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Basketball: Bundesliga
Joshua Obiesie trifft mit Frankfurt auf die Würzburg Baskets: Das Talent mit NBA-Träumen will seine Karriere retten
Beim Tabellenletzten der Basketball-Bundesliga zeigt Joshua Obiesie starke Leistungen. Warum solche Vorstellungen in Würzburg nie gelangen und welche Ziele der 22-Jährige noch immer hat.
Joshua Obiesie (beim Korbleger), hier noch im Trikot der Würzburger gegen Frankfurt, kehrt am Freitag als Frankfurter nach Würzburg zurück.
Foto: Heiko Becker | Joshua Obiesie (beim Korbleger), hier noch im Trikot der Würzburger gegen Frankfurt, kehrt am Freitag als Frankfurter nach Würzburg zurück.
Tim Eisenberger
 |  aktualisiert: 08.02.2024 14:00 Uhr

Es war der zweite Weihnachtsfeiertag im Jahr 2018. Joshua Obiesie absolvierte nach einigen Spielen im FIBA Eurocup auch endlich sein erstes BBL-Spiel für die Würzburg Baskets. Ausgerechnet in seiner Heimatstadt München gegen den amtierenden deutschen Meister FC Bayern. Zwölf Punkte steuerte der damals 18-Jährige bei seinem Bundesliga-Debüt bei. Fast 23 Minuten hatte Trainer Denis Wucherer den damals hochgepriesenen Youngster aufs Feld geschickt.

In zwei Jahren sei Obiesie in der NBA, der besten Liga der Welt, hieß es damals unter anderem von Wucherer und Obiesies Förderer Robert Scheinberg, dem Leiter und Trainer der Münchner Academy, in der Obiesie ausgebildet worden war. Auch deshalb stellte diese Redaktion Vergleiche mit Dirk Nowitzki an, der, wie Obiesie, von einem Coach individuell stark gefördert wurde. 

Obiesie brachte es in Würzburg nie richtig aufs Feld

Heute lässt sich sagen: Es kam anders, als viele erwartet hatten. Und erhofft hatten. "Am Anfang hat es sofort gezündet", erinnert sich Obiesie an seine ersten Spiele. Aber es sollte lange dauern, bis der Combo-Guard, wie im Basketball die Kombination aus Aufbauspieler und Shooting Guard genannt wird, erneut so "zünden" würde. Und konstant brachte es der Münchner in Würzburg nie wirklich aufs Parkett.

So folgte nach zweieinhalb eher zähen Jahren der Abschied aus Würzburg. Obiesie ging zurück nach München, wo er hauptsächlich im Training mitspielen durfte. "Ich habe dort vor allem defensiv sehr viel gelernt", berichtet er über die Zeit mit Bayern Münchens italienischem immer brodelnden Trainer-Vulkan Andrea Trinchieri.

Weiterhin Kontakt zu Hunt und Hoffmann

An seine Zeit in Würzburg hat Obiesie also nicht die besten Erinnerungen – trotzdem stand im Sommer auch kurzzeitig eine Rückkehr im Raum, bestätigt der inzwischen 22-Jährige. In Würzburg habe sich viel geändert, weshalb die Domstadt wieder eine ernsthafte Option für ihn gewesen sei. Ohne es zu sagen, meint er damit natürlich den Trainerwechsel vor einem Jahr, als die Baskets Wucherer herauswarfen und Sasa Filipovski verpflichteten. Und die Baskets wieder in die Spur kamen.

An diesem Freitag, 9. Dezember, kehrt Obiesie nun als Leistungsträger der Fraport Skyliners Frankfurt zurück in die tectake-Arena und trifft dort auch auf alte Weggefährten wie Felix Hoffmann und Cameron Hunt. "Felix hat mir zum Wechsel nach Frankfurt gratuliert, mit Cam bin ich noch immer in einer WhatsApp-Gruppe", sagt Obiesie. Der Wechsel wirkte zwar wie ein Rückschritt – er könnte aber die Karriere des (womöglich ehemaligen) Ausnahmetalents retten, zumindest befördern.

