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Heuchelhof
Warum Torjägerin Medina Desic nicht mehr für die Kickers spielt
Beim Neustart der Mannschaft in der Regionalliga wird die 27-Jährige nicht dabei sein. Warum die Nationalspielerin Montenegros über ihr Aus am Heuchelhof enttäuscht ist.
Der Vertrag von Medina Desic beim FC Würzburger Kickers Mädchen- und Frauenfußball ist offenbar zum Saisonende ausgelaufen – und nicht verlängert worden. Für die 27-Jährige ist das Kapitel Würzburg somit beendet. Sie prüft derzeit Angebote aus den Bundesligen und aus dem Ausland.
Foto: Julien Becker, HMB Media | Der Vertrag von Medina Desic beim FC Würzburger Kickers Mädchen- und Frauenfußball ist offenbar zum Saisonende ausgelaufen – und nicht verlängert worden. Für die 27-Jährige ist das Kapitel Würzburg somit beendet.
Steffen Krapf
 |  aktualisiert: 09.02.2024 12:46 Uhr

In den vergangenen drei Spielzeiten war Medina Desic mit insgesamt 43 Treffern als Torgarantin am Höhenflug der Heuchelhofer Fußballerinnen beteiligt. Die vergangene Saison endete dennoch mit dem direkten Wiederabstieg aus der Zweiten Bundesliga Süd der Frauen.

Beim Neustart der Kickers-Frauen in der Regionalliga wird die 27-Jährige nun aber nicht mehr mit dabei sein. Das gab der Verein in der vergangenen Woche in einer Pressemitteilung bekannt. "Wir bedanken uns ausdrücklich für ihre Leistungen und ihren Beitrag zum sportlichen Erfolg der vergangenen Saisons und wünschen ihr für die weitere Zukunft alles Gute", wird Heinz Reinders, Finanzvorstand des Vereins FC Würzburger Kickers Mädchen- und Frauenfußball, darin zitiert.

Die Mitteilung informiert außerdem schlicht darüber, dass der Vertrag mit der Spielerin ausgelaufen sei – und offenbar auch nicht verlängert worden ist. Über die Gründe der Trennung wollte sich Reinders aber dieser Redaktion gegenüber "aus rechtlichen Gründen" nicht äußern.

Die T-Shirt-Aktion als Auslöser?

Desic dagegen zeigte sich überrascht und enttäuscht über das für sie unerwartete Aus am Heuchelhof. Seit dem 5:0-Sieg gegen den FFC Niederkirchen Ende April, in dem sie einen lupenreinen Hattrick erzielte und dann dem kurz zuvor entlassenen Trainer Gernot Haubenthal mit einem T-Shirt dankte, schien sie in Ungnade bei der Vereinsführung gefallen zu sein.

Medina Desic schickte nach ihrem Tor zum 2:0 gegen den FFC Niederkirchen mit einem von außen zugeworfenen T-Shirt einen Gruß an den zuvor entlassenen Gernot Haubenthal.
Foto: Steffen Krapf | Medina Desic schickte nach ihrem Tor zum 2:0 gegen den FFC Niederkirchen mit einem von außen zugeworfenen T-Shirt einen Gruß an den zuvor entlassenen Gernot Haubenthal.

Auch bei den Spielergesprächen, in denen die neue Saison geplant wurde, sei Desic als einzige Akteurin des Kaders außen vor gewesen. Ein Gespräch mit der Vereinsführung habe für sie nach Informationen dieser Redaktion erst nach Saisonende stattgefunden. Gegenstand dieses Gesprächs seien unter anderem auch die Vorkommnisse rund um den Trainerwechsel vor zweieinhalb Monaten gewesen. Über den genauen Inhalt dieses Treffens möchte aber auch die Spielerin sich nicht öffentlich äußern.

Ein Angebot zur Vertragsverlängerung hätten die Kickers ihrer Torjägerin aber nicht gemacht. "Leider hat man in den vergangenen Wochen nicht mehr mit mir gesprochen", bedauert Desic. "Man ist mir aus dem Weg gegangen. Schade, dass man mir so die Möglichkeit genommen hat, mich rechtzeitig nach einem neuen Verein für die kommende Saison umzusehen."

Kapitel Würzburg für Desic beendet

Für sie sei das Kapitel Würzburg nach acht Jahren – von 2013 bis 2018 beim ETSV Würzburg, danach beim SC Heuchelhof und den Würzburger Kickers – beendet. "Leider ist mir nicht die Wertschätzung entgegengebracht worden, die ich mit meiner Leistung dem Verein gegenüber über Jahre gezeigt habe", sagt sie.

Dennoch nimmt sie Positives mit: "Trotz allem bin ich wirklich stolz und dankbar, eine Führungsspielerin in dieser tollen Mannschaft gewesen zu sein. Ich habe mich in den letzten Jahren in Würzburg kontinuierlich weiterentwickelt und bin bereit für das nächste Kapitel."

Mindestens noch zwei, drei Jahre möchte Desic auf höchstmöglichem Niveau Fußball spielen, sagt sie. Derzeit prüfe sie einige interessante Angebote von Klubs aus dem Ausland und der Zweiten Bundesliga. Mit dem Nationalteam Montenegros, für das die Würzburgerin seit 2020 aufläuft, stehen ab September zudem die ersten Qualifikationsspiele gegen Bosnien-Herzegowina und Russland für die WM 2023 in Australien und Neuseeland an.

 
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  • T. D.
    Paßt irgendwie in das Bild der Vereinsführung !
    Man will Professionalität um jeden Preis , aber keine Leute mit eigener Meinung,
    am liebsten Duckmäuser.
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  • S. M.
    Politische Unterwürfigkeit geht also vor sportliche Wettbewerbsfähigkeit, pfui Teufel. Alle fordern mündige Sportler. Aber wehe, einer macht dann wirklich den Mund auf, der wird "kalt gestellt."

    Ich habe Medina abseits des Fußballplatzes als hochanständige und kluge Frau kennengelernt und wünsche ihr für die Zukunft alles Gute. Vor allem einen Verein, der nicht so kleinkariert tickt wie dieses Kickers-Abhängsel!
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