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Fußball: Landesliga
Warum der TSV Unterpleichfeld "keine wilden Sachen" macht
Beim Fußball-Landesligisten vertrauen sie darauf, dass der bisher schwache Saisonverlauf genug der Warnung war. Thomas Redelberger gibt Einblick, wie und wo sich der TSV sieht.
Die Vorrunde in der Landesliga Nordwest lief für Trainer Thomas Redelberger und den TSV Unterpleichfeld nicht so wie erwartet. In der zweiten Saisonphase muss das Team in der Abstiegsrunde um den Klassenerhalt kämpfen.
Foto: HMB Media/Julien Becker | Die Vorrunde in der Landesliga Nordwest lief für Trainer Thomas Redelberger und den TSV Unterpleichfeld nicht so wie erwartet. In der zweiten Saisonphase muss das Team in der Abstiegsrunde um den Klassenerhalt kämpfen.
Jürgen Sterzbach
 |  aktualisiert: 08.02.2024 13:01 Uhr

Beim Landesligisten TSV Unterpleichfeld, den es in die Abstiegsrunde der Nordwest-Staffel verschlagen hat, konnten die Verantwortlichen in dieser Winterpause zwei wichtige Fragen, die nächste Saison betreffend, beantworten.

Die Antworten darauf lauten: Thomas Redelberger, der im Sommer 2020 nach einer Zwischenstation beim Kreisligisten SC Schwarzach seine zweite Amtszeit bei den Blauen begonnen hat, bleibt Trainer – und geht damit ins insgesamt neunte Jahr.

Ebenso hat ein Großteil des aktuelles Unterpleichfelder Kaders für die neue Runde zugesagt. "Ein paar Wackler gibt es noch, aber das ist zum jetzigen Zeitpunkt normal. Wir haben auf jeden Fall schon einen stabilen Kern für die neue Saison sicher", fasst Redelberger zusammen. Der 39-Jährige habe seine Entscheidung getroffen, nachdem feststand, dass auch die meisten Spieler bleiben würden. Ferner, so informierte Unterpleichfelds Sportvorstand Steffen Amling, habe auch Torwarttrainer Markus Hartmann für die nächste Runde zugesagt.

Redelberger muss für nächste Saison einen neuen Co-Trainer suchen

Eine Position ist derzeit vakant: die des Co-Trainers. Mit einem Assistentenduo waren die Unterpleichfelder in die Saison gestartet. Jedoch gab Nino Wagner bereits im September diese Aufgabe ab, da er aus beruflichen Gründen kürzertreten müsse. Aus dem gleichen Grund hört auch Silas Krebelder nach dieser Saison auf. Der 26-Jährige bleibt dem Klub aber weiterhin als Spieler erhalten. Bei der Suche nach einem geeigneten Nachfolger wolle er sich Zeit lassen. Redelberger gibt an, derzeit "den Markt zu sondieren".

Personell nahezu unverändert gehen die Unterpleichfelder auch in die zweite und dann entscheidende Saisonphase. Mit Ramon Schmitt verließ nur ein Spieler in der Winterpause den Verein und schloss sich dem Kreisligisten FC Eibelstadt an. Der 25-Jährige, der in elf Spielen für den TSV auf dem Platz stand, wolle dort noch mal mit alten Kumpels zusammen Fußball spielen, bevor es ihn für ein Studium wohl in die Ferne ziehe.

Unterpleichfeld will trotz Abstiegsrunde keine wilden Sachen machen

Winterneuzugänge gibt es beim TSV dagegen keine – und das ist so gewollt. "Wir verfallen jetzt nicht in Aktionismus. Wir vertrauen auf unser Konzept und auf unsere Jungs", bekräftigt Redelberger. Man wolle "keine wilden Sachen" machen. Mit den Verantwortlichen wolle er, der nur zehn Autominuten vom Unterpleichfelder Sportplatz entfernt wohnt, nun "Stück für Stück einen Umbruch einleiten", da einige Spieler, die den in den vergangenen Jahren erfolgreichen Weg mitgegangen sind, nun beruflich bedingt kürzertreten müssten. Diese neue Herausforderung reize ihn.

Silas Krebelder (rechts) im Zweikampf mit Nicolay Kutzop von Viktoria Kahl: Krebelder hört nach dieser Saison als Redelbergers Co-Trainer auf, bleibt dem TSV Unterpleichfeld aber weiterhin als Spieler erhalten.
Foto: Julien Becker | Silas Krebelder (rechts) im Zweikampf mit Nicolay Kutzop von Viktoria Kahl: Krebelder hört nach dieser Saison als Redelbergers Co-Trainer auf, bleibt dem TSV Unterpleichfeld aber weiterhin als Spieler erhalten.

"Wir wollen weiter jungen, talentierten Spielern aus der Umgebung eine Plattform geben, auf der sie Einsatzzeiten in einer höheren Liga bekommen können", erklärt Redelbeger. Als Beispiel nennt er den 19-jährigen Jonas Teske. "Wir arbeiten in Unterpleichfeld mit sehr geringen Mitteln und haben das bislang sehr, sehr gut gemacht", findet der 39-Jährige.

Die Vorrunde war für die Mannschaft wie ein Schuss vor den Bug

Mit etwas Abstand schaut Redelberger auf die bisherige Landesliga-Saison zurück: "Eigentlich waren wir gut gestartet, ab August haben uns aber immer wieder Spieler gefehlt, so dass wir nicht mehr zu der für uns nötigen Stabilität gefunden haben. So sind wir in einen Teufelskreis geraten." Durch die andauernde Corona-Lage habe auch die Geselligkeit gelitten, die Kommunikation sei auf der Strecke geblieben. "Corona hat auch uns ziemlich wehgetan", konstatiert Redelberger.

Vielleicht, das räumt er ein, sei man die Saison auch "zu euphorisch angegangen", nachdem es in den vergangenen Jahren sehr gut gelaufen sei und der Ligaverbleib oft vorzeitig erreicht worden war. "Wir müssen uns selbstkritisch hinterfragen, ob wir uns nicht auch zu sicher gefühlt haben." Jetzt gegen den Abstieg spielen zu müssen, sei daher wie ein Schuss vor den Bug.

An diesem Montag, 31. Januar, startet die Landesliga-Mannschaft ihre Vorbereitung auf die zweite Saisonphase, die mit einem Nachholspiel aus der Vorrunde gegen Kleinrinderfeld am 6. März beginnt. Diese Partie hat einen direkten Einfluss auf die Abstiegsrunde, da der Sieger drei Punkte gegen den Konkurrenten mitnimmt. "Wir müssen jetzt auf dem Platz zeigen, dass wir weiterhin in der Landesliga spielen wollen. Dafür müssen wir sehr, sehr hart arbeiten", fordert der Trainer.

 
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