Obiesies NBA-Traum lebt weiter

Denn in Frankfurt ist der Teilzeit-Nationalspieler (immer dann wird er eingeladen, wenn die Euroleague- und NBA-Spieler nicht zur Verfügung stehen) in dieser Saison aufgeblüht. In fünf der acht Bundesliga-Partien punktete er zweistellig, fast elf Zähler sind es pro Spiel. Frankfurts neuer Coach Geert Hammink lässt Obiesie 23 Minuten pro Spiel aufs Parkett und schenkt ihm viel Verantwortung. "Ich darf einfach machen, und er gibt mir Selbstvertrauen", beschreibt Obiesie die aktuelle Situation. Dabei ganz wichtig: Obiesie hat viel den Ball in der Hand. Eine Rolle, die ihm deutlich mehr liegt als die des Passempfängers zum Schluss eines Angriffs, wie er sie in Würzburg häufig hatte.

Seinen Traum von der NBA habe er noch nicht aufgegeben, aber auch die Euroleague sei nun ein Karriereziel, sagt er. Als Vorbild sieht er dabei auch den ehemaligen Berliner Oscar da Silva, der jetzt beim großen FC Barcelona spielt. Da Silva entwuchs wie Obiesie der Internationalen Basketball Akademie München (IBAM), ist allerdings zwei Jahre älter als der frühere Würzburger. 

Einen Tipp für die Partie am Freitag möchte Obiesie nicht abgeben. Früher hätte er möglicherweise optimistisch einen Sieg versprochen. Heute weiß auch er, dass Frankfurt mit nur einem Sieg und zuletzt vier Niederlagen in Folge der Underdog ist. Joshua Obiesie scheint ruhiger, erfahrener und selbstreflektierter geworden zu sein. Das könnte ihm helfen.

Würzburg Baskets – Fraport Skyliners

Am Freitagabend um 19 Uhr empfängt der Tabellenzwölfte Würzburg Baskets den Achtzehnten Frankfurt in der Würzburger tectake-Arena. Zum ersten Mal in dieser Saison gehen die Unterfranken zumindest auf dem Papier als Favorit in eine Partie. Trotzdem warnt Trainer Sasa Filipovski: "Es ist mir egal, was auf dem Papier steht. Sie haben sechs ausländische Spieler und sind deshalb ein gefährlicher Gegner."
Bei den Gästen aus Hessen war bisher der Litauer Martinas Geben der beste Punktesammler. Der ehemalige Bamberger nutzte jedoch seine Option und verließ die Frankfurter Ende November. Stattdessen haben die Skyliners mit Marcus Lewis einen erfahrenen Amerikaner für den Flügel verpflichtet. Eine mögliche Neuverpflichtung der Würzburger hat sich dagegen zerschlagen, denn die Chemnitz 99ers haben Jason George, den Youngster von Bayern München, für eineinhalb Jahre ausgeliehen.
Quelle: tei
 
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  • E. W.
    Liebe Main Post,
    traurig 😢 wie wenig Raum wiedereinmal dem eigenen Team in der Berichterstattung vor dem Spiel eingeräumt wird.
    Statt dessen ein großer Bericht über einen Spieler der hier an seiner eigenen Selbstüberschätzung gescheitert ist.
    Meine Geduld und mein Abo nähern sich dem Ende.
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  • M. B.
    sehe ich anders, der Bericht über Joshua ist wirklich sehr gut gelungen. Schön zu lesen, dass sich Joshua in Frankfurt wohl fühlt und wie er sich entwickelt. Ich wünsche Joshua weiterhin viel Glück bei seiner weiteren Laufbahn im Profisport und ein gutes Spiel gegen Würzburg.
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  • H. S.
    Würzburg soll und muss gewinnen, also kein gutes Spiel für Obiesie.
    Soll so spielen wie in würzburg, also viele turnovers.
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  • E. W.
    Wäre der Artikel in der Frankfurter Rundschau oder im Münchner Merkur erschienen würde ich vollstens zustimmen. In der Regionalzeitung sollte es doch eher um die regionalen Spiele und Mannschaften gehen.
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