So nah dürfte Joshua Obiesie seinem Traum von der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA noch nie gewesen sein. Der gebürtige Münchner, der im Dezember 2018 im Trikot der heutigen Würzburg Baskets sein Bundesliga-Debüt feierte, unterschrieb bei den Houston Rockets einen Trainingscamp-Vertrag für zehn Tage. Damit erhält der 23-jährige Basketballer die Möglichkeit, sich für einen NBA-Kontrakt bei den Texanern zu empfehlen, der ihm das Mindestgehalt von knapp über einer Millionen Dollar garantieren würde.
Der 1,98 Meter große Guard gilt seit Jugendtagen als großes Talent, debütierte im März 2019 nach nur fünf Erstliga-Spielen für Würzburg in der Nationalmannschaft und meldete sich kurz darauf für den NBA-Draft an. Bei der alljährlichen Spieler-Auswahl wurde Obiesie allerdings nicht berücksichtigt – eine herbe Enttäuschung, wie er später eingestand.
Und eine, die seine Karriere ins Stocken brachte. Nach zwei weiteren Spielzeiten in Würzburg mit stagnierenden Leistungen wechselte er 2021 zum FC Bayern München. In seiner Heimatstadt kam Obiesie beim Euroleague-Team allerdings kaum zum Zug, wagte vergangenes Jahr in Frankfurt einen Neuanfang.
Mit den Skyliners stieg Obiesie zwar ab, spielte aber statistisch gesehen die beste Saison seiner Karriere – die nun möglicherweise eine Fortsetzung in den USA findet. Sollte es mit einem NBA-Vertrag nichts werden, könnte Obiesie für das Farm-Team der Rockets, die Rio Grande Valley Vipers, in der G-League, der Entwicklungsliga unterhalb der NBA, auflaufen.