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Basketball: Bundesliga
Würzburg Baskets: Das Ende der Leidenszeit für Julius Böhmer
Neun Monate setzte eine hartnäckige Schambeinentzündung den Würzburger außer Gefecht. Gegen Bamberg feierte das Eigengewächs der Würzburg Baskets sein umjubeltes Comeback.
Julius Böhmer gab im Derby gegen Bamberg sein Comeback.
Foto: Julien Becker | Julius Böhmer gab im Derby gegen Bamberg sein Comeback.
Stefan Mantel
 |  aktualisiert: 18.02.2024 02:44 Uhr

Es gibt vermutlich undankbarere Momente, um sein Comeback zu feiern. Als Julius Böhmer am vergangenen Freitag im Franken-Derby gegen die Bamberg Baskets nach langer Verletzungspause erstmals wieder das Parkett der mit 3140 Zuschauerinnen und Zuschauern ausverkauften tectake-Arena betreten durfte, hatten ihn die Anhänger der Würzburger Erstliga-Korbjäger mit stehenden Ovationen lautstark willkommen geheißen.

Die Partie war da beim Stand von 89:53 längst entschieden, das Baskets-Eigengewächs konnte ohne großen Druck wieder die Bundesliga-Atmosphäre aufsaugen und genießen. "Es ist ein super Gefühl, ich kann es eigentlich immer noch gar nicht beschreiben. Es ist einfach großartig, wieder auf dem Feld zu stehen. Es war ein richtiges Basketball-Fest, die Stimmung war einfach nur geil", blickt der 22-Jährige auf den 104:65-Kantersieg gegen die Oberfranken zurück. "Ich freue mich einfach für ihn. Julius hat hart dafür gearbeitet. Ich bin mir sicher, dass er uns in dieser Saison noch wichtige Impulse geben kann", sagt Baskets-Chefcoach Sasa Filipovski, der mit dem Rückkehrer nun zusätzliche Optionen in der bisher eher kurzen Team-Rotation, gerade auf den deutschen Positionen, hat.

Neun Monate hatte eine hartnäckige Schambeinentzündung Böhmer außer Gefecht gesetzt und zum Zuschauen gezwungen. "Das Problem ist, dass man bei dieser Verletzung nicht sagen kann, wie lange der Heilungsprozess dauert. Ich habe letzte Saison wieder zu früh angefangen und musste zudem an der Stabilität und Mobilität des Bewegungsapparats arbeiten", blickt der gebürtige Würzburger auf das letzte dreiviertel Jahr zurück, das nicht immer einfach für ihn gewesen war: "Klar gab es Zeitpunkte, an denen es mal schwierig war und man gezweifelt hat. Aber mit dem Ziel vor Augen, wieder zurückzukommen, hat sich das schnell wieder gelegt."

Vor gut zwei Wochen kehrte der 1,93 Meter große Guard vollständig ins Mannschaftstraining der Baskets zurück, probte vorletztes Wochenende im Farmteam in den Regionalliga-Play-offs gegen Ansbach erstmals wieder den Ernstfall auf dem Court. Gegen Bamberg durfte Böhmer dann die letzten 6:05 Minuten der Begegnung ran. Vier Punkte, ein Ballgewinn und der Assist auf Collin Welp, der per Dreier die 100-Punkte-Marke übertraf, waren die durchaus beachtliche Ausbeute. Fast schien es, als wäre Böhm nie weg gewesen. "Es hat alles gut geklappt, auch wenn ich sicher noch nicht ganz die nötige Form habe und gleich in der ersten Defensiv-Aktion einen Fehler gemacht habe. Aber bei dem Spielstand war das verkraftbar", sagt Böhmer und lacht. Viel wichtiger: Die Verletzung bereitet keine Probleme mehr, "ich bin voll belastbar."

Für die restliche Saison hat sich Böhmer klare Ziele gesetzt: "Ich möchte gerne in die Play-offs. Klar wäre das in erster Linie ein Teamerfolg, aber auch für mich persönlich wäre es etwas Besonders. Und natürlich gesund bleiben. Das ist das Wichtigste."

Nächster Gegner Ludwigsburg

Es geht eng zu in der Tabelle der Basketball-Bundesliga. Nach Siegen sind die auf Rang vier liegenden Würzburger (26:12 Punkte) gleichauf mit dem Achten Bonn (26:16). Dazwischen mit 26:14 Zählern rangieren die MHP Riesen Ludwigsburg, die damit an diesem Mittwoch (20 Uhr, MHP Arena) als Fünfter die Würzburger zum direkten Verfolger-Duell empfangen. Die Schwaben definieren sich wie all die Jahre über ihre physische und defensiv-orientierte Spielweise, die den Baskets im Hinspiel am 6. Oktober überhaupt nicht geschmeckt hatte.
Mit 60:78 zogen die Würzburger am zweiten Spieltag in heimischer Halle den Kürzeren. Weniger Punkte erzielten die Baskets in keiner anderen Liga-Partie. "Das ist lange her, wir haben uns als Team weiterentwickelt und wissen, was uns erwartet. Zudem nehmen wir das Selbstbewusstsein des Derby-Siegs gegen Bamberg mit", blickt Julius Böhmer dem Aufeinandertreffen mit breiter Brust entgegen. Mitentscheidend für den Spielausgang dürfte werden, wessen Guards der Partie ihren Stempel aufdrücken können.
Mit Jayvon Graves (15,3 Punkte/4,1 Assists pro Partie), Desure Bui (12,3/5,8) und Silas Melson (11,4/2,1) verfügen die Ludwigsburger wie die Würzburger mit Otis Livingston II (19,6/5,4), Isaiah Washington (13,0/2,9) und Darius Perry (9,7/1,8) über ein starkes US-Trio auf den kleinen Positionen.
Quelle: sam
 
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