An diesem Samstag, 9. April, um 17 Uhr empfängt der TSV Großbardorf den FV Würzburg 04. Im Unterfrankenderby treffen die zwei "Bayernliga-Dinos", also die dienstältesten Teams dieser Liga, aufeinander: die "Grabfeld-Gallier" seit 2009, die Zellerauer seit 2010.
Es ist auch das Duell zweier Mittelfeldspieler, die schon zusammen auf dem Platz standen, gar nicht weit voneinander entfernt in Würzburg leben und beide fast gleich alt sind. "Die zwei sind extrem wichtige Spieler für ihre Mannschaften, typische Studenten, die mit der Uni-Mannschaft große Erfolge gefeiert haben", findet Großbardorfs Trainer Andreas Brendler.
Es geht um die Mittelfeldantreiber auf beiden Seiten: Lukas Illig auf Seiten der Gastgeber und Moritz Lotzen bei den Gästen. "Wir kennen uns von der Uni-Mannschaft und natürlich von etlichen Duellen", erzählt Lotzen. Bevor er zum FV kam, spielte die Nummer sechs der Blauen schon mit der zweiten Mannschaft der Würzburger Kickers in der Bayernliga gegen Großbardorf.
Großbardorf fürchtet Lotzen wegen seiner Freistöße
Lotzen, der sein Studium zum Wirtschaftsingenieur abgeschlossen hat und seit Dezember für eine Veitshöchheimer Firma arbeitet, erinnert sich gerne an die bislang letzte Partie bei den Grabfeld-Galliern in der am Ende abgebrochenen Saison 2019/21 . Mit 2:0 gewannen die Nullvierer im August 2019, Lotzen steuerte ein sehenswertes Freistoßtor aus 30 Metern bei. "Für seine Standards ist er in ganz Großbardorf gefürchtet", verrät Illig.
Auch der Großbardorfer Kapitän hat sein Studium inzwischen beendet. Der Lehrer absolviert aktuell sein Referendariat an der Grund- und Mittelschule in Münnerstadt. Er erinnert sich lieber ans Hinspiel. Da siegte Großbardorf mit 2:0 auf der Sepp-Endres-Sportanlage. "Damals hast du mir ordentlich den Knöchel zertreten", beschwert sich Lotzen im gemeinsamen Interview. Es sind die üblichen Frotzeleien zweier Spieler, die sich gut kennen. Ihre Trainer beschreiben beide als ähnliche Typen: "Ähnlich wie Moritz kann auch Lukas sein Team mitreißen", sagt Würzburgs Trainer Harald Funsch.
Als Studenten spielten beide mit der Würzburger Uni in China
Als beide 2019 mit der Würzburger Uni-Mannschaft bei der Studenten-Weltmeisterschaft in China antraten, spielten sie sogar auch nebeneinander, beide im defensiven Mittelfeld. Der Kontakt mit den Teamkollegen von damals sei nie abgebrochen: "Zweimal haben wir uns getroffen und sehen uns immer wieder auf den Plätzen", sagt Illig. Mit Adrian Dußler und Ferdinand Hansel (beide TSV Abtswind), Pascal Jeni und Sebastian Fries (beide TSV Karlburg) und Erik Schnell-Kretschmer (wie Lotzen beim FV 04) spielen einige "Ehemalige" der Uni-Mannschaft in der Bayernliga. "Ich schaue immer auf die Ergebnisse und ob die Jungs gespielt haben", sagt Lotzen.
Lotzen habe "ein super Spielverständnis", findet Illig, dafür lobt Lotzen dessen "Aggressivität und Technik". Doch würden an diesem Samstag, da sind sich beide sicher, die direkten Zweikämpfe wieder leidenschaftlich geführt. Denn: Auf dem engen Platz und bei der mitreißenden Stimmung in Großbardorf erwarten sie ein kampfbetontes Spiel. Und das endet laut Lotzen wieder 2:0 für die Zellerauer. 3:2 für Großbardorf, hält Illig dagegen. Immerhin gestattet er dabei wieder seinem Gegenüber das Anschlusstor per Freistoß.