zurück
Fußball
Auch die Kickers-Frauen steigen aus der Zweiten Bundesliga ab
Markus Lützler hat die Kickers-Frauen mit Eugen Ungefuch und Maximilian Schnorr-Reinders nach der Hinrunde übernommen und mehr Punkte geholt als zuvor. Jedoch konnte das Trainertrio den Abstieg aus der Zweiten Bundesliga Süd nicht mehr verhindern.
Foto: Joaquim Ferreira, HMB Media | Markus Lützler hat die Kickers-Frauen mit Eugen Ungefuch und Maximilian Schnorr-Reinders nach der Hinrunde übernommen und mehr Punkte geholt als zuvor.
Steffen Krapf
 |  aktualisiert: 21.02.2024 14:00 Uhr

Fußball, Zweite Bundesliga Süd Frauen
FC Bayern München II – FC Würzburger Kickers 3:1 (1:1)

Jetzt ist klar: Für die Fußballerinnen der Würzburger Kickers ist das Abenteuer in der Zweiten Bundesliga nach nur einem Jahr wieder beendet.

Den seit der 0:3-Niederlage am vorherigen Spieltag gegen Saarbrücken praktisch feststehenden Abstieg in die Regionalliga können sie auch rechnerisch nicht mehr abwenden. Am vorletzten Spieltag unterlagen sie im Sportpark Aschheim der zweiten Mannschaft von Bayern München, bei der die frühere Kickers-Jugendspielerin Marlene Wild von Anfang an spielte, mit 1:3.

Nach der Würzburger Führung Mitte der ersten Halbzeit durch Marsia Gath, die bei ihrem 15. Einsatz ihr erstes Saisontor erzielte, drehten die Münchenerinnen das Ergebnis durch den Ausgleich von Leonie Weber (31.) und zwei weiteren Toren von Gia Corley nach dem Seitenwechsel noch um.

Kickers holten mehr Punkte nach dem Trainerwechsel

"Die entsprechenden Weichenstellungen, die wir vorgenommen haben, waren vielleicht auch ein bisschen zu spät. Das weiß ich nicht", sagte Heinz Reinders, Vorstandsmitglied beim FC Würzburger Kickers Mädchen- und Frauenfußball, vor der Partie. Nach der Hinrunde mit nur vier Punkten trennte sich der Vorstand von Aufstiegstrainer Gernot Haubenthal. Das neue Trainerteam um Eugen Ungefuch holte – bei noch einem ausstehenden Spiel – bislang sieben Punkte.

Klar ist auch: Die Kickers werden diese Saison als Vorletzter beenden. Absteigen werden in der Südstaffel bei insgesamt neun Teams drei Mannschaften direkt, eine weitere muss in die Relegation.

"Wir können nicht sagen, der DFB ist schuld. Das waren wir schon selber."
Heinz Reinders, Vorstandsmitglied der Kickers-Frauen zum Abstieg

Die verschärfte Abstiegssituation bewog die Kickers-Verantwortlichen dazu, schon vor Wochen die Zweite Bundesliga der Frauen augenzwinkernd als die "härteste Liga der Welt" zu betiteln. "Dass wir absteigen, haben wir sportlich auf dem Platz zu verantworten", betont Reinders. "Wir können nicht sagen, der DFB ist schuld. Das waren wir schon selber."

Jedoch rumorte es zwischen den Vereinen und dem Verband durchaus immer mal wieder in der Saison. Zuletzt in der vergangenen Woche, als Schlusslicht Niederkirchen sein Nachholspiel gegen Eintracht Frankfurt II aufgrund von Corona-Quarantänen und Verletzten mit nur neun Spielern bestreiten musste.

Kein Verständnis für den Charakter der Zweiten Bundesliga

Zu diesem wohl verzwickten Fall, bei dem die Niederkirchener und der DFB eigene und unterschiedliche Version darlegten, will sich Reinders nicht positionieren. Was er sagt: Die Abteilung beim DFB, die für die Organisation des Spielbetriebs für den Mädchen- und Frauenfußball zuständig ist, habe "das Herz am rechten Fleck". Sie hätten unter den Corona-Bedingungen intensiv dafür gearbeitet, "dass der ganze Spielbetrieb überhaupt möglich ist".

Allerdings sei auf sportpolitischer Ebene "das Verständnis für den Grundcharakter der Zweiten Frauen-Bundesliga nicht sehr ausgeprägt", findet Reinders.

Die standardisierten Anforderungen an die Vereine seien auf die Profivereine ausgerichtet. Doch außer den zweiten Mannschaften der großen Klubs handele es sich um Vereine mit Amateurstatus. "Man kann verstehen, dass es da zu Unmut in den Vereinen kommt", sagt Reinders. Auch die Kickers begehrten auf, als der DFB vor dem Wiederbeginn im März die Kosten für die erforderlichen Schnelltests den Klubs auflasten wollte.

Kickers wollen auch weiterhin Talente aus der Region fördern

Ab der kommenden Saison ist die Zweite Bundesliga, die als Talentschmiede für die erste Liga angedacht ist, wieder eingleisig, auch daher steigen so viele Mannschaften aus der Nord- und Südstaffel ab.

Der DFB sei bemüht, die Strukturen der Liga zu professionalisieren, so Reinders, doch wünsche er sich mehr "Flexibilität in der Steuerung der Vereinsarbeit", um die kleineren Vereine auch mitzunehmen. Für die Talententwicklung sei es schließlich wichtig, dass möglichst lückenlos über das ganze Land verteilt die Vereine zu "Talentschmieden" werden könnten.

Die Würzburger Kickers wollen auch weiterhin eine bleiben, wenn auch erst mal nicht mehr in der Zweiten Bundesliga.

Tore: 0:1 Marsia Gath (22.), 1:1 Leonie Weber (31.), 2:1, 3:1 Gia Corley (59., 84.).

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Steffen Krapf
Damenbundesligen
Deutscher Fußball-Bund
Eintracht Frankfurt
FC Bayern München
FC Würzburger Kickers
Frauen
Frauenfußball
Fußballerinnen
Mädchen
Vereinsarbeit
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top