Keine Frage: Der Auftritt von Douglas beim 3:2-Sieg der Würzburger Kickers gegen den Hamburger SV war der beste, den der 1,92 Meter große Hüne bislang im Rothosen-Trikot hatte. "Sehr, sehr stark", fand hinterher auch Trainer Bernhard Trares die Leistung des Verteidigers. "Wir sind froh, dass er seine Form findet und uns inzwischen wirklich helfen kann." Das tat er gegen den Spitzenreiter der Zweiten Fußball-Bundesliga mit einer fehlerfreien Vorstellung gegen Toptorjäger Simon Terodde, der keinen Stich machte - und seinem Tor zum 2:0 in der 30. Minute, als er den Ball aus dem Rückraum in die gegnerischen Maschen jagte.
Ein solch beeindruckendes Spiel hatte der Abwehrspieler für die Würzburger bis dahin noch nicht gezeigt. Dass Douglas Franco Teixeira, so der komplette Name des Brasilianers, vor allem zu Beginn dieser Zweitliga-Saison Defizite aufzuholen hatte, war offensichtlich. Etwa dreieinhalb Jahre war das letzte Pflichtspiel des 33-Jährigen her, ehe er im August vergangenen Jahres an den Dallenberg gewechselt war. Weil er in Diensten seines Ex-Klubs Sporting Lissabon ein auf der Dopingliste stehendes Mittel zur Gewichtsreduktion eingenommen hatte, wurde er gesperrt.
Dass hinter dem körperlichen Zustand eines so lange inaktiven Spielers ein großes Fragezeichen steht, ist klar. Nirgends waren die Rückstände deutlicher als beim Thema Geschwindigkeit. Szenen wie in Fürth, als Robin Luca Kehr den Brasilianer einfach stehen ließ, legten das schonungslos offen. Szenen, in denen Douglas nicht zweitligatauglich schien.
Vier Spiele in Folge hieß das Innenverteidiger-Paar der Kickers nun Douglas und Christian Strohdiek. "Die Abstimmung zwischen uns wird immer besser", sagte Strohdiek. "Ich freue mich für ihn. Dass er da eiskalt in Stürmermanier abschließt, tut ihm und uns gut." Mit 33 Jahren wird Douglas auch künftig keine Gazelle werden. Die Vorstellung gegen den HSV zeigt aber: Bleibt er von Laufduellen verschont, kann der Brasilianer eine echte Verstärkung in der Abwehr der Rothosen sein.