
Der FV 04 Würzburg hat sein Heimspiel gegen den Tabellenzweiten der Fußball-Bayernliga Nord und Regionalliga-Anwärter SpVgg Ansbach mit 1:4 (0:3) verloren. An der Niederlage der Nullvierer gegen die Nullneuner gab es nicht zu deuteln: Die Mittelfranken waren breiter aufstellt, cleverer und effizienter.
Während die Ansbacher neben ihrer ersten Elf noch elf weitere Spieler zum Wechseln mitgebracht hatten, fehlten bei den Gastgebern mit Torhüter André Koob, Lukas Imgrund und Nico Wagner drei Spieler, die beim 0:1 in Cham in der Anfangself gestanden hatten.
Es dauerte nicht lange, da lagen die Gäste auch schon vorne. Nach einer Ecke hob Jonas Bayerlein den Ball zurück vor das Würzburger Tor. Am linken Pfosten lauerte Michael Sperr und spitzelte ihn an Torhüter Maximilian Humpenöder, der sein erstes Saisonspiel bestritt, vorbei ins Netz (4.). Einige FV-Akteure reklamierten Abseits, doch die Videobilder konnten dies nicht belegen, eher deuteten sie an, dass ein Würzburger es aufgehoben hatte.
Schon nach wenigen Minuten liegt der FV mit zwei Toren hinten
"Bis wir uns sortiert hatten, lagen wir gegen einen Gegner mit dieser Spielstärke bereits in Rückstand", kommentierte Funsch das schnelle Gegentor.
Der Rückstand stieg, als Ansbach über rechts schnell nach vorne kam. Sperr löste sich nach Michael Belzners langem Pass rechtzeitig von seinem Gegenspieler, nahm den Pass an und hatte freie Bahn, den Ball an Humpenöder vorbei zum 0:2 ins Tor zu schieben (8.).
Mitte der ersten Halbzeit erhöhten die Gäste nach einem Ballverlust der Heimelf und schnellem Umschalten auf 0:3, als Lukas Karakas steil auf Patrick Kroiß passte. Für den Bayernliga-Torjäger war der folgende Alleingang eine leichte Übung. Erneut protestierten einige FV-ler wegen Abseits, doch lag der Schiedsrichter richtig, weil noch ein Verteidiger im Moment von Karakas' Abspiel näher zum eigenen Tor gestanden war als Ansbachs Angreifer.
Zweite Halbzeit zwischen Würzburg und Ansbach war ausgeglichen
Dadurch war die Partie, die die Heimelf erst in der zweiten Halbzeit ausgeglichen gestaltete, dabei zu einigen Chancen kam und durch Mohamed Conte auf 1:3 verkürzte (89.), entschieden.
"Es gehören immer zwei dazu, möglicherweise tat der Gegner auch nur noch so viel, wie er musste. Wir aber haben nach vorne gespielt und uns nicht nur eingeigelt", sah Funsch eine bessere zweite Hälfte. Ärgerlich war allerdings, dass Kroiß den vorherigen Torabstand nach einem Fehlpass in der FV-Abwehr wieder herstellte (90.+2).
Für Funsch sei es dennoch positiv gewesen, dass seine Mannschaft "trotz der Nackenschläge", bedingt durch zahlreiche Ausfälle – zwei Spieler liefen zudem angeschlagen auf – , zusammen- und in der zweiten Halbzeit dagegengehalten habe. "Wir haben bis zum letzten Moment alles probiert und nach vorne geschaut."
Eine Stunde nach Spielende lag auch das Ergebnis zwischen Cham und Feucht vor: Mit 3:1 gewannen die Mittelfranken, so dass der Abstand zwischen ASV und FV 04 vor den letzten beiden Spieltagen bei drei Punkten und drei Toren blieb.
FV beschäftigt sich mit Gebenbach, während Ansbach Cham erwartet
Denn da der direkte Vergleich (1:0, 0:1) keinen Sieger hervorbringt, gilt die Tordifferenz als nächstes Kriterium bei möglicher Punktgleichheit, so dass jedes zu viel kassierte Gegentor, wie das vierte gegen Ansbach, schmerzhaft sein könnte.
"Es ist noch nicht vorbei", sagte Funsch am Abend, nachdem er von der Niederlage des Konkurrenten erfahren hatte. "Unser Thema in dieser Woche wird sein, wie wir in Gebenbach gewinnen." Am nächsten Samstag, 14. Mai, treten die Blauen dort an (14 Uhr), während Cham zur gleichen Zeit nach Ansbach muss, das als Zweiter weiter punktgleich mit dem Tabellenersten Vilzing, der auswärts mit 7:0 Schlusslicht FC Sand besiegte, ist.
Gewinnt der FV auswärts – das Hinspiel an der Mainaustraße endete 1:1 – und verliert Cham bei der SpVgg, die weiter gewinnen muss, um ihre Chance auf Platz eins zu bewahren, wären beide bei höchstens einem Tor Differenz vor dem letzten Spieltag punktgleich.