
Der Würzburger FV hat sich am Mittwochabend – am selben Tag, als die Verantwortlichen die Trennung von Trainer Berthold Göbel bekannt gaben – beim Landesligisten TSV Nürnberg-Buch im Toto-Pokal auf Landesebene mit 1:0 (0:0) durchgesetzt. Das entscheidende Tor erzielte Würzburgs Angreifer Emir Bas kurz nach dem Seitenwechsel (48.).
"Der Sieg war nicht unverdient. Wir haben eine andere Körpersprache gezeigt, als im vorherigen Ligaspiel gegen Neumarkt. Natürlich gehört im Pokal auch etwas Spielglück dazu. Wir hatten zwar mehr Ballbesitz, aber die besseren Chancen hatte der Gegner", berichtete Marco Scheder, der den Fußball-Bayernligisten interimsweise übernommen hat.
Spielpraxis für Reservisten
Das Pokalspiel nutzte er, um Spielern, die in der Liga bislang wenig oder kaum zum Einsatz gekommen waren, Spielpraxis zu ermöglichen: Maximilian Humpenöder stand im Tor, Mamadou Bah sowie Julian Wild in der Anfangself und Luckenson Schumacher war ebenfalls erstmals von Beginn an dabei. Zudem kehrte Moritz Lotzen nach längerer Verletzungspause für eine Viertelstunde aufs Feld zurück.
Bereits am Donnerstag loste der Bayerische Fußball Verband die zweite Runde im landesweiten Toto-Pokal aus: Für den Würzburger FV geht's in dieser zum Nordwest-Landesligisten Alemannia Haibach. "Es gibt schönere Lose", sagte Scheder in einer ersten Reaktion zu der Aufgabe, die die Mannschaft wohl am Mittwoch, 25. August, erwartet.
An diesem Samstag steht den Zellerauern in der Liga ein Auswärtsspiel bei Eintracht Bamberg bevor (Anstoß um 14 Uhr). "Sie haben zwei, drei junge Spieler vorne drin, die sich die Tore bislang untereinander aufteilen", weiß Scheder. Die Bamberger hätten "eine sehr starke Offensive" und seien "schon letztes Jahr spielerisch sehr gut" gewesen. Scheder erwartet, dass sie sich unter ihrem neuen Trainer Julian Kolbeck noch mal verbessert hätten.
Weitaus mehr als auf die Violetten wollen die Blauen jedoch auf sich selbst schauen: "Wir befinden uns in einer Phase, in der wir uns stabilisieren müssen, um Ruhe und Sicherheit zu bekommen."
Erste Gespräche geführt
Eine Einschätzung teilt Scheder mit seinem Vorgänger: "Wenn wir unsere Leistung abrufen, ist für uns in jedem Spieler etwas möglich." Der 44-Jährige wird "bis auf Weiteres" als Sportvorstand sowie als Interimstrainer beim WFV tätig sein. Das bedeutet: "Wir müssen weder heute noch morgen einen neuen Trainer haben, aber es wird mittelfristig definitiv einen neuen Trainer geben."
Zwar räumt er ein, dass es schwieriger sei, während der laufenden Runde einen Trainer zu finden, doch "jeder hat ein paar Namen im Kopf", die er kontaktieren würde, wenn es nötig sei. So räumt er ein, dass "das eine oder andere Gespräch" mit potenziellen Kandidaten bereits stattgefunden habe, "ohne einen Namen zu kommentieren".