Weder Trainer Sebastian Fehrer noch Sportleiter Thorbjörn Köhne, der sich diese Aufgabe mit Roland Pawellek teilt, machen einen Hehl daraus: Der FC Eibelstadt ist in der Fußball-Kreisliga bislang weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Vor der Runde hatten die Verantwortlichen einen Platz unter den ersten Fünf ins Visier genommen. Doch es ist anders, ganz anders gelaufen.
Mit nur einem Sieg aus den ersten 16 Spielen und insgesamt nur neun Punkten hält der Klub die rote Laterne in der Hand. Ambitioniertere Ziele begründeten die Verantwortlichen vor der Saison mit "einem starken Kader und zusätzlich guten Neuzugängen". Einer der bekanntesten Zugänge war sicherlich Igor Mikic vom Landesligisten TSV Lengfeld.
Mannschaft konnte den Ausfall vieler Spieler nicht mehr ausgleichen
Doch gerade auch am Beispiel des treffsicheren Hoffnungsträgers lässt sich das Eibelstädter Dilemma festmachen. Der Torjäger stand verletzungsbedingt in nur drei Partien auf dem Feld. Ein ähnliches Schicksal ereilte viele seiner Mitspieler.
"In der Vorbereitung war noch alles in Butter, ab dem ersten Spieltag war aber der Wurm drin. Viele Spieler brachen durch Verletzungen oder aus beruflichen Gründen weg. Dass einige während der nervenaufreibenden Corona-Saison von Bord gegangen waren, hat die Situation verstärkt", erinnert sich Köhne.
Die Rückkehr von drei Langzeitausfällen erwarten Trainer Fehrer und Sportleiter Köhne nach der Winterpause. Dazu gehört Außenbahnspieler Mike Berger, der aus beruflichen Gründen noch kein Saisonspiel bestreiten konnte. Nur darauf wollten sich die Verantwortlichen aber nicht verlassen. Innenverteidiger Köhne erklärt: "Wir wollten unbedingt die Breite im Kader verbessern. Dazu konnten wir einige Spieler für uns gewinnen."
Eibelstädter Fußballer mit sieben Neuzugängen in der Winterpause
Sieben sind es geworden. Patrick Feldinger (SG Leinach/Margetshöchheim), Meikel Hümmer (TSV Biebelried), Sando Wundling und Julian Wieczorek (beide von den Junioren des TSV Gerbrunn) sowie Rodolfo Ramos und Markus Scheder (beide von der SG Randersacker) stehen ab sofort in Diensten des FC Eibelstadt.
Der "Königstransfer" ist zweifelsohne Ramon Schmitt. Der 25-Jährige blickt auf elf Einsätze beim Landesligisten TSV Unterpleichfeld zurück. Zuvor lief das Eibelstädter Eigengewächs beim Ligakonkurrenten TG Höchberg auf. Nun möchte er mit seinen Kumpels den Karren aus dem tiefen Abstiegssumpf ziehen, bevor es ihn aufgrund eines Studiums wohl wieder in die Ferne verschlägt.
Auch für die neue Runde trafen die Verantwortlichen bereits wegweisende Entscheidungen: Sowohl mit Trainer Sebastian Fehrer als auch mit fast allen Spielern einigten sie sich darauf, dass diese auch in der nächsten Saison zur Verfügung stehen.
Nichtabstieg als Voraussetzung einer Zusage für die nächste Saison
Ausnahmen bestätigen laut Köhne allerdings die Regel: "Wenige Gespräche stehen noch aus. Zwei Akteure könnten aus beruflichen Gründen im Jahresverlauf wegfallen, aber kein Spieler möchte den Verein aus freien Stücken verlassen." Voraussetzung für einige Zusagen sei aber gewesen, dass die Mannschaft weiter in der Kreisliga spiele: "Auch deshalb müssen wir alles für den Ligaverbleib in die Waagschale werfen."
Als Letzter verbieten sich Träumereien für die Zukunft. Köhne klagt jedoch nicht über den bisherigen Saisonverlauf, sondern ist von besseren Zeiten überzeugt. 2017 scheiterte Eibelstadt erst in der Relegation zur Bezirksliga, danach schloss der FC die Kreisliga meist im vorderen Bereich ab. "Wir sehen den Verein und das Potenzial unserer Mannschaft mindestens in der Kreisliga. Nach dieser Saison wollen wir die Talfahrt ganz schnell vergessen machen und ab Sommer wieder an erfolgreichere Zeiten anknüpfen."