
Maximilian Kleber (30) ist in seine sechste NBA-Saison mit den Dallas Mavericks gestartet. Der gebürtige Würzburger spricht über die Erwartungen nach einer erfolgreichen Vorsaison in der stärksten Basketball-Liga der Welt, die jüngste Europameisterschaft und seinen Verzicht darauf.
Maximilian Kleber: Dankeschön. Aber zu was?
Kleber: Vielen Dank.
Kleber (er lacht): Ich hatte es gehofft, erwartet vielleicht nicht. Man weiß ja, wie schnelllebig die NBA ist . . .
Kleber: Ja, das ist ein bisschen wie Viehhandel. Aber ich bin natürlich sehr dankbar dafür, dass ich jetzt so lange bei Dallas sein konnte und wir uns auch frühzeitig auf eine Fortsetzung geeinigt haben. Ich weiß, was ich von der Mannschaft und von der Organisation bekomme, und sie wissen, was sie von mir bekommen. Da ist ein gegenseitiger Respekt gewachsen. Aber wenn Sie mich vor fünf Jahren gefragt hätten, hätte ich nicht gedacht, dass das alles so gut zusammenpasst. Umso mehr freue ich mich, jetzt da zu sein, wo ich bin.
Kleber: Aha! Als Geheimtipp? Okay! Also für Play-offs und so? Wir werden sehen. Es ist eine sehr lange Saison, da kann viel passieren. Aber wir haben Potenzial, ja, und was mir schon jetzt ganz gut gefällt, ist, wie wir nach den Spielen an die Analyse rangehen und unsere Fehler verbessern wollen. Was ich auch ganz cool finde, ist, dass wir nicht bei Null anfangen wie vergangenes Jahr, sondern wir viele Spieler haben, die in der Vorsaison schon dabei waren. Da macht es im Spiel einfach schneller click, weil wir uns kennen und die Kommunikation gut ist.
Kleber: Ja, das hat richtig Spaß gemacht. Play-off-Spiele zu gewinnen, und da auch Serien zu gewinnen, das macht richtig Bock. Auch, wenn nach dem Ausscheiden natürlich die Enttäuschung da war, muss ich rückblickend sagen: Wow, das war schon echt geil. Zumal wir in den Jahren zuvor ja zweimal in der ersten Runde ausgeschieden sind und wir auch diesmal eigentlich in jeder Runde Außenseiter waren.
Kleber: Ich fand es richtig geil, die deutsche Mannschaft zu beobachten, mit wie viel Herz und Energie sie gespielt hat. Das war richtig schön anzuschauen. Und ich habe mich natürlich auch sehr gefreut über den Erfolg, vor allem auch für die Jungs, mit denen ich schon zusammengespielt habe.
Kleber: Ich war nicht dabei, weil ich echt Probleme mit dem Knöchel hatte und den Sommer und die Zeit für mich brauchte. Nach dem Allstar-Break im Februar habe ich mir was am Knöchel zugezogen, keine Ahnung, wie, und das habe ich dann verschleppt und den Rest der Saison mit mir rumgeschleppt. Irgendwann konnte ich nicht mehr rennen und springen. Vor den Play-offs habe ich dann noch mal vier Spiele ausgesetzt, bevor ich da rein bin, obwohl ich nicht hundertprozentig spielen konnte. Dann habe ich im Sommer erst einmal freigenommen. Dann wollte ich trainieren, habe aber gleich gemerkt: Oh, 100 Prozent geht das nicht. Und da habe ich gesagt: Wenn du nur mit 70 Prozent bei der Nationalmannschaft dabei sein kannst, bringt das niemandem was, erst recht nicht der Mannschaft. Das habe ich mit Gordie (Anmerk. d. Red.: Bundestrainer Gordon Herbert) so besprochen.
Kleber: Nein, hinterhertrauern kann und möchte ich jetzt nicht. Ich habe die Entscheidung ja nicht getroffen, weil ich keinen Bock hatte, sondern weil ich nicht rennen und springen konnte. Und da machte es einfach keinen Sinn. Ich finde es toll, wie sich die Mannschaft gemacht hat und was sie gewonnen hat. Das hat mich viel mehr gefreut, als dass ich hinter mir hertrauere.

Kleber: Natürlich schließe ich das nicht aus, aber es hängt auch immer davon ab, wie die Kommunikation mit dem Coach ist und wie die Saison verläuft. Wenn du 82 Spiele in der Saison hast und womöglich in die Play-offs kommst, dann ist die Belastung für den Körper enorm. Ich will jetzt natürlich nicht jammern, aber ich hatte in meiner Karriere ja schon ein paar Operationen und muss schon auch auf meinen Körper achten.
Kleber: Im Moment fühle ich mich gut. Das Timing hat gut hingehauen. Ich habe es in der Vorbereitung auch etwas langsamer angehen lassen, jetzt ist es gut.