Vier der letzten fünf Partien haben die Niners aus Chemnitz gewonnen, insgesamt schon 19 ihrer 29 Partien. Gegen die beiden Branchenriesen der Basketball-Bundesliga Bayern München (in Liga und Pokal) und Alba Berlin konnten die Sachsen ihre Heimspiele gewinnen, insgesamt sind es in der Messehalle zwölf Siege bei 16 Spielen. Das Team von Rodrigo Pastore spielt eine hervorragende Saison und steht aktuell auf Rang sechs. In den Play-offs könnten also wieder die Bayern oder Alba auf Chemnitz warten. "Ich kann sie nur mit Lob überschütten", sagt Würzburgs Coach Sasa Filipovski.
Nur eine Partie passt so gar nicht rein in die Leistungen der vergangenen Wochen. Mit 81:71 besiegte s.Oliver Würzburg die Niners am 3. April im Hinspiel. Es war der vierte Sieg in Folge für Würzburg, mittlerweile sind es deren sieben. Am Mittwoch um 19 Uhr kommt es nun zum Rückspiel, es ist ein Nachholspiel aus dem Januar, in der Chemnitzer Messehalle. Allerdings sind die Vorzeichen für die Würzburger dieses Mal etwas schlechter. Denn mit Desi Rodriguez und Felix Hoffmann fallen der beste Punktesammler und der Kapitän aus. "Es gibt verschiedene Optionen den Ausfall von Desi zu kompensieren", sagte Filipovski im Gespräch mit dieser Redaktion.
Würzburgs Coach nennt die Alternativen
Natürlich wird Craig Moller, der auch in der normalen Rotation meist für Rodriguez aufs Feld kommt, mehr Einsatzzeit bekommen. Am Samstag in Gießen spielte Moller nach der Verletzung des US-Amerikaners Mitte des dritten Viertels durch. Und nach einer etwas unglücklichen ersten Halbzeit ohne Punkte, gehörte er am Ende mit 13 Zählern und acht Rebounds zu den besten Würzburgern. "Desi Rodriguez und Craig Moller sind sehr unterschiedliche Spieler", beschreibt Filipovski seine zwei Vierer. Rodriguez Stärken seien mehr im Eins gegen Eins und dem Spiel aus der Mitteldistanz, Moller dagegen könne auch von ganz draußen werfen und spiele viel mit dem Gesicht zum Korb. "Desi ist mehr ein Vulkan, Craig trifft dafür sehr schlaue Entscheidungen", fügt der Würzburger Coach hinzu. Für einen ausgewogenen Kader bräuchte man aber beide Spielertypen.
Außerdem wird Filipovski gegen Chemnitz auch mal die Kombination Stanic/Abu auf den großen Positionen ausprobieren, also mit zwei traditionellen Centerspielern agieren und so die knapp 22 Minuten Spielzeit, die durch Rodriguez' Ausfall frei werden, kompensieren. "Vielleicht ist auch William Buford eine Option auf der Vier", fügte der slowenische Baskets-Coach noch hinzu. Der US-Amerikaner zeigte zuletzt, wie wichtig er ist. Gegen Gießen erzielten die Unterfranken mit ihm auf dem Feld 22 Punkte mehr als der Gegner, in der Zeit, als Buford auf der Bank war, waren sie neun Punkte schlechter als Gießen.
Baskets interessieren sich für Isiaha Mike
Weil neben Rodriguez aber auch Felix Hoffmann ausfällt, wird wohl auch Alex King wieder auf dem Feld zu sehen sein. Der Routinier sei bereit und wird helfen gegen die mobile Chemnitzer Centerriege. Dazu zählt beispielsweise Darion Atkins. Der einst in Bamberg aussortierte US-Amerikaner ist im ausgeglichenen Chemnitzer Team mit 12,4 Zählern der beste Punktesammler. Auf den großen Positionen ist auch Isiaha Mike zu Hause. Der 24-jährige Kanadier, der die Chemnitzer im Hinspiel mit zehn Punkten im Schlussviertel nochmal in Schlagdistanz brachte, hat auch schon das Interesse der Baskets geweckt und könnte der Nachfolger von Desi Rodriguez werden, falls die Würzburger ihren Spieleretat noch erhöhen können.
Mit einem Sieg gegen Würzburg und einer Niederlage der Crailsheimer am Mittwochabend gegen Alba Berlin könnten die Niners die erste Play-off-Teilnahme und damit auch den größten Erfolg der Vereinsgeschichte klar machen. Wie der BBL-Homepage richtig zu entnehmen ist, haben auch die Würzburger noch theoretische Chancen auf die Play-offs. Bei noch fünf ausstehenden Spielen und vier Siegen Rückstand auf Rang acht ist eine Teilnahme an der Endrunde allerdings äußerst unrealistisch.
Sehr schade, weil er gut ins Team gepasst hat und auch sehr variabel und beständig spielt.