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Basketball: Bundesliga
Wie der Würzburger Basketballer Zac Seljaas mit seiner Frisur und seinem Schnauzer zum Star wurde
Beim Spiel in Heidelberg verkleidet sich ein Teil des Fanclubs der Würzburg Baskets mit Schnauzer und Vokuhila-Frisur. Was dahinter steckt und wie die Aktion bei Zac Seljaas ankommt.
Einige der insgesamt 40 Doppelgängerinnen und Doppelgänger mit dem Original Zac Seljaas in der Mitte beim Auswärtsspiel der Würzburg Baskets in Heidelberg am vergangenen Samstag.
Foto: Julien Becker | Einige der insgesamt 40 Doppelgängerinnen und Doppelgänger mit dem Original Zac Seljaas in der Mitte beim Auswärtsspiel der Würzburg Baskets in Heidelberg am vergangenen Samstag.
Tim Eisenberger
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:15 Uhr

Der Oberlippenbart hat in Deutschland viele schöne und einige nicht so schöne Namen. Und noch mehr bekannte Träger. Sei es der ehemalige Handball-Bundestrainer Heiner Brand, Koch und Fernsehmoderator Horst Lichter oder Fußball-Trainer Peter Neururer. Internationale Träger der wohl berühmtesten Gesichtsfrisur sind für die Älteren Tom Selleck oder der Wrestler und Schauspieler Hulk Hogan.

Seit dieser Saison steigt in Würzburg wegen seiner Gesichtsbehaarung auch der Bekanntheitsgrad eines Basketball-Bundesliga-Spielers. Zac Seljaas von den Würzburg Baskets trägt den Schnauzer meist blank, rasiert sich also den Rest seiner Gesichtshaare und trägt obendrein noch eine Vokuhila-Frisur, die in den 1960er- bis 1980er-Jahren Berühmtheit erlangte. Das Kurz- und Kunstwort Vokuhila steht für: vorne kurz, hinten lang – oder wie Seljaas sagt: "Business in the front, party in the back." Frei übersetzt: vorne seriös, hinten lässig.

Seljaas freute sich über seine Doppelgänger

Damit fällt der US-Amerikaner auf. Beim Auswärtsspiel am vergangenen Samstag in Heidelberg, das mit dem 11. November passenderweise auf den Beginn der Faschingszeit fiel, planten die "Würzburg Youngstars" eine besondere Aktion: 40 Vokuhila-Perücken und Schnauzbärte brachten sie mit zum Spiel und verteilten diese gegen eine Spende im Fanblock. "Das kam sehr gut an", berichtet Martina Bachmann aus dem Fanklub-Vorstand.

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"Während des Spiels ist es mir gar nicht aufgefallen, weil die Fans so weit oben standen", gesteht Seljaas, der sich später, als es ihm aufgefallen war, aber sehr über diese Aktion freute und nach dem Spiel auch für ein Foto mit seinen Doppelgängerinnen und Doppelgängern posierte. Es ist nicht das erste Mal, dass Seljaas wegen seiner Frisur im Mittelpunkt des Interesses steht. Die Basketball-Fachzeitschrift "Big" beschäftigte sich schon mit dem in Salt Lake City geborenen Mormonen und die "Bild" betitelte Seljaas als "Vokuhila-Star" mit der "fiesesten Friese" in der BBL.

Die Frisur gefiel nicht allen

Schon zu College-Zeiten ließ sich Seljaas den "Mullet", die amerikanische Version des Vokuhilas, schneiden, und "weil der Schnauzer gut dazu passt, habe ich auch den stehenlassen", erklärt der 26-Jährige. Weil Seljaas' neues Aussehen bei Freunden und Familie nicht so recht angekommen sei, sagt er, habe er es beibehalten, um sie damit etwas zu provozieren. Anders in Würzburg, wo er mit dem Retro-Look zum Publikumsliebling wurde.

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Wenn man tiefer gräbt im sozialen Netzwerk Instagram, findet man weitere witzige Aktionen unter dem Schlagwort #zacthemulletman. Auf der Seite @seasonsisters gibt es zwei Würzburger Anhängerinnen, die sich T-Shirts mit Seljaas' Rückennummer eins und dem Konterfei des US-Amerikaners bedruckt haben. Auch seine zwei Kinder Björn und Royce haben bereits Exemplare davon bekommen. Aber auch das ist nicht die erste Aktion dieser Art.

Auch die Kinder tragen seine Frisur

Wie Seljaas berichtet, gab es bereits zu seiner Zeit an der Brigham Young University, eine Schule in Utah, die fast ausschließlich Mormonen besuchen, T-Shirts mit seinem Gesicht darauf. "Alle hatten welche, aber ich durfte sie als Basketball spielender Student nicht annehmen", erzählt er. Als College-Athlet dürfe man nach den strengen Regeln des Nationalen College-Verbands NCAA weder Geld noch Sachleistungen annehmen. "Meine ganzen Freunde und Familie hatten diese T-Shirts, nur ich wollte nicht dafür bezahlen", erinnert sich Seljaas.

"Es stört mich nicht, dass die Leute mehr über mein Aussehen als über mein Spiel reden", sagt er. So könne er sich auf das konzentrieren, wozu er hier sei: Basketball spielen. Ob er auf diesem Weg den Bekanntheitsgrad der eingangs aufgezählten Schnauzbart-Träger erlangt, bleibt offen. Viel wichtiger sei es ihm als Familienmensch, dass seine Kinder Björn und Royce stolz auf ihn seien. Davon ist auszugehen, denn die beiden sind bei allen Heimspielen vor Ort und tragen, obwohl strohblond, schon die gleiche Frisur wie ihr Vater – zumindest die nächste Jahre aber noch ohne Schnauzer.

 
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