Eigentlich hatten die Handballer des Bayernligisten DJK Waldbüttelbrunn dieser Tage nach mehrmonatiger Corona-Pause das Mannschaftstraining wieder aufnehmen wollen. Ihr Ziel: Qualifikationsspiele zur Dritten Liga Ende Mai.
Möglich wäre die Teilnahme trotz des geltenden Amateursportverbots, weil der Deutsche Handballbund seine dritten Ligen als professionelle Spielklassen eingestuft hat. Das bedeutet: Mit den Genehmigungen des Landratsamts und des Hallenbetreibers (im Waldbüttelbrunner Fall die Gemeinde) dürfen die viertklassigen Drittliga-Anwärter wieder mit dem Training beginnen, wobei strenge Hygienerichtlinien gelten. Zum Beispiel muss jeder Spieler vor jeder Einheit einen Coronatest machen.
Für den Start des Trainings hatten die Waldbüttelbrunner vom Landratsamt bereits Grünes Licht erhalten. Doch am Montagabend votierte der Gemeinderat mit einer Mehrheit von 8:6 Stimmen dafür, die Ballsporthalle für die Handballer geschlossen zu halten. "Das ist absolut enttäuschend", erklärte DJK-Sportvorstand Winfried Körner, der selbst für die CSU im Gemeinderat sitzt.
Bürgermeister Klaus Schmidt (SPD), dessen Gegenkandidat Körner bei der Kommunalwahl im März 2020 gewesen war, begründet die Entscheidung des Gemeinderats mit den weiter hohen Coronazahlen und ergänzt: "Ich finde es unverantwortlich, dass Deutscher Handballbund und Bayerischer Handball-Verband unter diesen Bedingungen überhaupt Qualifikationsspiele ausrichten." Er würde den Sportlern die Teilnahme gönnen, so Schmidt, doch der Infektionsschutz der Gesamtbevölkerung gehen in diesen Zeiten vor.
Training in Heidingsfeld
Derweil trainiert die Waldbüttelbrunner B-Jugend – ebenfalls mit einer Sondergenehmigung – in Heidingsfeld zur Vorbereitung auf die Qualifikation zur deutschen Meisterschaft, an der mit der DJK Rimpar eine weitere Mannschaft aus der Region teilnimmt. Allerdings ohne das im höherklassigen Handball übliche Harz an den Fingern.
Doch der Verzicht auf den "Klebstoff" ist nach Körners Worten keine Option für das Männerteam der DJK: "Unter diesen Bedingungen wollen die Spieler das nicht, weil das keine adäquate Vorbereitung ist. Wir suchen eine Halle, in der wir mit Harz trainieren dürfen, aber die Chance eine zu finden, ist sehr gering." Will im Umkehrschluss heißen: Dass die DJK-Handballer wirklich an den Drittliga-Qualifikationsspielen teilnehmen, ist derzeit unwahrscheinlich.
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Noch nicht endgültig entschieden ist die Sache mit der Drittliga-Qualifikation beim HSV Bergtheim, aber immerhin ist bereits die erste Hürde genommen: Der Frauen-Bayernligist hat ebenfalls vom Landratsamt die Genehmigung zum Training erhalten. Eine Entscheidung der Gemeinde als Betreiber der Willi-Sauer-Halle steht indes noch aus.