannschaft und Verein.
Früher trainierte Eric Detlev das ProB-Team der Würzburg Baskets, jetzt ist er Sportdirektor beim kommenden Gegner Tigers Tübingen.
Foto: Heiko Becker | Früher trainierte Eric Detlev das ProB-Team der Würzburg Baskets, jetzt ist er Sportdirektor beim kommenden Gegner Tigers Tübingen.
Tim Eisenberger
 |  aktualisiert: 15.07.2024 13:37 Uhr

Nicht zum ersten Mal müssen die Würzburg Baskets zum in der Basketball-Bundesliga (BBL) neuen Spieltermin am Montagabend (20 Uhr) auswärts antreten. Für die Fans des überraschenden Tabellenvierten eine unangenehme Auswärtsreise. Für Sasa Filipovski, den Trainer der Würzburger Basketballer, eine Möglichkeit, den Spielern über den Jahreswechsel ein paar freie Tage zu gönnen, ehe die Vorbereitung auf den nächsten Gegner begann.

Die Tigers Tübingen sind im vergangenen Sommer in die BBL aufgestiegen und galten bei vielen Experten als Abstiegskandidat Nummer eins. Mit bereits vier Siegen sind die Schwaben aktuell als 14. allerdings auf einem guten Weg zum Klassenerhalt.

Einer, der daran seinen Anteil hat, ist der ehemalige Würzburger Eric Detlev (47). Bei den Baskets trainierte er von 2018 bis 2020 das ProB-Team. Bei den Tigers wirkt er als Sportdirektor vor allem an der Kaderplanung und -konzeption mit. Dabei sind die Tübinger gezwungen, ungewöhnliche Wege zu gehen, wie Detlev berichtet: "Wir haben fast den kompletten Kader aus der ProA mit in die BBL genommen."

Ex-Tübinger Zac Seljaas fehlt bei der Rückkehr

Ihren Besten mussten die Tübinger aber abgeben. Und zwar ausgerechnet nach Würzburg. Der aktuell verletzte Zac Seljaas hat sich in der Domstadt zum Publikumsliebling entwickelt und genießt schon nach 13 Spielen im Würzburger Trikot eine Art Kultstatus. "Ich habe mich richtig auf die Rückkehr gefreut und bin entsprechend traurig, dass ich nicht dabei sein kann", sagt Seljaas über seine unfreiwillige Pause. Beim Spiel in Crailsheim am 23. Dezember hatte sich der Würzburger am Finger verletzt und muss ungefähr sechs Wochen aussetzen. Im vergangenen Jahr stieg er mit den Tübingern auf und war bester Punktesammler in Deutschlands zweiter Liga: Durchschnittlich 16,9 Zähler machte Seljaas pro Partie.

"Spieler wie Zac können wir mit unserem Budget leider nicht halten", sagt Detlev über den Abgang des Amerikaners. Schon während der Play-offs in der ProA seien zahlreiche BBL-Teams in Tübingen gewesen, um den 26-Jährigen zu beobachten.

"Kein Beinbruch", sagt Detlev, denn mit Danny Jansson verfügt Tübingen über einen Trainer, der dafür bekannt ist, Spieler zu entwickeln. So haben die Tübinger einen Kader, in dem fast alle Leistungsträger um die 25 Jahre alt sind, also ihren Leistungszenit noch vor sich haben. Zuletzt schloss sich den Tigers mit Georgios Kalaitzakis ein Grieche mit Euroleague- und NBA-Erfahrung an. "Wir sind sein Sprungbrett zurück in die Euroleague", glaubt Detlev.

Tübingen will nicht um jeden Preis die Klasse halten

Das Saisonziel Nummer eins bei den montäglichen Gastgebern ist nicht zuvorderst der Klassenverbleib, sondern gesundes Wachstum und die Weiterentwicklung von Spielern. "Wir wollen natürlich die Klasse halten, aber wir werden uns dafür nicht verschulden oder unsere Philosophie ändern", erklärt Detlev. Weil der gebürtige Hamburger so überzeugt ist vom Konzept seines Headcoachs, kann er es sich leisten, etwas Abstand zum BBL-Team zu nehmen. Stattdessen kümmert sich Detlev vor allem um den Bereich, für den er schon in Würzburg und vorher bei den Fraport Skyliners verantwortlich war: den Nachwuchs.

In seiner Frankfurter Zeit war Detlev maßgeblich an der Entwicklung von Weltmeister Johannes Voigtmann oder dem ehemaligen Nationalspieler Danilo Barthel beteiligt. Auch die Hessen hatten sich damals unter dem heutigen Weltmeister-Coach Gordon Herbert die Entwicklung von Talenten auf die Fahne geschrieben.

Reicht es für die Würzburg Baskets zum siebten Sieg in Serie?

Neben Kalaitzakis müssen die Würzburger beim Aufsteiger unbedingt auf Jhivvan Jackson achten. Der 25-jährige Puerto Ricaner ist mit 19,1 Punkten pro Partie der viertbeste Werfer der BBL, noch vor dem Würzburger Otis Livingston II (Sechster mit 18,5 Zählern pro Spiel). "Wir verfügen über einen tiefen Kader, der in der Spitze sicherlich noch Potenzial hat", sagt Detlev. 

Sechs Spiele in Folge haben die Baskets zuletzt für sich entschieden. Damit diese Serie auch am Montag Bestand hat, braucht es laut Trainer Filipovski eine starke Leistung, denn "wir nehmen Tübingen sehr ernst". Der Aufsteiger verfüge über gute Schützen und stelle für sie viele Blöcke abseits des Balls. Außerdem hat Filipovski erkannt, dass die Baden-Württemberger sehr eingespielt sind und sich gut kennen.

 
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