Mit einem 1:1 (1:0)-Unentschieden kann sich der Würzburger FV 04 im Heimspiel gegen die DJK Gebenbach in der Fußball-Bayernliga Nord begnügen.
Die aktuelle Bayernliga-Tabelle weist Gebenbach zwar nur im Mittelfeld aus, doch stellt diese Platzierung die Oberpfälzer um ihren inzwischen 34-jährigen Torjäger Michael Jonczy unter Wert dar. Der Trainerwechsel vor gut zwei Wochen von Franz Koller zu Kai Hempel, eine interne Lösung auf Zeit, bis ein Nachfolger gefunden ist, setzte bei den Gebenbachern offenbar Kräfte frei, die zuvor verborgen geblieben waren.
Fünferkette der Zellerauer verteidigt sicher und lässt sich nichts zu
Die Gäste waren auf der Sepp-Endres-Sportanlage die aktivere Mannschaft, hatten mehr Ballbesitz und Drang nach vorne. Sie waren nur gekommen, um drei Punkte mitzunehmen. Doch waren sie mit ihrem Bemühen am Ende, sobald sie auf die Fünferkette trafen, die die Nullvierer in der Abwehr stellten.
Wenn's in der ersten Halbzeit Chancen gab, hatten sie die Gastgeber. Gegen Fabio Bozesan parierte Gebenbachs Torhüter Christoph Lindner aus kurzer Distanz (6.), nachdem er eine Minute zuvor den an sich harmlosen Rückpass seines Mitspielers nicht stoppen konnte, wodurch der Ball zur frühen und glücklichen Würzburger Führung ins Tor kullerte. Auch bei Moritz Lotzens direkt aufs Tor geschossenem Freistoß war Lindner zur Stelle (36.).
Erst bei der letzten Aktion vor der Pause kam Gebenbachs Stürmer Jonczy am Sechzehner mal in Schussposition, doch schoss zwar knapp, aber eben vorbei (45.), so dass für Würzburgs Torhüter André Koob die erste Halbzeit ruhig blieb.
Würzburg verpasst mit den lange Zeit besseren Chancen das zweite Tor
Nach dem Seitenwechsel kamen zunächst wieder die Hausherren einem Tor näher, doch nach einer Ecke Lotzens, der eine starke Leistung bot, klärte ein Verteidiger noch Mohamed Contes Schuss auf der Torlinie (52.). "Wir haben unser zweites Tor liegen gelassen", befand Funsch. Konter, auf die die Blauen nun lauerten, liefen ins Leere oder blieben hängen.
Als Marc Hänschke im Strafraum einen unstrittigen Elfmeter verursacht hatte, standen die Gäste auf einmal vor dem in dieser Phase unerwarteten Ausgleich, doch Gebenbachs Dominik Haller traf nur den Pfosten (57.). Mit der dadurch gesteigerten Gier Gebenbachs auf ein Tor wurde die Partie hektischer. Beide Seiten rieben sich mehr in Zweikämpfen auf, was zur Gelb-Roten Karte gegen Calvin Gehret und einer Schlussphase in Unterzahl für den FV führte (84.).
Kurz davor war's schließlich passiert: der Ausgleich gefallen, der sich mehr und mehr angekündigt hatte. Mit einem platzierten Schuss überraschte Haller die Blauen, die diesmal zwar weiterhin im, doch nicht mehr ringsum den Sechzehner so konsequent verteidigt hatten (82.). "Späte Gegentore sind auch eine Folge der fehlenden Konzentration. Nachdem du gegen eine Mannschaft, die wesentlich besser besetzt ist, alles gegeben hast, lassen die Kräfte am Ende mal nach und es passiert so ein Fehler", so Funsch.
Gebenbach drängt in der Schlussphase bei Überzahl noch auf den Sieg
Da Gebenbach noch nicht genug hatte und jetzt sogar auf den Sieg drängte, waren die von ihren Kräften verlassenen Hausherren froh, dass der Abpfiff ihnen zumindest das Unentschieden bewahrte. "Kämpferisch haben wir heute alles in die Waagschale geworfen. Den einen Punkt müssen wir mal so mitnehmen, der kann am Ende ganz wichtig sein", meinte Funsch.
Warum es ein gewonnener Punkt war? Jede Woche stünden weniger Akteure zur Verfügung, doch beweise das Team trotz der schwierigen Lage Moral und mache weiterhin Fortschritte. "Wir haben den Aufwärtstrend bestätigt. Wie wir uns den Herausforderungen stellen, gibt mir Mut für die Zukunft", fand Funsch. "Wenn wir weiterhin alles geben, werden wir in jedem weiteren Spiel wieder die Chance haben, etwas mitzunehmen."