Alles war bereit: Die Fernsehkameras waren aufgebaut, in der Gäste-Kabine des Stadions am Dallenberg hingen bereits die Trikots des FC St. Pauli bereit. Erst zwei Stunden vor dem Fußball-Zweitliga-Heimspiel der Würzburger Kickers, gegen halb Fünf am späten Nachmittag, war es dann auch offiziell: die für den Mittwochabend geplante Partie ist abgesetzt. Dabei hatte sich genau das bereits am Morgen abgezeichnet. Da hatten die Kickers auf ihrer Internetseite bekannt gegeben, dass ein "Mitglied des Funktionsteams" positiv auf das Corona-Virus getestet worden war und das Gesundheitsamt daraufhin Quarantäne für die Zweitliga-Mannschaft angeordnet hatte. Die Partien gegen den FC St. Pauli und beim SV Darmstadt 98 "müssen ausfallen" verkündete der Klub.
Was auf der Hand lag, war damit aber noch längst nicht Tatsache. Denn bis die Deutsche Fußball Liga (DFL) die Partie vorläufig aus dem Spielplan nahm, brauchte es Nachweise, dass die Kickers tatsächlich keine spielfähige Elf aufbieten konnten. Und so lange liefen die Vorbereitungen bei Gegner FC St. Pauli ganz normal weiter. "Wir sind alles andere als begeistert, erst zwei Stunden vor Anpfiff die offizielle Absage erhalten zu haben. Der ganze Prozess ist höchst fragwürdig und nicht professionell abgelaufen", wurde Pauli-Sportchef Andreas Bornemann am Abend auf der Internetseite der Hamburger zitiert. Wann die Partie zwischen dem aktuellen Schlusslicht und dem Vorletzten neu angesetzt wird, und ob auch das Spiel der Kickers am Samstag in Darmstadt ausfällt, darüber hat die DFL noch nicht entschieden. Dass sich die Kickers eine Verlegung der kommenden Partie wünschen und beantragt haben, ist klar.
14 Spieler der Rothosen in Quarantäne
"Bis auf Weiteres" befinden sich 14 Spieler der Kickers und zwei weitere Personen aus dem Mannschaftsumfeld in häuslicher Quarantäne, teilte das Würzburger Gesundheitsamt auf Anfrage mit. Das Problem: Bei dem Infizierten handelt es sich um eine Person aus der medizinischen Abteilung, die in den vergangenen Tagen zu vielen Akteuren direkten Kontakt hatte. Deshalb und weil in der vergangenen Woche bereits ein Spieler positiv auf das Virus getestet worden war, habe man die Quarantäne anordnen müssen, teilte das Gesundheitsamt mit: "Bei zwei Fällen innerhalb kurzer Zeit, die mit hoher Wahrscheinlichkeit zusammenhängen, da keine andere Infektionsquelle für den zweiten Fall zu ermitteln ist, können weitere Fälle nicht ausgeschlossen werden." Eigentlich ist das umfangreiche Hygienekonzept der DFL darauf ausgerichtet, Fälle wie diesen, in dem viele Spieler eines Teams in Isolation müssen, zu verhindern. Im konkreten Fall sah sich das Gesundheitsamt aber zum Handeln gezwungen.
Auf Seiten der Kickers stieß man damit durchaus auf Verständnis: "Es ist absolut diskussionslos und es steht außer Frage, dass die Gesundheit aller Beteiligten an erster Stelle steht. Wir sind uns als Verein unserer großen gesellschaftlichen Verantwortung und vor allem auch in diesen Tagen unserer sozialen Vorbildfunktion bewusst“, hatte der Klub bereits am Mittwochmorgen auf seiner Internetseite verkündet. Die Kickers-Mannschaft, die am Dienstag nach Bad Mergentheim aufgebrochen war, um sich dort auf die Partie vorzubereiten, kehrte heim. Die betroffenen Kicker begaben sich in Isolation. Und weil die Kickers überdies noch einige Verletzungen zu beklagen haben, stand, so die Auskunft des Klubs, keine Elf für die Partie mehr zur Verfügung. Trotzdem liefen im Stadion die Spielvorbereitungen weiter: die Fernsehtechniker zogen ihre Kabel für eine Live-Übertragung, das Spielfeld wurde vorbereitet und auch das Schiedsrichtergespann reiste wie geplant an.
Beim Gastspiel der Kickers beim St.-Pauli-Stadtrivalen Hamburger SV vor einigen Wochen hatten sich positive Corona-Test bei Abwehrspieler Douglas und zwei Co-Trainern im Nachhinein als falsch erwiesen. Das Kickers-Team konnte letztlich antreten, weil ein Corona-Schnelltest bei keinem Spieler Auffälligkeiten zeigte. Das Würzburger Gesundheitsamt sah diesmal in einem Schnelltest keine Möglichkeit, um die Durchführung der Partie doch noch zu ermöglichen. "Mit Schnelltests sind hochinfektiöse Erkrankte zu identifizieren. Ein Ansteckungsrisiko kann damit nicht vollständig ausgeschlossen werden", heißt es in der Antwort auf die Anfrage dieser Redaktion.
Verfügung stehen. Unter diesen müssen sich mindestens sieben
Lizenzspieler, darunter ein Torwart, befinden ! Da Der FWK, laut seiner Internetseite, 29 Spieler im Kader haben, dann wären ja nach Adam Riese noch 15 Spieler einsatzbereit (14 sind in Quarantäne). Also warum wurde(n) das/die Spiele abgesagt ?
aber stimmt, diese Frage wurde im Artikel nicht geklärt.