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Fußball
Wer führt den WFV in die Zukunft?
Manuel Matterstock, Roland Metz oder doch jemand ganz anderes – wer wird neuer Vorsitzender beim Fußball-Bayernligisten?
2018 war kein leichtes Jahr für die Fans des Würzburger Fußballvereins.
Foto: Heiko Becker | 2018 war kein leichtes Jahr für die Fans des Würzburger Fußballvereins.
Carolin Münzel
 |  aktualisiert: 07.04.2020 10:34 Uhr

Es ist fast auf den Tag genau drei Monate her, da zwang die Mannschaft des Fußball-Bayernligisten Würzburger FV ihren Vorsitzenden Manuel Matterstock zum Rücktritt. Die Spieler trauten dem Polizeibeamten nicht zu, den Verein, der damals – Anfang November – kurz vor der Insolvenzstand, wieder in ruhigere Fahrwasser zu bringen. Mit Matterstock ging der "Vorstand Marketing" Matthias Zink. 

Bereits einen Monat vor Matterstock und Zink war Finanzvorstand Michael Hemmerich zurückgetreten. Die Wahl von dessen Nachfolger Peter Büttner sowie von Jürgen Roos, der den lange Zeit unbesetzten Posten des "Vorstand Sport" übernehmen sollte, war aufgrund eines formalen Fehlers bei der Einladung zur Mitgliederversammlung nicht gültig. So verblieben vom im Oktober 2017 gewählten fünfköpfigen Team im Herbst 2018 nur noch die Vorstandsmitglieder Oliver Heilmann (Jugend) und Harald Breunig (Liegenschaften). 

Der im Oktober 2017 gewählte Vorstand des Würzburger FV: (von links) Oliver Heilmann, Herbert Breunig, Matthias Zink, Manuel Matterstock und Michael Hemmerich.
Foto: Carolin Münzel | Der im Oktober 2017 gewählte Vorstand des Würzburger FV: (von links) Oliver Heilmann, Herbert Breunig, Matthias Zink, Manuel Matterstock und Michael Hemmerich.

Nach Matterstocks Rücktritt am 16. November 2018  hatte der WFV laut Vereinssatzung drei Monate Zeit, von den Mitgliedern einen neuen Vorstand wählen zu lassen.  Mit dem Termin für die Mitgliederversammlung an diesem Donnerstag, 14. Februar 2019, haben die Verantwortlichen diese Frist nahezu komplett ausgereizt.

Medienvertreter nicht eingeladen

Medien sind – anders als es bisher üblich war –  nicht zu der Versammlung eingeladen. "Es gibt viele Ängste und Gerüchte, Forderungen und Spekulationen – das wollen wir erst einmal alles intern klären", sagt Roland Metz, der momentan zwar kein offizielles Amt hat, aber nach wie vor sehr eng im Verein verankert ist: "Ich hoffe, dass dann nicht rumgedruckst wird und jeder sagt, was er zu sagen hat."

Zu den wohl heißesten Gerüchten, die dieser Tage kursieren, gehört jenes, dass Matterstock erneut für das Amt des WFV-Vorsitzenden kandidieren will. "Davon weiß ich nichts", sagt Metz. Matterstock erklärt auf Nachfrage: "Kein Kommentar."

Laut Recherchen dieser Redaktion soll es allerdings ein Team geben, das künftig die Geschicke des Vereins leiten will: Neben Oliver Heilmann sollen das Jürgen Roos, Peter Büttner sowie die momentanen Wirtschafts- und Verwaltungsrat-Mitglieder Uwe Lehmann, Gerald Rudolph und Metz sein, der bis 2017 bereits als "Vorstand Finanzen" im Amt war und als heißester Kandidat für den Posten des Vorsitzenden gehandelt wird.

Diskussion über eine Umlage

Darüber hinaus gibt es zwei Punkte auf der Tagesordnung, die die Gemüter zusätzlich erhitzen dürften. Zum einen soll über eine Umlage für den finanziell nach wie vor klammen Verein gesprochen werden. Bei der letzten WFV-Versammlung im Dezember 2018 wies der Würzburger Anwalt Alexander Stahl, der bei der Abwendung der drohenden Insolvenz geholfen hatte, ausdrücklich darauf hin, dass der Klub zwar momentan liquide, es aber unabdingbar sei, Kosten zu reduzieren. Mit einer Umlage will der WFV nun erst einmal zumindest die Einnahmen erhöhen.

Wird der Vorstand diesmal entlastet?

Noch brisanter dürften die Wirren um Zahlungen an den Sportartikel-Hersteller"Uhlsport" sein. Der Vorstand war bei der letztenMitgliederversammlung im Dezember 2018 für das vergangene Jahr nicht entlastet worden, weil unklar blieb, warum  an den neuen Ausrüster neben den vertraglich vereinbarten Summen rund 18 000 Euro flossen. Der Ausrüstervertrag, der dem Wirtschafts- und Verwaltungsrat nicht vorgelegt worden war, obwohl dies laut Satzung notwendig ist, sieht vor, dass der WFV jährlich für einen bestimmten Betrag Ware abnimmt. Warum darüber hinaus 18 000 Euro gezahlt wurden, habe sich auf die Schnelle nicht klären lassen, hatte Stahl im Dezember gesagt – und eine Klärung bis zur nächsten Versammlung versprochen. Also bis zu diesem Donnerstag.

"Wir gehen davon aus, diesmal alles auf- und erklären zu können", sagt Metz. Alle Beteiligten – darunter die ehemaligen Vorstandsmitglieder Matterstock und Zink – hätten an der Aufklärung mitgewirkt. 

 
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