Handball, Zweite Bundesliga Männer
Wölfe Würzburg – HSG Konstanz
(Freitag, 19.30 Uhr, tectake Arena)
Kellerduell in der Zweiten Handball-Bundesliga: Mit Rückenwind von einem halben Erfolgserlebnis nach zuvor sieben Niederlagen empfängt Schlusslicht Wölfe Würzburg (19. Platz/9:45 Punkte) am Freitagabend im dritten Heimspiel in Serie den Tabellen-Drittletzten HSG Konstanz (17./14:42).
Ein halbes Erfolgserlebnis deswegen, weil das 32:32-Unentschieden am vergangenen Sonntag gegen TuS N-Lübbecke zwar ein unerwarteter Punktgewinn war, aufgrund des Spielverlaufs aber auch ein unnötiger Punktverlust. Denn die Würzburger Wölfe hatten bis zwei Minuten vor Schluss durchgehend geführt, zwölf Minuten vorher sogar noch mit sieben Toren.
Trainer Julian Thomann hatte nach der Partie gesagt: "Heute hat man gesehen, wie wir ohne Druck spielen, und am Ende, wie wir mit Druck spielen. Sobald wir Druck verspüren, machen wir unfassbar viele Fehler." Die Fehler passierten wie schon in vielen Spielen in entscheidenden Phasen gegen Ende, "in denen wir müde sind, weil die Breite des Kaders einfach nicht reicht".
Wölfe Würzburg erhalten Lizenz für die kommende Saison
Dazu kommt bei manchen Akteuren immer noch, so ist nachvollziehbar aus Gesprächen herauszuhören, noch ein weiterer Druck: der persönliche, wie und wo es für den Einzelnen sportlich nach der Runde weitergeht. Diese Ungewissheit schlägt merklich aufs Gemüt und zerrt an den Nerven. "Dadurch, dass der neue Kader immer mehr steht, erhoffe ich mir, dass in den letzten Spielen wieder mehr Ruhe einkehrt", sagt Thomann. Zehn Spiele stehen noch aus.
Als Klub haben die Würzburger am Mittwoch wie alle 37 Erst- und Zweitligisten von der Handball-Bundesliga (HBL) erneut die Lizenz für die nächste Saison erhalten, teilweise mit Auflagen und freilich unter Vorbehalt der sportlichen Qualifikation. Diese dürften die Wölfe mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit jedoch aufgrund des mutmaßlichen Abstiegs nicht schaffen.
Wölfe treffen auf künftige Kollegen
Auch die HSG Konstanz, Sieger im Hinspiel (32:29), ist der dritten Liga näher als der zweiten, wenngleich der Aufsteiger mit fünf Punkten mehr als noch etwas reellere Chancen auf den Klassenerhalt hat. "Eigentlich haben beide Mannschaften geringen Druck", meint Julian Thomann. "Wir treffen auf einen Gegner auf Augenhöhe und wollen über konstante 60 Minuten endlich zeigen, dass wir auch ein Team aus dem unteren Drittel schlagen können."
Für den 31-Jährigen kommt es erneut zum Bruderduell mit seinem eineiigen Zwilling Gregor. Der eine Minute jüngere Trainer der Würzburger und der Rechtsaußen der Konstanzer werden in der nächsten Saison in ihre schwäbische Heimat zurückkehren und zusammen für den Württembergligisten HSG Albstadt spielen.
Zudem treffen die Wölfe auf künftigen Kollegen: Torwart Moritz Ebert und Spielmacher Joel Mauch wechseln im Sommer im Doppelpack von Südbaden nach Unterfranken.